M1: PNP 2009, Nr. 137, S.27


M1: PNP 2009, Nr. 137, S.27

 

Die Mettener Geschichts–Helden

Dokumentarfilm über Abt Corbinian Hofmeister prämiert – Zum zweiten Mal in Folge Landessieger

 

Metten. Mit einem freudestrahlenden „Wir haben’s geschafft!“ klopfen sich mehrere Schüler der 11. Klassen des Mettener St.-Michael-Gymnasiums gegenseitig auf die Schultern und grinsen bis über beide Ohren: Die Teilnehmer des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten („Helden: verehrt – verkannt – vergessen“) haben von ihrem Betreuer Dr. Ernst Schütz die frohe Nachricht erhalten, dass sie es auf Landesebene in die kleine Gruppe derjenigen Beiträge geschafft haben, die sowohl mit einem Landespreis ausgezeichnet werden, als auch in der Endrunde des Wettbewerbs auf Bundesebene vertreten sind.

Das an dieses Ergebnis gekoppelte Preisgeld macht dabei jedoch nur den kleineren Teil der Freude aus, der Stolz über die Platzierung ist weitaus größer:

Bundesweit waren über 1830 Beiträge eingereicht worden, allein in Bayern waren es 118.

Am  1. Oktober sollen die Schüler deshalb in der Würzburger Residenz von Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle für ihre Arbeit ausgezeichnet werden.

Metten ist damit zum zweiten Mal in Folge Sieger eines Geschichtswettbewerbs auf Landesebene.

Gegenstand der Auszeichnung ist der halbstündige, selbst verfasste Dokumentarfilm der Schüler über Corbinian Hofmeister OSB, von 1929 bis 1966 Abt von Metten und während des Dritten Reichs Widerstandskämpfer gegen Hitler im Umfeld der deutschen militärischen Abwehr. Jetzt gilt es vor allem, die noch verbleibende Konkurrenz nicht zu unterschätzen.

Von Frauenrechtlerinnen des 19. Jahrhunderts über stille Helden im Nationalsozialismus bis zu Umweltaktivisten der 80er – Jahre reichen die Themen der anderen für die Endrunde qualifizierten Beiträge.

Sie hinterfragen, ebenso wie der Mettener Dokumentarfilm, Heldenmythen und prangern den politischen Missbrauch von Menschen und ihren besonderen Leistungen an.

„In den Wettbewerbsbeiträgen spürt man das Ringen der Jugendlichen um ein eigenes, demokratisches Heldenbild“, so Sven Tetzlaff, Leiter der Bildungsprojekte der im Namen des Bundespräsidenten ausrichtenden Körber-Stiftung in Hamburg.

„Helden sind für sie Menschen, die sich in vorbildlicher Weise auch gegen Widerstände für ihre Mitmenschen und die Freiheit einsetzen.“

Die Gewinner der 50 Bundespreise werden am 6. November zeitgleich zur Ehrung der Spitzenpreisträger durch Bundespräsident Horst Köhler bekannt gegeben – alle Hoffnungen der Schüler sind von Neuem entbrannt.

Welcher Held wird wohl das Rennen machen?