Die Veranstaltung wurde durch das EU-finanzierte INTERREG-Projekt der Universität Passau, der Südböhmischen Universität in Budweis und der IHK Niederbayern ermöglicht, welches die Intensivierung des niederbayerisch-südböhmischen Wissens- und Technologietransfers zwischen Hochschulen und Unternehmen - sprich zwischen Wissenschaft und Praxis – zum Ziel hat.
Den Auftakt der Veranstaltung übernahm Prof. Dr. Dr. Peter Fonk, Leiter des Instituts für angewandte Ethik in Wirtschaft, Aus- und Weiterbildung der Universität Passau. Er betonte in seinem Vortrag die freiwillige Basis für soziale und Umweltbelange über die gesetzlichen Verpflichtungen hinaus, indem die Vorbildfunktion der Führungskräfte in der Umsetzung einer CSR-Strategie nach Innen und nach Außen eine wichtige Rolle spielt. Daran anknüpfend zog Doc. Dagmar Škodová Parmová als Vertreterin der Südböhmischen Universität in Budweis einen Vergleich zur Umsetzung von CSR-Konzepten in südböhmischen Unternehmen. Nach einer Werksführung durch die Thomas-Krenn.AG stand eine Reihe praxisbezogener Vorträge auf dem Programm. Dagmar Schusserová von E.ON ?eská republika präsentierte anhand diverser Beispiele die Unternehmensinitiativen im CSR-Bereich. Im Rahmen des Projektes „E.ON räumt Tschechien auf“ säubern bspw. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von E.ON regelmäßig ehrenamtlich öffentliche Flächen. Die lange bayerische Tradition der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen hob Wolfram Hatz, Vorstandsvorsitzender vbw Bezirksgruppe Niederbayern, in seinem Vortrag hervor. Er unterstrich, dass CSR-Aktivitäten aufgrund der Freiwilligkeit den Unternehmen überlassen bleiben sollten, und sprach sich ganz klar gegen weitere gesetzliche Regelungen in diesem Bereich aus. Abgerundet wurde die Vortragsreihe durch den Gastgeber, Dr. David Hoeflmayr von der Thomas-Krenn.AG. Angesicht der durch die fortschreitende Digitalisierung sich für alle gesellschaftlichen Bereiche, insbesondere ganze Branchen und Berufsgruppen ergebenden Veränderungen konstatierte er, dass noch viele Fragen zur Diskussion stehen, um werteorientierte Digitalisierung überhaupt realisieren zu können. Dies betrifft vor allem Fragen zur gesetzlichen und ethischen Verantwortung wie z. B. zum Energieverbrauch, vertrauensvollen Umgang mit Kundendaten oder zum Ersatz von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch digitale Prozesse.
Anschließend nutzten die Anwesenden die Gelegenheit, bei einem Imbiss über die in den Raum gestellten Hypothesen und Meinungen mit den Vortragenden sowie mit anderen Teilnehmenden zu diskutieren und neue Kontakte zu knüpfen.
Präsentationen bzw. Vorträge, ihre Übersetzungen und Informationen zur Veranstaltung finden sich auf unserer Webseite.
Die Veranstaltung fand im Rahmen des INTERREG-Projekts „Aufbau des Wissens- und Technologietransfers im Grenzraum Südböhmen/Niederbayern“ statt, das durch die Europäische Union aus dem Programm zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Freistaat Bayern – Tschechische Republik, Ziel ETZ 2014 -2020, finanziert wird.