Mit der fünfköpfigen Delegation aus der Königlich Thailändischen Botschaft in Berlin wurden Möglichkeiten der Ausweitung der wissenschaftlichen Kooperation diskutiert. Die Botschafterin bot die Kofinanzierung des Austausches von Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern durch das Außenministerium an, versprach konkrete Hilfen, um die Universität Passau in Thailand bekannter zu machen, und regte die Bildung eines Thai-Clubs an, um die thailändischen Studierenden in Passau und Deutsche, die sich für Thailand interessieren, durch gemeinsame Aktivitäten zu vernetzen.
Im Anschluss an die Grußworte der Vizepräsidentin für internationale Beziehungen, Prof. Dr. Ursula Reutner, die den traditionell hohen Stellenwert der Zusammenarbeit mit Südostasien in Passau betonte, wurden laufende Programme und Kooperationen der Universität Passau mit Thailand vorgestellt, darunter ein vom thailändischen Rundfunkrat unterstütztes Forschungsprojekt zu Medien in Südostasien (Prof. Dr. Rüdiger Korff) und ein Verbundprojekt zur Juristenausbildung an der Thammasat Universität in Bangkok (Prof. Dr. Robert Esser). Beeindruckt zeigte sich die Botschafterin vom differenzierten Angebot des Sprachenzentrums an sprachpraktischen Kursen in Thailändisch.
Mit großem Interesse wurde von Studierenden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universität der Vortrag der Botschafterin über die aktuellen Veränderungen in Thailand erwartet. Nach andauernden Demonstrationen gegen die Regierung in Bangkok ("paralyze Bangkok") hatte im Mai das Militär die Regierungsgeschäfte übernommen. Im Land galt daraufhin Kriegsrecht, die Versammlungs- und Pressefreiheit wurden eingeschränkt und General Prayuth im August zum Ministerpräsidenten ernannt. Die Botschafterin erklärte, dass dies in der gegebenen Situation die einzige Möglichkeit gewesen sei, um wieder geregelte politische Verhältnisse zu etablieren und ein Reformprogramm durchzusetzen.