Sprachenzentrum
Die Situation im Sprachenzentrum vor Erhebung der Studienbeiträge war durch drei Faktoren gekennzeichnet:
- unerträglich volle Kurse in einzelnen stark nachgefragten Sprachen wie z.B. Englisch,
- mangelnde Sicherheit des Lehrangebots wegen fehlender Stellen und
- fehlende Planungssicherheit durch hohe Personalfluktion bei den Lehrbeauftragten.
Die Statistik kann ab dem WS 2005/06 zweifelsfrei nachweisen, dass sich die Lage sehr deutlich gebessert hat. In der Gesamtstatistik weisen nur noch wenige Kurse in einzelnen Sprachen dauerhaft mehr als 25 Teilnehmer und Teilnehmerinnen auf. In den meisten Fällen konnte die Kursgröße auf unter 25 Teilnehmer und Teilnehmerinnen gesenkt werden. Zudem gibt es nun in allen Sprachen, die von zusätzlichen Stellen profitieren konnten, neben mehr Planungssicherheit (dies betrifft in erster Linie Tschechisch und Vietnamesisch, gilt aber auch für Englisch, Französisch und Spanisch) auch eine generelle Sicherung des Angebots. Dies kommt unmittelbar den Studierenden zu Gute.
Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass erhebliche Mittel in zusätzliche Lektorenstellen investiert wurden. Dadurch verbessern sich sowohl die Angebotsqualität als auch dessen Stabilität signifikant. Daneben ist auch die Betreuung der Studierenden durch Lektoren naturgemäß besser gewährleistet als durch Honorarkräfte.
793.900 € | |||
Stelle | Aufgabe | Kosten | |
---|---|---|---|
10 | Lektoren | 560.000 € | |
0,5 | Chinesisch | ||
4,5 | Englisch | ||
1 | Französisch | ||
2 | Spanisch | ||
1 | Tschechisch | ||
0,5 | Vietnamesisch | ||
1 | mD | Prüfungsorganisation | 34.000 € |
Studentische Hilfskräfte | 5.000 € | ||
8 % Gemeinkosten | 47.900 € | ||
Lernmittel | 10.000 € | ||
Lehraufträge | 137.000 € |
mD = mittlerer Dienst
Finanzierungsanteil Studienbeiträge
Anteil der aus Studienbeiträgen finanzierten Lehrstunden
- Gesamt: 35% Studienbeiträge, 65% andere Mittel
- nur Lektoren: 24% Studienbeiträge, 76% andere Mittel
- nur Lehraufträge: 75% Studienbeiträge, 25% andere Mittel
Entwicklung seit Einführung der Studienbeiträge
Studienbeiträge werden an der Universität Passau seit SS 2007 erhoben. Im Sprachenzentrum wurde im Vorgriff auf die kommenden Mehreinnahmen schon ab WS 05/06 zusätzliches Lehrpersonal eingestellt.
Insgesamt verfügt das Sprachenzentrum über 37 Lektorenstellen, von denen 27 aus den regulären Mittelzuweisungen bezahlt ("Staatsmittel") werden. Ihre Zahl ist seit der Einführung der Studienbeiträge konstant geblieben: Es wurden keine Mittel abgezogen, aber auch keine neuen Stellen geschaffen. Zusätzlich sind für das Sprachenzentrum zehn Lektorenstellen aus Studienbeiträgen bewilligt, von denen neun tatsächlich mit diesen Mitteln bezahlt werden und eine Stelle bislang durch Drittmittel finanziert werden konnte. Demnach stehen neun Lektorenstellen aus Studienbeiträgen 28 Lektorenstellen aus anderen Mittelzuweisungen gegenüber.
Genau andersherum stellt sich die Lage bei den Lehraufträgen dar: Drei Viertel aller Lehraufträge werden durch Studienbeiträge bezahlt. Im Gegensatz zu Lektoren werden diese Sprachlehrer nicht fest angestellt oder gar verbeamtet, sondern erhalten einen kurzfristigen Lehrauftrag. Da Lehrbeauftragte aber nur etwa 20 % der Lehrstunden geben, wirkt sich der Effekt nicht so stark aus.
Alles in allem werden also 35 % der Lehre im Sprachenzentrum aus Studienbeiträgen finanziert. Die Angebote aus Studienbeiträgen ergänzen hierbei die bestehenden Angebote aus der Zeit vor der Einführung der Studienbeiträge und ersetzen sie nicht. Das lässt sich schon allein aus dem Gesamtumfang der Lehrtätigkeit am Sprachenzentrum schließen: Die Lehrstunden (SWS) haben seit Einführung der Studienbeiträge um etwa die Hälfte zugenommen und gleichzeitig werden etwa halb so viele Angebote aus Studienbeiträgen wie aus anderen Mitteln bezahlt.
Trotz eines Anstiegs der Teilnehmerzahlen bei den Sprachkursen um 30 % sank die durchschnittliche Kursgröße um etwa 7 %. Von dieser Entwicklung profitierten vor allem die Spanischangebote und einige "kleinere", hier nicht aufgeführte Sprachen.