Die Lage am südlichsten Punkt des europäischen Festlands, das Aufeinandertreffen des Mittelmeers mit dem Atlantik, der malerische Blick über die Straße von Gibraltar nach Marokko und die herzlichen Menschen machen Tarifa in Andalusien zu einem ganz besonderen Ort.
Ich durfte dort drei Monate leben, arbeiten und das spanische Lebensgefühl kennenlernen.
Mein Name ist Anja und ich studiere Kulturwirtschaft mit dem Schwerpunkt iberoromanischen Kulturraum. Da ich schon seit Jahren Spanisch lerne und sowohl am Tourismussektor als auch an der spanischen Kultur und Natur interessiert bin, habe ich den Gedanken verfolgt mein Praktikum in einem Tourismusbüro zu machen, da diese Faktoren dort am besten kombiniert werden.
Da Tarifa eine nette kleine und geschichtsträchtige Stadt am Meer ist, habe ich mich dort beim Oficina Municpial de Turismo beworben und glücklicherweise auch sofort einen Praktikumsplatz erhalten.
Vorbereitung
In der Zeit vor dem Praktikum stand die Unterkunftssuche und die Planung der Hinreise im Fokus. Hierfür kann man sich bei verschiedenen Plattformen wie Idealista oder Airbnb nach einer geeigneten Wohnung umschauen. Ich habe mich entschieden von Deutschland aus nach Málaga zu fliegen und dort mit einem Bus bis nach Tarifa zu fahren. Die Busverbindungen könnten regelmäßiger sein, dennoch kommt man zuverlässig an seinem Ziel an. Die Tickets kann man im Vorfeld online bei Unternehmen wie Avanza oder Comes kaufen.
Als das geregelt war, habe ich angefangen einen Reiseführer über die Provinz Cádiz zu lesen, um mich auf die Fragen der Tourist*innen vorzubereiten. Vor Ort habe ich mir dann die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten angeschaut und im Laufe meines Aufenthalts unterschiedliche Ausflugsziele besucht, um nicht nur einen besseren Eindruck zu bekommen, sondern auch authentischer davon berichten zu können.
Die Arbeit
Das Tourismusbüro von Tarifa erhält vom Rathaus der Stadt vielfältige Aufgaben im Bereich des Tourismussektors. Die Hauptaufgabe des Tourismusbüros ist die Beratung von Tourist*innen, die Informationen über die Stadt und/oder die Provinz einholen möchten. Dies war auch mein hauptsächliches Tätigkeitsfeld. Die meisten Menschen interessieren sich für die Sehenswürdigkeiten in der Stadt und interessante Ausflugsziele in der Provinz. Durch den Kontakt mit so vielen Menschen kommt es zu amüsanten Situationen. Beispielsweise wurde ich gebeten, Hochzeitskarten mit spanischem Text ins Englische zu übersetzen, da eine amerikanische Touristin nicht wusste, was auf den Karten stand.
Eine weitere Aufgabe war, Texte aus dem Spanischen ins Deutsche zu übersetzen, um die Informationsmöglichkeiten für Tourist*innen aus deutschsprachigen Ländern zu verbessern. Dabei habe ich auch viel über die Geschichte der Region gelernt und konnte zugleich das Wissen aus meinem Studium anwenden.
Eine interessante Erfahrung war die Begleitung des Events Ruta del Atún, ein Wettbewerb zwischen Restaurants und Bars um den Preis für die beste Thunfisch-Tapa.
Im Vorfeld wurde ich bei der Organisation miteinbezogen und während der Eröffnungsfeier war ich ebenfalls durchgehend anwesend, um die Präsentationen der Restaurants zu unterstützen. Eine Woche später zählten wir die Stimmen aus und verliehen die Preise an die Sieger*innen.
Während meiner Zeit dort fand in Tarifa auch die Weltmeisterschaft im Kitesurfen statt. In diesem Rahmen gab es eine Messe, auf der Kitesurf-Equipment vorgestellt wurde. Auch wir hatten dort einen Stand, der die Stadt Tarifa repräsentierte. Den Profis beim Kitesurfen zuzuschauen war ein ganz besonderes Erlebnis.
Diese Events habe ich auf Instagram, Twitter und Facebook angekündigt und darüber berichtet.
Ich habe die Arbeit sehr genossen, was auch meinen tollen Kolleginnen zu verdanken war. Sie haben mich direkt herzlich aufgenommen und Teil des Teams werden lassen.
Weitere Events
Am 23. Juni wurde die Noche de San Juan gefeiert und dabei werden traditionell am Strand Puppen verbrannt. Noch größer wird das Fest zu Ehren der Schutzpatronin der Seefahrenden, Virgen del Carmen, am 16. Juli mit einer Prozession von der Kirche bis zum Hafen gefeiert.
Außerdem kann man in einigen Bars Tanzveranstaltungen besuchen oder sich im Theater Musicals anschauen, was sich sehr lohnt.
Unterstützung durch das ZKK
Da das Leben und Wohnen in Tarifa nicht billig ist und das Praktikum unbezahlt war, habe ich mich sehr über die finanzielle Unterstützung durch das Erasmus + Praktikum-Stipendium gefreut. Außerdem konnte ich mich bei Fragen sowohl im Vorfeld als auch während des Praktikums immer an das Team des ZKK wenden.
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