IHK-Präsident Thomas Leebmann begrüßte dazu neben Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Betrieben Professor Karl Stoffel, Präsident der Hochschule Landshut. Über die zur Verleihung kurz vorgestellten Themen und Ergebnisse der Arbeiten spannte Stoffel den Bogen, wie diese neben dem akademischen Aspekt stets die Arbeitswelt im Auge hatten. Das lag bei technischen Zusammenhängen auf der Hand, umfasste aber auch "weiche Faktoren" der Sozialforschung zum Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte oder bezog bei einem Bildband die Lebenslinien mit ein, die ein Berufsleben in Haut und Charakter "schnitzt". Und er verwies auf Studien, die einen direkten Zusammenhang von Hochschulstandorten und wirtschaftlicher Prosperität einer Region belegen.
Unter Bezugnahme auf die aktuellen hochschulpolitischen Leitlinien des Dachverbandes DIHK betonte Leebmann, dass die Wirtschaft den Aspekt der Wissenschaftlichkeit eines Hochschulstudiums in keiner Weise in Frage stelle. "Wir verkennen nicht, dass der Fachkräftemangel gerade auch unsere Hochschulen selbst vor schwierige Aufgaben stellt", bekräftigte IHK-Präsident Leebmann. Hochschule und Wirtschaft verbinden letztlich die gleichen Herausforderungen, die anspruchsvolle Disziplinen wie Big Data, Advanced Analytics, Business Intelligence und Data Science/ Künstliche Intelligenz oder Maschinelles Lernen als Zukunftsaufgabe stellen.
Die 14 Ausgezeichneten seien gute Beispiele für Praxisbezug, weshalb die IHK Niederbayern mit ihren 80.000 unternehmerischen Mitgliedern sowohl die Anerkennung dafür ausspreche, wie sie es mit den jeweils 1.000 Euro Preisgeld unterstreiche, "welch hohen Stellenwert die niederbayerische Hochschulinfrastruktur für die Betriebe und damit für unseren heimischen Wirtschaftsraum hat." Ein mehrgliedriges und durchlässiges Bildungssystem bringe auf verschiedenen Wegen leistungsorientierte Fach- und Führungskräfte hervor. Stellvertretend für die Ausgezeichneten sprach Anna Maria Eberl darüber, wie Entscheidungen für Studium,Studienort, Themen und nächste Schritte erst in wenigen, später in mehr Sekunden gefällt werden konnten, während es dann viel Sitzfleisch, Eifer und schließlich zur Praxis noch 300 Bücher Lektüre brauchte, um nach einer Bachelor- auch eine Masterarbeit zu verfassen. Diese dann zwischen den typischen Buchdeckeln gebunden zu sehen, das fühle sich gut an. Ihr Herz sei fast still gestanden, nach bester Bewertung und Anfrage zur Veröffentlichung. Und "unglaublich aber wahr" sei es, nun auch noch den IHK-Preis dafür zu erhalten.
Wer den IHK-Preis erhält, entscheidet eine Jury aus Vertretern der Hochschulen sowie Unternehmern aus dem IHK-Ehrenamt. Der IHK-Preis wurde 2018 zum 33. Mal verliehen. Bis heute wurden 375 Absolventen aus den niederbayerischen Hochschuleinrichtungen damit ausgezeichnet.