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Haubner, Helga

Thema: Entwicklungszusammenarbeit, Freiwilligendienst, Nächstenhilfe

M1: PNP, 27.03.2014, Nr. 24

"Milch und Blut"

Zwei Monate Kenia mit Helga Haubner

Die Passauer Rentnerin Helga Haubner hat sich im Alter von 76 Jahren dazu entschieden, ihre Heimat für zwei Monate gegen das Wüstengebiet Turkana im Nordwesten Kenias zu tauschen. Das Mitglied des Frauenbunds bot dort aktiv ihre Hilfe an, wo es den Menschen schlechter geht als in Deutschland.

"Die Nomaden mischen Ziegenblut in die Milch, damit sie dicker wird und die Kleinen satt werden", berichtet Haubner. Mehr als eine Mahlzeit pro Tag gäbe es für die Kinder in der kenianischen Provinz Turkana nicht, wäre da nicht die Mission.

Unvorstellbar weit von unserer Wohlstandsgesellschaft entfernt scheinen die primitiven Lebensumstände des Nomadenvolks. Um 50 bis 60 Kinder eines Kindergartens in einem Jahr ausreichend ernähren zu können, benötige man 4500 Euro. In Turkana gibt es 14 solcher Kindergärten. Da kann es schon einmal passieren, dass man ein kleines Mädchen völlig abgemagert in der Ecke einer "mañana" kauern sieht. "Maria haben wir sie genannt und in der Krankenstation vor dem sicheren Tod bewahrt." Helga Haubner hat trotz ihres hohen Alters noch mit beiden Händen da angepackt, wo es nötig war.

Die 76-jährige war im Dezember 2013 für zwei Monate in der Missionsstation Nariokotome aktiv. Als Mitglied im katholischen Frauenbund in der Passauer Innstadt ist es ihr Ziel, am Aufbau einer zukunftsträchtigen Gesellschaft mitzuwirken. Der Frauenbund vereint Mitglieder weltweit, die durch ihn zum Teil einer internationalen Frauenbewegung werden. So kommen hin und wieder auch Frauen aus Entwicklungsländern, die Vorträge über Projekte der Missionsarbeit abhalten.

So auch die beiden Schwestern Madam Lillian und Madam Eleni von der Missionsgemeinschaft des Heiligen Apostels Paulus (MCSPA). Vor knapp 27 Jahren wurde der Förderverein "Neue Wege für Kenia e.V." ins Leben gerufen. Seitdem hat sich bereits allerhand verändert. Der Bau von Staudämmen, Obst- und Gemüseplantagen, die tägliche Kinderspeisung, eine hauseigene Schreinerei, eine Kfz-Werkstatt sowie Krankenstationen konnten hier errichtet werden. Das Problem sei dennoch der

Hunger. Nicht einmal 10 Prozent der Grundnahrungsmittel Mais, Hirse und Bohnen können vor Ort produziert werden. Die Menschen, die hier am Rande ihrer Existenzgrundlage leben, benötigten daher jede Menge Unterstützung von außerhalb: "Nach zwei Tagen ohne Wasser weiß man es erst richtig zu schätzen", so Haubner. Das Krippenspiel unter freiem Himmel bei 40 Grad zu beobachten und dabei den Klängen von "Stille Nacht, Heilige Nacht" zu lauschen war eine ganz besondere Erfahrung für sie. Vor ihrer Reise nach Afrika hatte die 76-Jährige noch schnell ein paar Süßigkeiten in kleinen Säckchen verpackt. Mehr Geschenke gab es nicht. Die sind aber auch gar nicht nötig, denn die unbeschreibliche Gastfreundschaft habe alles erfüllt.

Am 28. Januar kehrte die Innstädterin wieder in die kalte bayerische Heimat zurück. Die Verabschiedung war trotz sprachlicher Barrieren genauso herzlich wie ihr gesamter Aufenthalt: "Für eine Umarmung braucht man keine Sprache". Ein Stückchen Kenia wird aber für immer bleiben. "Wenn Gott so will, komme ich nächstes Jahr wieder". − mc

Für 2014 plant der Förderverein "Neue Wege für Kenia e.V." den Bau einer ganz neuen Grundschule am Seeufer in Kaito. Spendenkonto: IBAN: DE 26 7025 0150 0000 744250; BIC: BYLA DE M1 KMS

M2: Bild von Helga Haubner mit einem afrikanischen Jungen

M3: Didaktische Impulse

1. Wie findest du die Aktion von Helga Haubner? Diskutiert in der Klasse!

2. Wie kannst du dich persönlich oder auch mit deiner Klasse für arme Kinder einsetzen?

Beispiele:

  • Pausenverkauf- Erlös an ein Kinderheim?
  • Flohmarkt?
  • Kuchenbasar?
  • Schul-CD?
  • Tombola?
  • Spendenlauf?
  • Gebetsbuch gestalten und verkaufen?

Probiert es aus!

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