Chancengleichheit, Vermeidung von Diskriminierung und die Umsetzung von geltenden Gesetzen und Regulierungen – das ist der Anspruch des Diversity-Teams der Audi AG unter Denise Mathieu. „Ich musste mich in vieles selbst erst einarbeiten – gesetzliche Vorschriften, EU-Richtlinien, neue Konzepte und dazu der Druck, alles richtig zu machen“, sagt sie. Es gebe nämlich eine hohe gesellschaftliche Erwartung in Sachen Vielfalt und Gleichberechtigung. „Aber das ist auch gut so!“, findet Mathieu, denn diese Werte müssten in den Köpfen und im Verhalten der Mitarbeitenden auf allen Hierarchieebenen verankert werden, um vorherrschende Strukturen aufzubrechen. „Vor kurzem wurde die erste Frau in den Audi-Vorstand aufgenommen – das ist immerhin ein Anfang.“
Internationale Karriere nach einem Abschluss in Kulturwirtschaft
Begonnen hat Sie ihre Karriere als internationaler Trainee bei der Volkswagen AG – „da wurde ich auch direkt nach Australien gesandt, um den Vertrieb zu beobachten“, so Mathieu. Danach erhielt sie eine Anstellung im internationalen Personalmanagement bei der Audi AG, wo Sie unter anderem in Peking arbeitete. „China ist der Markt der Zukunft. Digitalisierung wird dort großgeschrieben“, sagt Mathieu. Ihre Arbeit war geprägt von internationaler Teamarbeit. „Zusammen mit dem enormen Wachstum der Automobilindustrie war das eine ziemliche Herausforderung“, so Mathieu.
Nach ihrer Elternzeit wurde sie 2017 Leiterin des Diversity Management bei der Audi AG. Um für aktuelle Problemfelder Aufmerksamkeit zu schaffen, setzt sie gemeinsam mit ihrem Team konkrete Projekte um. Das bedeutet zum Beispiel ein „Diversity Parcours“ für die Mitarbeitenden am Standort Ingolstadt. Das interaktive Lernformat möchte die Teilnehmenden dazu anregen, Vorurteile abzubauen und über den Tellerrand hinaus zu schauen. „Dafür konnten wir sogar den Nationalspieler Jérôme Boateng als Botschafter rekrutieren“, sagt Mathieu.
Verantwortung und Projektmitarbeit im Praktikum
Am Ende des Vortrags blieb genug Zeit für Fragen, die sich insbesondere um die nötigen Kompetenzen und Anforderungen drehten. „Eine Affinität zu Diversity-Themen sowie Projektmanagement sind das A und O. Aber auch Kommunikation und eine internationale Ausrichtung sind unserem Team wichtig“, so Mathieu. Aktuell sei zudem eine Praktikumsstelle ausgeschrieben. Dazu konnten die Anwesenden Insider-Tipps von Nina Steinweg erhalten, eine ehemalige Praktikantin, die in Passau Kulturwirtschaft im Bachelor studiert hat. „Während meines Praktikums durfte ich sofort an den Projekten mitarbeiten – Kaffee habe ich kein einziges Mal gekocht.“