Meier, Matthias

Missionar auf Zeit in Peru

Matthias Meier aus Salzweg geht für ein Jahr nach Südamerika − Heute Entsendegottesdienst

Von Theresia Wildfeuer

Salzweg. Matthias Meier (18) hat seit wenigen Wochen sein Abitur in der Tasche. Jetzt wird er „Missionar auf Zeit“ in Peru. Mit einem Entsendegottesdienst verabschiedet ihn heute, Freitag, die Pfarrei. „Etwas Neues kennen lernen und doch etwas Gutes machen“ ist das Anliegen von Matthias Meier. Er möchte „Erfahrungen sammeln, reisen, leben mit den Leuten, das Land und die Lebensweise von Menschen kennen lernen, die nicht so viel Geld haben“, erzählt der Salzweger.

„Ich kann dabei nicht viel verändern, aber als Lehrer und Erzieher einen Beitrag leisten, um denen dort eine Chance fürs Leben zu ermöglichen“, sagt Matthias. Ihm ist durchaus bewusst, dass es nicht gelingt, „sie mit einem Schritt aus ihrer Armut zu holen“. Hauptziel sei, ihnen Bildung zu bieten, denn „ohne diese kommen sie nie raus“. Eine Gruppe von Rückkehrern habe vor drei Jahren zum Beispiel ein Englischbuch entworfen und Geld gesammelt, um es in einer Auflage von 14 000 Stück zu drucken und nach Peru zu verschicken. Eine Hilfe, die den jungen Mann anrührt.

Er hat sich deshalb entschlossen, vor seinem Studium ein Freiwilliges Soziales Jahr in Lateinamerika zu absolvieren. Am kommenden Montag startet er seinen Auslandsdienst. Zusammen mit vier weiteren Jugendlichen aus der Diözese Passau wird er sich bei „Circa-mas“ (wörtlich: katholische Arbeitskreise), einer Nicht-Regierungsorganisation in Arequipa, für Kinder und Jugendliche engagieren. „Vormittags bin ich Lehrer für Englisch und nachmittags passe ich auf die Kinder auf“, erzählt der Abiturient. Er wird sie betreuen, bei den Hausaufgaben unterstützen, mit ihnen spielen. In dem „Haus für Freiwillige“, in dem er untergebracht ist, gebe es fließendes Wasser, Strom und WLAN, freut er sich.

„Circa-mas“ kümmert sich derzeit um rund 400 Kinder in mehreren Heimen und Schulen. Die Organisation, die der italienische Jesuitenpater Carlos Pozzo 1958 gründete, gibt ihnen Unterkunft und regelmäßiges Essen, gewährleistet Schulbesuch, Hausaufgabenbetreuung und Krankenversicherung.

Der internationale Freiwilligendienst „Missionare auf Zeit“ (MaZ), eine ökumenische Einrichtung, ermöglicht jungen Menschen „mit den Armen zu leben und zu arbeiten“. In Orientierungs- und Vorbereitungsseminaren, die Carmelo Ramirez vom Referat Weltkirche der Diözese Passau zusammen mit den Salvatorianern München und der Arbeitsstelle Weltkirche Regensburg in Gartlberg in Pfarrkirchen anboten, machte sich Matthias Meier für das Auslandsjahr fit. Er sammelte Informationen über Peru, den Alltag der Menschen dort sowie über historische und politische Zusammenhänge. Weitere Themen waren fremde Kulturen und die eine Welt. Er sprach mit Missionaren in Josefstal bei Ellwangen oder den Missionsbenediktinern in Schweiklberg, wanderte von dort nach Pfarrkirchen, um sich symbolisch auf den Weg zu machen.

Wie er und seine vier gleichaltrigen Begleiter werden sich weitere junge Leute der Diözese ein Jahr für Arme engagieren. Sieben aus der Vorbereitungsgruppe gehen nach Brasilien. Andere leisten ihren Dienst in Tansania, im Kongo, auf den Philippinen und in Indien. Am 7. August 2012 endet dieser für Matthias Meier. Dann kehrt er zurück nach Deutschland, um ein Studium zu beginnen, „eventuell Sozialarbeit oder Lehramt“.

Der Entsendegottesdienst für Matthias Meier findet am heutigen Freitag, 5. August, um 18.15 Uhr in der Salzweger Pfarrkirche mit Pastoralreferent Thomas Weggartner statt. Anschließend gibt es einen kleinen Empfang im Pfarrzentrum. Die Öffentlichkeit ist dazu eingeladen.

Wer „Circa-mas“ unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende bei der Raiffeisenbank Salzweg-Thyrnau, BLZ 740 657 82, Kontonummer 20 04 11 91 4 oder der Sparkasse Thyrnau, BLZ 740 500 00, Kontonummer 11 06 01 jeweils unter dem Stichwort „Peru-Hilfe“ leisten.

1. Könntest du dir vorstellen, nach deiner Schulzeit oder nach dem Arbeitsleben ins Ausland zu gehen, um arme Menschen in den Entwicklungsländern zu unterstützen? Diskutiert in der Klasse!
2. Sucht  in eurer Umgebung nach Menschen, die sich nach der Schule auch sozial engagieren. Interviewt sie nach ihren Motiven!
3. Beschreibt Matthias Meier mit geeigneten Adjektiven! Sammelt die Antworten an der Tafel und begründet diese!