Suizid
Suizid vorbeugen
Es ist ein Thema, über das nur wenig gesprochen wird, das im Umfeld der Beratungsstelle aber durchaus eine Rolle spielt: Suizid. Verschiedene soziale, psychologische, kulturelle und andere Gründe können dazu führen, dass eine Person Suizidgedanken hat und suizidär wird. Die Stigmata, die mit psychologischen Erkrankungen teilweise noch einhergehen, mögen einige suizidgefährdete Personen daran hindern, sich mit ihren Problemen anderen anzuvertrauen. Da viele Suizide verhindert werden könnten, wenn die Personen rechtzeitig entsprechende Hilfe bekommen hätten, sollen an dieser Stelle Informationen darüber gegeben werden, wie man suizidgefährdete Menschen in seinem Umfeld erkennt und wie man diesen helfen kann. Denn es ist in Ordnung, offen über Suizid zu reden. Darüber zu reden, provoziert nicht den Suizid selbst, sondern reduziert oft Ängste und hilft Betroffenen, sich verstanden zu fühlen.
Anzeichen von Suizidgefährdeten, Risikogruppen
- Jemand droht, sich selbst umzubringen.
- Jemand sagt Dinge wie, "Niemand wird mich vermissen, wenn ich fort bin".
- Jemand sucht nach geeigneten Mitteln zur Selbsttötung, wie etwa nach Giften, Waffen, Medizin oder sucht im Internet nach Gründen, sich das Leben zu nehmen.
- Jemand verabschiedet sich von seiner Familie und engen Freunden, verschenkt Besitztümer oder schreibt ein Testament.
- Besonders gefährdet sind folgende Personengruppen:
- Menschen, die sich bereits einmal versucht haben, das Leben zu nehmen.
- Menschen mit Depressionen, Alkohol- oder Drogenproblemen.
- Menschen, die sich in einer emotional schwierigen Situation befinden, hervorgerufen zum Beispiel durch den Verlust eines geliebten Menschen oder einer schwierigen Trennung
- Menschen, die chronisch krank und ständige Schmerzen haben.
- Menschen, die Gewalt, Traumata, Krieg, Diskriminierung oder Missbrauch erlebt haben.
- Sozial isolierte.
Was Sie tun können, wenn Sie jemanden kennen, der suizidgefährdet ist
Suizide könnten oft verhindert werden, wenn die Personen im Umfeld des Betroffenen auf Anzeichen achten und diese richtig deuten. Denn wenn jemand suizidär ist, macht diese Person oft erste Andeutungen. Wie damit umzugehen ist:
- Suchen Sie sich einen geeigneten Zeitpunkt und einen ruhigen Ort aus, um mit der Person, über die Sie sich Sorgen machen zu reden und machen Sie dieser somit klar, dass Sie für sie da sind und ihr zuhören.
- Motivieren Sie die Person, sich helfen zu lassen, ein erster Ansprechpartner ist hier der Hausarzt.
- Wenn jemand suizidär ist, also seine Gedanken um Suizid kreisen, ist der Ansprechpartner ein Psychologe oder Psychiater. Bieten Sie an, die Person auf den Termin zu begleiten.
- Wenn die Person bereits konkrete Suizidpläne hat: dann gehen Sie mit dieser Person ins Klinikum bzw. zu einer Psychiatrie mit stationärer Behandlung.
- Wenn Sie denken, die Person befindet sich in akuter Gefahr: Lassen Sie sie nicht alleine und holen Sie Hilfe, etwa von einem Psychologen oder Psychiater.
- Wenn Sie die Person nicht mehr erreichen: Rufen Sie die Polizei.
- Wenn Sie mit der suizidgefährdeten Personen zusammenleben, stellen Sie sicher, dass keine gefährlichen Gegenstände, mit der sich die Person verletzten könnte, im Haus sind.
- Bleiben Sie mit der Person in Kontakt, um ihren Zustand im Auge behalten zu können.
Ansprechpartner
Kreisen Ihre Gedanken um Selbstverletzung- oder Mord oder bekommen Sie dies von einem Bekannten, Freund oder Familienangehörigen mit, zögern Sie nicht (sich) Hilfe zu holen. Ansprechpartner können hier z. B. die Gesundheitsämter des Landratsamtes sein.
Die Informationen auf dieser Seite stammen im Wesentlichen von der World Health Organization (WHO).