Dass diese Situation durch einen Studierenden der Texas A&M University verursacht wurde, der Social-Media-Hassbotschaften geteilt hat, macht uns ganz besonders betroffen und enttäuscht, da uns mit der Partneruniversität eine jahrelange wissenschaftliche Zusammenarbeit, nicht nur im Rahmen der Summer Academy, verbindet. Konkret wurde parallel zu einer kontroversen Diskussion im Rahmen des Seminars ein Foto der Dozentin, überschrieben mit dem Wort „Deport“ („Deportiert sie“) auf Snapchat gepostet.
Wir schätzen und fördern an unserer Universität die Auseinandersetzung im Sinne der Wissenschaft. Wenn jedoch Persönlichkeitsrechte der Beteiligten verletzt und diese im Austausch bzw. in sozialen Medien rassistisch beleidigt werden, ist dies nicht mit der Position der Universität als weltoffene Hochschule gegen Fremdenfeindlichkeit vereinbar und wird von uns nicht geduldet.
„Wir sehen die Diversität unserer Mitglieder als Bereicherung und Stärke. Das Verständnis und die Gestaltung von Diversity entfalten sich im Rahmen von Offenheit, Sicherheit, Respekt und Chancengerechtigkeit. Die diskriminierenden Beiträge der amerikanischen Gäste gegenüber unserer geschätzten Dozentin Dr. Vanessa Vollmann, gegenüber weiteren Kollegen und unseren Studierenden verletzen diesen Werterahmen“, so Prof. Dr. Christina Hansen, Vizepräsidentin für Internationales und Diversity. „Dass sich die Mitglieder unserer Universität an unserem Campus zu jeder Zeit willkommen und sicher fühlen, hat für uns oberste Priorität.“
Der Vorfall wurde bei der Ansprechperson für Antidiskriminierung der Universität gemeldet und seither im Dialog im Passauer Kollegium aufgearbeitet. Zudem stehen die Veranstaltenden der Summer Academy im Austausch mit der Texas A&M University über mögliche Konsequenzen für die verantwortlichen Personen. „Wir nehmen den Vorfall zum Anlass, neu darüber nachzudenken, wie wir einen Code of Conduct für unsere Universität weiterentwickeln, der dann auch für die künftige Zusammenarbeit im Rahmen der Summer Academy gelten würde“, so Prof. Dr. Lars Rensmann, Inhaber des Lehrstuhls für Politikwissenschaft. Man behalte sich außerdem vor, die Zusammenarbeit gegebenenfalls zu beenden. „Wir sind jedoch an einer konstruktiven Lösung interessiert und stehen kollegial in engem Austausch mit den texanischen Partnern über die weitere Vorgehensweise.“