Das Interesse am Thema ist groß: 235 Personen nahmen am Symposium teil, darunter Unternehmensvertreter, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende. „Interkulturelles Wissen ist für eine funktionierende Wirtschaft ganz zentral“, erklärt der Organisator des Kolloquiums und Studiengangsleiter Prof. Dr. Ernst Struck, Lehrstuhlinhaber für Anthropogeographie an der Universität Passau. Er erhielt am 14. November für sein Engagement für die TDU und den Aufbau des Masterstudiengangs den Preis für besondere Verdienste in der Internationalisierung der Universität.
In ihrer Eröffnungsrede lobte die Präsidentin des deutschen Hochschulkonsortiums der TDU, Dr. Rita Süssmuth, den Beitrag der Passauer Kulturwirtschaft zur TDU. Die Vizepräsidentin für Internationale Beziehungen der Universität Passau, Prof. Dr. Ursula Reutner, verlieh in ihren Grußworten ihrer Freude Ausdruck, dass Passau gerade mit einem Studiengang zu Interkulturellem Management an der TDU vertreten ist: „Interkulturalität ist schließlich das, was eine binationale Universität ausmacht.“
Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der deutschen Partneruniversität Passau zeigten daraufhin in ihren Vorträgen, warum es in einer zunehmend globalisierten Welt besonders wichtig ist, den Dialog zu fördern und die Bedeutung von Kultur zu verstehen sowie die kulturellen Unterschiede vermitteln zu können. „Interkulturelles Wissen und interkulturelle Kompetenz sind für eine erfolgreiche internationale, europäische und deutsch-türkische Zusammenarbeit von Unternehmen, Industrie, Behörden und Organisationen, aber auch in Politik und Medien, unabdingbar“, erklärte Ernst Struck. Der Passauer Kulturwirt Dr. Fritz Audebert belegte dies mit Beispielen aus der Beratungspraxis der von ihm gegründeten Firma ICUnet. Aus der Perspektive großer deutsch-türkischer Unternehmen in Istanbul sprach der CEO von Mercedes-Benz, Rainer Genes, über Innovation im türkischen Unternehmens-Kontext und der CEO der Bosch Gruppe, Steven Young, über das „Vielfalt-Management“.
Der Praxistag führte die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Symposiums dann mit Experten an den Unternehmensstandorten von Mercedes-Benz und Siemens in Istanbul zusammen, um über die interkulturelle Thematik zu diskutieren. In der Ergebnisdiskussion wurden die gesammelten Erfahrungen ausgetauscht und mögliche Ziele wie Aufgaben der türkisch-deutschen Kooperation formuliert.