Schwerpunkte der Tagung waren unter anderem, ein noch besseres Verständnis für das Schulsystem und die Lehrerbildung in China und Deutschland zu bekommen. "Neben der Studierenden- und Dozierendenmobilität nimmt eine vergleichende Lehrerbildungsforschung einen zentralen Stellenwert ein" stellte Prof. Jutta Mägdefrau (Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt empirische Lehr-/ Lernforschung) heraus. In diesem Zusammenhang ergänzte Prof. Andreas Michler (Professur für Didaktik der Geschichte), dass gerade im Bereich der Lehrerbildungsforschung die Fachdidaktik eine wichtige Mittlerrolle zwischen Erziehungs- und Fachwissenschaft darstellt.
Die chinesische Delegation wurde von Fr. Prof. Ursula Reutner, Vizepräsidentin für internationale Beziehungen, herzlich begrüßt. Im Anschluss hieß Prof. Matthias Brandl, wissenschaftlicher Sprecher des Zentrums für Lehrerbildung und Fachdidaktik (ZLF) willkommen. Das ZLF unterstützte die Ausrichtung des Symposiums und sieht es als wichtigen Beitrag für die Internationalisierung der Lehrerbildung.
Danach gaben Frau Prof. Wu Weidong, Frau Dr. Shao Yanghong und Herr Prof. Zhang Kongyi (alle Mitglieder des Lehrerfortbildungszentrum der ZISU), Frau Prof. Jutta Mägdefrau, Herr Prof. Andreas Michler und Hans-Stefan Fuchs (ZLF-Referat Internationalisierung der Lehrerbildung) einen vertieften Einblick in Schulsystem und Lehrerbildung beider Länder. Inhaltlich beschäftigte man sich auch mit den Standards in der Lehrerbildung, die an der Universität Passau erarbeitet wurden. Herr Prof. Dr. Andreas Michler stellte dabei die Rolle der Fachdidaktik vor. Zudem informierte Fr. Prof. Mägdefrau die chinesische Delegation über die Voruntersuchung zur deutsch-chinesischen Lehrerstudie zur Unterrichtsqualität. Herr Matthias Böhm vom Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt empirische Lehr-/Lernforschung stellte ein Beispiel zur Blickbewegungsmessung in der Unterrichtsforschung vor, das bei den chinesischen Partnern auf großes Interesse stieß. Am Ende des zweiten Tages moderierte Herr Janne Leino, Projektmanager der Hanns-Seidel-Stiftung, das Arbeitsgespräch zur weiteren Zusammenarbeit. Er stellte dabei heraus, dass die Kooperation zwischen Passau und Hangzhou für die Stiftung ein Leuchtturmprojekt darstellt. Die Stiftung bekundete, die weiteren Schritte in der Zusammenarbeit beim Austausch zu den Lehrerbildungsstandards und die konkreten gemeinsamen Forschungsprojekte, die in den nächsten Wochen und Monaten ausgearbeitet werden, unterstützen zu wollen. Als Ergebnisse des Arbeitstreffens wurden die Erarbeitung eines gemeinsamen Forschungsrahmens, der Austausch von Studierenden sowie Fortbildungsveranstaltungen im Bereich der Praktika festgehalten.
Das ZLF bedankt sich für die Unterstützung seitens des Akademischen Auslandsamts und Hanns-Seidel-Stiftung bei der Durchführung der Veranstaltung.