„Alles entscheidend für das Gelingen von Lernprozessen ist das Gefühl der Selbstwirksamkeit der oder des Lernenden, das sich durch konstruktive Lernerfahrungen im Subjekt stärkt und als der eigentliche Motor der Lernfähigkeit und Lernbereitschaft angesehen werden kann." (Arnold 2017, S. 60)
Pädagogisches Making (Maker Education) zielt auf Empowerment und Selbstwirksamkeit und erhebt den Anspruch, sozial verantwortungsvolle, mündige Bürger:innen zu bilden, die in der zukünftigen Gesellschaft handlungs- und innovationsfähig sind. (Maurer/Ingold 2021)
Lernen wird dabei als selbstgesteuerter, kontextbezogener und sozial-kommunikativer Prozess verstanden. Der MakerSpace animiert daher in erster Linie zum selbstgesteuerten Lernen und Arbeiten. Autarkie gilt als Prinzip, das heißt er ermöglicht freies Bewegen und Zurechtfinden, sowie gute Orientierung und Zugänglichkeit (Ingold und Maurer 2021; Maurer und Ingold 2024). Mit seinen sozialen und kommunikativen Bereichen ermöglicht er ebenso besonders dialogorientierte Settings. Gerade das Prinzip der Selbstorganisation, dem transformative Lernprozesse in einem hohen Maße folgen (Singer-Brodowski, M. 2018), wird durch das Raumkonzept des MakerSpace besonders unterstützt.
... und wie sieht das in der Schule unter den dort gegebenen Rahmenbedingungen aus?
Entscheidend sind nicht in erster Linie Raum und Ausstattung, sondern eine entsprechende Haltung der Lehrpersonen, welche große Offenheit gegenüber den Interessen und Neigungen der Lernenden sowie Vertrauen in deren Motivation und Lernbereitschaft mit konsequenter Hierarchiearmut vereint.
Schulisches Making geht von den Interessen und Ideen der Schüler:innen aus und vollzieht sich in explorativen und problembasierten Lernaktivitäten. Mithilfe analoger und digitaler Technologien und Fertigungsverfahren entwickeln die Lernenden wahrnehmbare Artefakte bzw. Prototypen und gestalten ihren Lernprozess weitgehend selbst.
Unter Artefakten versteht man dabei nicht nur dreidimensionale Objekte, sondern ebenso Bilder, Videos, Texte, Performances, Musikstücke etc. Diese Prototypen verkörpern konzeptionelle Ideen und sind „in Material gegossene“, bzw. sichtbar gemachte Gedanken, welche dadurch gemeinsam diskutiert und mit konstruktivem Peer-Feedback weiterentwickelt werden können.
Im idealen didaktischen Setting für Making-Unterricht spielen Mindset (eine bestimmte Grundhaltung), Skillset (Fachkompetenzen, Problemlösefähigkeit, Kreativität, Fehler reflektieren, ...) und Toolset (Werkzeuge bzw. Technologien) optimal zusammen, eingebettet in den übergreifenden Kontext verantwortungsvollen Handelns im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung. Das Maker-Mindset zeichnet sich unter anderem aus durch Offenheit Neuem gegenüber, der Bereitschaft Fehler zu machen und daraus zu lernen, Erfahrungen und Wissen zu teilen, Verantwortung und Eigenständigkeit, und schlägt sich didaktisch in der Anforderung nieder, dass die Lernenden etwas eigenes in den Lernprozess einbringen können, anstatt nur Vorgegebenes oder Bewährtes umzusetzen.
Making-Unterricht kann grob in vier Phasen strukturiert werden:
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Arnold, R. 2017. Entlehrt euch!. Bern: Hep Verlag.
Ingold, Selina, und Björn Maurer. 2021. Making im Schulalltag: konzeptionelle Grundlagen und Entwicklungsschritte. München: kopaed
Maurer, Björn, und Selina Ingold, Hrsg. 2024. Making und Schule: Praxishandbuch für Schulentwicklung und Unterricht. München: kopaed.
Singer-Brodowski, Mandy. 2018. „Transformative Bildung durch transformatives Lernen. Zur Notwendigkeit der erziehungswissenschaftlichen Fundierung einer neuen Idee“. doi: 10.25656/01:15443.