Vertreterinnen und Vertreter international führender Unternehmen – unter anderem der thyssenkrupp Steel Europe AG, der E.ON Digital Technology GmbH, der OTTO GmbH & Co. KG, Airbus Helicopters und der SCHOTT AG – diskutierten mit renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf der diesjährigen PasDaS vor allem über die transformative Kraft von KI und Datenprodukten. Zudem sind die Expertinnen und Experten der Frage nachgegangen, wie die Datenstrategie von heute den wirtschaftlichen Erfolg von morgen bestimmen wird.
Emily Gorcenski, Principal Data Scientist & Data and AI Service Line Lead Thoughtworks, beleuchtete im Rahmen ihres Vortrags „Data Mesh and the EU Data Act: how Data products share Data between Organizations“ die bevorstehende EU-Datenschutzverordnung und was Datenprodukte für den organisationsübergreifenden, geregelten Datenaustausch leisten können: „Der EU Data Act wird den Trend zur gemeinsamen Nutzung von Daten in Unternehmen beschleunigen, was den Druck auf Datenplattformen erhöhen wird, Daten sicher zu teilen und effizient zu empfangen und zu verarbeiten. Datenprodukte sind die ideale Lösung für diese beiden Herausforderungen.”
Lukas Gernoth, Data Governance Lead bei der Datalytics GmbH, legte in seinem Vortrag „How to become a Data Governance Champion“ den Fokus vor allem auf den Aspekt, wie man mit Hilfe von Datenprodukten zu einem Data Intelligence-Unternehmen werden kann: „Data Governance ist mehr als nur ein langweiliges Regelwerk. Sie ist der Schlüssel zu einer 360-Grad Sicht auf Daten, zu einer durchgängigen Compliance und zu einem klaren Datenmanagement. Durch die Erstellung von Datenprodukten wird sichergestellt, dass die Data Governance erfolgreich implementiert wird und alle im Unternehmen befähigt werden, Daten aktiv zu nutzen und echten Mehrwert zu generieren. Wichtige To-dos sind hier vor allem die Sicherstellung von Management-Support, die Befähigung aller Beteiligten Daten zu verstehen und zu nutzen und die Demokratisierung von Daten.“
Von wissenschaftlicher Seite hielt Prof. Dr. Michael Granitzer, Inhaber des Lehrstuhls für Data Science an der Universität Passau, einen Vortrag über die kürzlich gestartete Initiative OpenWebSearch.eu, deren Ziel es ist, einen offenen Webindex zu entwickeln, um ein offenes Suchmaschinen-Ökosystem zu fördern und den Nutzerinnen und Nutzern eine echte Auswahl zu bieten.
KI mit hochwertigen Unternehmensdaten kombinieren
„Der nächste große Produktivitätssprung kann nur darin bestehen, dass wir unsere Daten besser nutzen. Denn für alle KI-Modelle gilt: Die Ergebnisse sind nur so gut wie die zugrunde liegenden Daten. Die PasDaS hat in diesem Jahr eindrucksvoll gezeigt, dass wir den wahren Wert von KI erst dann erschließen, wenn wir sie mit hochwertigen Unternehmensdaten kombinieren“, betont Dr. Andreas Böhm, Gründer und Geschäftsführer der One Data GmbH, und erläutert weiter: „Seitdem Daten als ‚das neue Öl‘ bezeichnet werden, träumen alle Unternehmen davon, möglichst schnell datengesteuert zu agieren. Gleichzeitig hat der Einsatz von KI-Anwendungen tiefgreifende Auswirkungen auf den Zugang und das Management von Daten. Und genau das ist unser Fokus: Wir verwandeln siloartige Daten in zuverlässige, wertvolle Datenprodukte und befähigen Unternehmen damit, eine konsistente Data Governance zu etablieren, die einen sicheren Zugriff auf Datenbestände und Datenprodukte gewährleistet. Besonders begeistert hat mich auf der diesjährigen PasDaS daher, dass viele Unternehmen ihren Weg von den Anfängen der digitalen Transformation bis zur Anwendung von KI zur Verbesserung der Nutzbarkeit und Zugänglichkeit von Datenprodukten praxisnah erläutert und auch die Bedeutung von Akzeptanz und Veränderungsmanagement im Unternehmen explizit hervorgehoben haben.“ Was die Zukunft von Datenprodukten angeht, verweist Andreas Böhm auf die Methodiken und Fähigkeiten von Large Language Modellen (LLM), die einen hohen Produktivitätszuwachs für Business-Anwender bringen: „Ich glaube, dass Large Language Modelle eine extreme Unterstützung sein können, wenn es darum geht, schnell die für mich relevanten Daten zu erhalten, um auf dieser Basis smarte Entscheidungen treffen zu können. Da ist der Einsatz von Large Language Modellen ein echter Game Changer.“ Die zukünftige Entwicklung sieht Andreas Böhm in der Demokratisierung von Daten und Entscheidungen, indem Fachbereiche durch Large Language Modelle in die Lage versetzt werden, Dinge zu tun, die sie vorher nicht konnten: „Das stellt eine signifikante Veränderung dar, wie Menschen mit Daten umgehen werden.”
Aus wissenschaftlicher Perspektive zieht Prof. Dr. Michael Granitzer folgende Bilanz: „Spannend waren vor allem die Diskussionen um Synergien zwischen KI und Daten sowie die Möglichkeit durch KI, schneller und effizienter Nutzen aus Daten zu generieren.“
Dr. Andreas Böhm hat die PasDaS im Jahr 2016 gemeinsam mit Prof. Dr. Michael Granitzer ins Leben gerufen. Weitere Informationen finden Sie auf der Veranstaltungswebseite: https://pasdas.de/