Veranstaltende: Sprachenzentrum und Zentrum für Lehrkräftebildung und Fachdidaktik (ZLF) der Universität Passau
Vortrag: Neokoloniale Bilder in Lehrwerken entkräften – Das Potenzial des senegalesischen Rap
Deutsche Lehrwerke, insbesondere für Französisch, vermitteln in vielen postkolonialen Kontexten nach wie vor Darstellungen, die vom neokolonialen Erbe geprägt sind: Stereotypen über Afrika, kulturelle Hierarchisierung, Unsichtbarkeit lokaler Persönlichkeiten. Diese Vorurteile beeinflussen das Bild, das sich die Lernenden von sich selbst und der französischsprachigen Welt machen.
Im Senegal bildet Rap einen starken Gegendiskurs: Verwurzelt in der afrikanischen Oralität und Träger einer kritischen Botschaft, wertet er lokale Sprachen, poetische Kreativität und bürgerliches Engagement auf. Dieser Beitrag zeigt, wie Rap-Ausschnitte in den Französischunterricht integriert werden können, um den kritischen Geist anzuregen, die interkulturelle Kompetenz zu stärken und einen dekolonialen Ansatz für die Sprache zu bieten. Für deutsche Lehrkräfte geht es auch darum, ihren Schülern einen lebendigen und zeitgemäßen Einstieg in das Erlernen der französischen Sprache zu bieten.
Referent Prof. Mamadou Dramé (Universität Cheikh Anta DIOP in Dakar, Senegal) gibt einen spannenden Einblick in die derzeitige Bildungslandschaft Senegals.
Ort: Universität Passau, Nikolakloster (raum 212, Innstraße 40) oder digital unter: www.wonderl.ink/@lehramt.international
Anfragen: sabine-ophelia.blake@uni-passau.de
Dienstag, 11. November 2025 (18:15 bis 19:45 Uhr)
Veranstaltende: Passau Young Researchers Excellence Centre (PYREC)
Ringvorlesung: Passau Lectures on Political Emotions
Die heutige politische Landschaft ist zunehmend von emotionaler Intensität geprägt. Vom Aufstieg populistischer Bewegungen bis hin zu Kulturkriegen und parteipolitischer Feindseligkeit geht es in der Politik nicht mehr nur um rationale Debatten über Politik, sondern sie ist tief mit kollektiven Emotionen und Identität verflochten. Das Verständnis dieser Dynamiken ist entscheidend für die Bewältigung der Herausforderungen, denen westliche Demokratien gegenüberstehen, darunter Polarisierung, demokratischer Rückschritt und Sinnkrise im öffentlichen Leben.
In den letzten Jahrzehnten haben wir einen tiefgreifenden Wandel in unserem Verständnis der Rolle von Emotionen im politischen Leben erlebt. Der „affective turn“ in der Philosophie, der in den 1990er Jahren begann, hat zusammen mit Durchbrüchen in der affektiven Neurowissenschaft die traditionellen westlichen Denkmodelle, die Vernunft und Emotion voneinander trennten, grundlegend in Frage gestellt.
Diese Vortragsreihe zielt darauf ab, die komplexen Wechselwirkungen zwischen Emotionen und Politik in den heutigen westlichen Gesellschaften zu untersuchen und interdisziplinäre Perspektiven zusammenzuführen, um zu verstehen, wie kollektive Gefühle unsere politische Landschaft prägen.
Thema: Mirror of society: how social values shape mental health diagnosis
Referentin: Dr. Francesca Brencio (University of Birminham)
Dieser Termin ist online.
Anmeldung und Anfragen unter: politicalemotions@uni-passau.de
Mittwoch, 12. November 2025 (18:00 bis 19:30 Uhr)
Veranstaltende: Abteilung Transfer und Qualifizierung der Universität Passau
Veranstaltungsreihe: Uni Live – Campus trifft Stadt
Die Veranstaltungsreihe „Uni Live – Campus trifft Stadt“ lädt Bürgerinnen und Bürger dazu ein, die Universität näher kennenzulernen und sich mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auszutauschen.
Thema: Serendipity: Von der Migrationsforschung zur Pflegeausbildung in Ghana
Referentin Dr. Stefanie Wehner (Projektkoordinatorin Migration and Translokalität in West-Afrika) nimmt in ihrem Vortrag die Teilnehmenden mit auf eine bebilderte Reise nach Ghana, wohin das Projekt sie 2021 zum ersten Mal führte. Dabei geht es in die Slums und Märkte von Ghanas Hauptstadt Accra sowie in den landwirtschaftlich geprägten und vom Klimawandel stark betroffenen Norden des Landes. Auf dieser Reise werden die Migrationsgeschichte in Westafrika und die Biographien junger Frauen gezeigt, die sich auf den Weg in die große Stadt machen, um ihren Hunger nach Bildung und Eigenständigkeit zu stillen. Gleichzeitig gibt es Einblick in die Praxis empirischer Sozialforschung sowie die wichtigsten Erkenntnisse über die Ursachen und Strukturen nationaler und internationaler Migrationsbewegungen in Westafrika.
Ort: Universität Passau (Raum 001, Ludwigstraße 8 – Zugang Große Klingergasse 2a)
Anfragen und Anmeldung: Gisela.Granitzer@uni-passau.de
Freitag, 14. November 2025 (18:00 bis 20:00 Uhr)
Veranstaltende: Stabsstelle Diversity und Gleichstellung der Universität Passau, Katholischer Deutscher Frauenbund Passau und Initiative Wochen zur Demokratie Passau
Thema: Ohne Frauen keine Demokratie! Neue Wege zur Parität in Parlamenten per Gesetz
Obgleich 1918 erstmals das Wahlrecht für Frauen in Deutschland eingeführt wurde, ist der Blick in die deutschen Parlamente ernüchternd. Das Ungleichgewicht zwischen Frauen und Männern wird in den Parlamenten auf fast allen Ebenen immer größer. Daher wird schon lange über paritätische Wahlgesetze diskutiert, die auf eine hälftige Besetzung der Parlamente mit Frauen und Männern abzielen und für einen gleichberechtigten Blick in der Politik sorgen könnten. Unter dem Wertedach der Europäischen Union (EU) und der Europäischen Menschenrechtskonvention existieren solche Paritätsgesetze bereits in elf Mitgliedstaaten der EU in unterschiedlicher Form.
Referentin Prof. Dr. Silke Ruth Laskowski (Universität Kassel, ehemalige Sachverständige der Wahlrechtsreformkommission des Deutschen Bundestags) erläutert in ihrem Vortrag, warum Paritätsgesetze in Deutschland verfassungsrechtlich möglich und geboten sind. Es wird auch ein neuer Gesetzesvorschlag vorgestellt. Im Anschluss findet eine Diskussion mit dem Publikum statt.
Ort: Universität Passau, Innsteg-Aula (Raum 008, Innstraße 23)
Anfragen: Veronique.Coiffet@uni-passau.de und Tanja.Kemper@uni-passau.de