Trotz der Prüfungszeit am Semesterende waren sie zahlreich gekommen, um gemeinsam mit Prof. Dr. Hermann Stinglhammer seinen Abschied in den Ruhestand zu feiern: Kolleginnen und Kollegen, Mitglieder der Universitätsfamilie, Studierende und Freudinnen und Freunde. Der Abend begann mit einem Gottesdienst in der Universitätskirche. Mit den Worten „Mein Leben als Theologe“ war die Predigt von Prof. Stinglhammer überschrieben, in der er auf seine akademischen Lebensstationen zurückblickte und sich an Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter erinnerte. 73 Semester, davon 42 als Professor, seien es im universitären Betrieb gewesen, so Stinglhammer. Gut zwei Jahrzehnte prägte er das Fach Dogmatik und Dogmengeschichte an der Universität Passau. In vielen seiner Studien beschäftigte er sich mit Theorieansätzen zum Thema Freiheit. „Freiheit in der Hingabe. Trinitarische Freiheitslehre bei Hans Urs von Balthasar“ lautet der Titel seiner Dissertation (Universität Passau), „Libertas semper bona. Gottesgedanke und menschliche Freiheit bei Gabriel Biel“ der Titel der Habilitation (Universität Tübingen).
Der Präsident der Universität Passau Prof. Dr. Ulrich Bartosch und der Dekan der Philosophischen Fakultät Prof. Dr. Malte Rehbein hoben in ihren Laudationes die verbindliche und angenehme Zusammenarbeit über die vielen Jahre hervor. Prof. Stinglhammer sei ein Kollege gewesen, der die Sache in Mittelpunkt stelle und sich mit zahlreichen Ämtern in die Universität eingebracht habe.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Departments für Katholische Theologie verabschiedeten sich mit einem Rosenstock der Sorte „Cardinal de Richelieu“ von Prof. Stinglhammer. Sein offenes Ohr für die Studierenden sei allseits bekannt und geschätzt. Sein Verständnis einer „Theologie als Sorge um den Menschen“ habe sich über die Lehre und Forschung hinaus, in allen Facetten seines akademischen Arbeitens gezeigt.