Veranstaltungskalender
ENTFÄLLT Die altbayerischen Dorfpfarrer im 19. Jahrhundert
Referent: Dr. Stefan Trinkl (Nassenhausen)
Der Dorfpfarrer war im 19. Jahrhundert, neben seiner Tätigkeit als Seelsorger, vor allem Ökonom. Er sollte in dieser Funktion ein Vorbild für das Dorf sein. Der Begriff "Pfarrhof" erzählt auch heute noch von der einstigen Pfarrökonomie, die dem Pfarrhaus angeschlossen war.
Der Dorfpfarrer übernahm im 19. Jahrhundert jedoch noch eine Reihe weiterer Aufgaben. So war er vielerorts ein wichtiger Förderer des lokalen Elementarschulwesens, das nach der napoleonischen Unruhezeit eines grundlegenden Aufbaus bedurfte. In der Regel übernahm ein Pfarrer auch die wichtige Funktion des Schulinspektors. Mit dem aufkommenden Historismus des 19. Jahrhunderts agierten viele Dorfpfarrer auch als Historiker. Durch Recherchen in den Archiven der Pfarrhöfe entstanden so aus priesterlicher Hand erste Dorfchroniken, die mancherorts auch heute noch wichtige Grundlagenwerke für Heimatforscher darstellen. Als Mitglieder der neu gegründeten lokalen Historischen Vereine bildeten die Seelsorger auf dem Land häufig einen beträchtlichen Anteil deren früher Förderer.
Weitere Informationen
Zutritt | öffentlich |
Anmeldung | nicht erforderlich |
Veranstaltende | IKON, Verein für Ostbairische Heimatforschung |
E-Mail (für Rückfragen) | sonja.jahrstorfer@uni-passau.de |