Legal Highs
Nicht verboten, aber gefährlich
Nicht alle Substanzen, die einen Rauschzustand erzeugen, sind illegal. Die bekannteste und am weitesten verbreitete Droge ist Alkohol. In Zigaretten ist das suchterzeugende Nikotin enthalten. Nicht jede Droge muss also illegal sein. Schädlich sind sie aber alle.
Dazu gehören auch die sogenannten "Legal Highs" und Naturdrogen. Letztere sind in der Natur frei vorkommende und berauschende Substanzen (meist Pflanzen). Der Begriff Legal High ist eigentlich irreführend, denn die unter verschiedenen Namen vertriebenen Substanzen sind zwar illegal, durch die Verschleierung des Verwendungszweckes z.B. als "Reiniger", ist die rechtliche Lage jedoch nicht immer klar ersichtlich.
Die Gefahr bei den Legal Highs und Naturdrogen ist, dass in der Regel nicht abgeschätzt werden kann, wie hoch der Wirkstoffgehalt ist oder aus welchen Substanzen die jeweiligen Drogen zusammengesetzt sind. Welches Risiko von Legal Highs und Naturdrogen ausgeht, ist an der Anzahl der Drogentoten abzulesen, die jedes Jahr in der Folge des Konsums von Legal Highs sterben. Demnach starben laut Bundeskriminalamt im Jahr 2016 98 Menschen durch den Konsum von Legal Highs. Ein Jahr vorher waren es lediglich 39.
Legal Highs
Bei den Legal Highs handelt es sich um einen Sammelbegriff für verschiedene Substanzen, die etwa unter den Namen Badesalze, Kräutermischungen, Lufterfrischer oder Pflanzendünger vertrieben werden, um die Nutzung als Rauschmittel zu verschleiern. Kräutermischungen werden zum Beispiel unter den Namen "Spice", "Smoke" oder "Sence" vertrieben. Auf den Verpackungen steht meist, dass die Mischungen zum Beräuchern von Räumen gedacht sind. Bei den Kräutermischungen etwa werden chemische Verbindungen, ähnlich denen von z.B. Cannabis (synthetische Cannaboide), auf die getrockneten Pflanzen aufgetragen, um so eine rauscherzeugende Wirkung zu erzielen. Die chemischen Verbindungen werden von den Herstellern häufig gewechselt, in der Motivation, dass die neuen chemischen Verbindungen noch nicht in das Betäubungsmittelgesetz aufgenommen worden sind und deswegen unter falschem Vorwand verkauft werden können. Der Gesetzgeber hat jedoch auf diese Praxis reagiert und im Jahr 2016 mit dem Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) ganze Stoffgruppen unter das Betäubungsmittelgesetz fallen lassen.
Die Gefahr beim Konsum von Legal Highs ist, dass die Wirkung von den Konsumenten oft nicht eingeschätzt werden kann. Unerwünschte Nebenwirkungen wie
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Erbrechen
- Herzrasen
- Angstzustände
- Panikattacken und Bewusstlosigkeit
können die Folge sein.
Naturdrogen
Als Naturdrogen werden zum Beispiel Pflanzen bezeichnet, die psychoaktive Inhaltsstoffe besitzen und damit raucherzeugend sind. Eine pflanzliche, natürliche Herkunft bedeutet aber deswegen nicht, dass es sich dabei um harmlose Drogen handelt, ganz im Gegenteil. Ähnlich wie bei den sogenannten Legal Highs ist auch bei den Naturdrogen der Konsum sehr gefährlich, da von den Konsumten oft nicht eingeschätzt werden kann, wie die Wirkung ausfällt. Der Wirkstoffgehalt ist bei Naturdrogen ebenfalls völlig unklar, die Wirkung ist von Konsument zu Konsument stark unterschiedlich. Viele der Naturdrogen wirken psychedelisch – Realitätsverlust und Angstzustände können die Folge sein. Da einige Pflanzen auch hochgiftig sind, besteht bei einer zu hohen Dosierung akute Lebensgefahr.
Naturdrogen werden oft über Internetshops vertrieben, auf denen von der Gefahr des Konsums oft nichts zu lesen ist. Bekannte Naturdrogen sind etwa:
- Hawaiianische Holzrose (auch Silberkraut oder Monkey Rose genannt)
- Kratom
- Nachtschattengewächse wie etwa Engelstrompete, Tollkirsche, Bilsenkraut, Stechapfel
- Psychoaktive Pilze
Manche dieser Naturdrogen, wie etwa psychoaktive Pilze – also Pilze die den Wirkstoff Psilocybin enthalten – fallen unter das Betäubungsmittelgesetz. Handel, Besitz und Erwerb sind somit strafbar.
Folgen langfristigen Konsums von Legal Highs und Naturdrogen
Da in manchen Legal Highs und Naturdrogen psychoaktive Substanzen enthalten sind, können diese zu einer psychischen Abhängigkeit führen. Außerdem ist durch die psychedelische Wirkung die Gefahr einen Horrortrip zu erleiden, besonders hoch. Angst- und Wahnvorstellungen während des Trips können in der Folge zu Psychosen führen – auch bei einmaligem Konsum.
Beratungs- und Therapiemöglichkeiten
Hilfe bei allen Anliegen zur Sucht bietet zum Beispiel die Suchtberatung der Caritas Passau. Eine Übersicht über verschiedene Hilfsangebote gibt es hier.
Die Informationen auf dieser Seite beruhen im Wesentlichen auf Informationen eines Booklets von mindzone.info und drugcom.com.