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Anna in Südtirol

Eintauchen in meine Welt des Umweltschutzes und der interkulturellen Erfahrungen

Hallo! Mein Name ist Anna und ich befinde mich zurzeit im letzten Semester meines European Studies-Studiums. Hierfür absolvierte ich von September bis Februar ein sechsmonatiges Auslandspraktikum beim Ökoinstitut Südtirol/Alto Adige Genossenschaft in Bozen, Italien. Ich hatte mich konkret für Bozen aufgrund des Unternehmens entschieden, wobei es gleichzeitig von Vorteil war, dass in Südtirol auch Deutsch gesprochen wird. Die Praktikumserfahrung erweiterte nicht nur meinen Horizont im Umweltschutz, sondern ermöglichte mir auch einen Einblick in die vielfältige Welt der europäischen Zusammenarbeit.

Mein Weg nach Bozen war voller Hindernisse und Überraschungen.
Das Erasmus-Stipendium, das ich nebenbei noch erhalten habe, hat mir dabei geholfen, mein Praktikum ohne größere finanzielle Sorgen zu bestreiten. Somit konnte ich mich vollkommen auf meine neue Arbeit konzentrieren. Die Suche nach einer Wohnung entwickelte sich jedoch zu einer echten Herausforderung. Trotz meiner Bemühungen über bekannte WG-Portale und die Universität blieb ich zunächst ohne Erfolg. Schließlich stieß ich auf die Makler-Website Immoarte und konnte eine Wohnung finden – doch der Prozess war alles andere als einfach. Von der Beantragung einer italienischen Steuernummer bis hin zu versteckten Kosten gab es viele Hürden zu überwinden. Trotz einer nicht richtig funktionierenden Heizung im Winter war ich am Ende dankbar für ein Zuhause, das nur eine kurze Distanz von meinem Arbeitsplatz entfernt lag. Letztendlich war es eine Erleichterung, in Bozen eine Wohnung zu finden, denn der Wohnungsmarkt ähnelt dem Münchens. Der Umzug selbst war jedoch einfach: Bozen ist infrastrukturell gut in Europa angebunden, sodass ich ihn problemlos mit dem Zug bewältigen konnte.

Darüber hinaus war ich sehr gespannt auf meinen Arbeitsalltag. Von der Entwicklung innovativer Schulprojekte wie dem "Tag der Umwelt" bis hin zur Unterstützung bei der Zertifizierung von Green Events oder Green Shootings – einer Variante der nachhaltigen Filmproduktion – waren meine Aufgaben vielfältig und spannend. Durch interaktive Projekte wie "Güter auf der Überholspur" sensibilisierten wir Schüler:innen für die Auswirkungen des Güterverkehrs auf die Umwelt. Gleichzeitig half uns das Projekt "Storytelling: Geschichten und ihre Botschaft", komplexe Umweltthemen auf kreative Weise zu vermitteln. Zusammen mit dem Weißen Kreuz, dessen Hauptaufgaben Rettungsdienst, Krankentransport und Zivilschutz sind, entwickelten wir Nachhaltigkeitsberichte. Zudem arbeitete ich an der Implementierung der Genderschreibweise auf der Website des Ökoinstitutes. Darüber hinaus organisierten wir Fahrradparcours und eine Radschnitzeljagd, um das Bewusstsein für nachhaltige Mobilität zu fördern. Außerdem trug ich durch die Aktualisierung und Verbesserung der Energiesparbroschüre dazu bei, dass das Ökoinstitut ein qualitativ hochwertiges und nützliches Informationsmaterial zur Verfügung stellen kann, das einen positiven Einfluss auf das Bewusstsein und Verhalten im Bereich der Energieeffizienz hat. Meine Reise durch diese Projekte war nicht nur lehrreich, sondern auch inspirierend, da ich einen Beitrag zur Förderung von Umweltbewusstsein und nachhaltigem Handeln leisten konnte. Zudem durfte ich das Ökoinstitut bei einer Vielzahl von externen Projekten begleiten. Zwar führte dies zu Variationen in meinen Arbeitszeiten, aber es ermöglichte mir, die unterschiedlichsten Städte, Regionen und Landschaftsbilder in Südtirol kennenzulernen.

Anfangs zweifelte ich, ob mein Wissen aus dem European Studies-Studium im Alltag anwendbar wäre. Doch schnell erkannte ich, wie sehr meine Kenntnisse in Geographie, Englisch und interkultureller Kommunikation mir halfen. Besonders die interkulturelle Kommunikation war essenziell während meines Aufenthalts in Italien. Das Praktikum zeigte mir, wie erfolgreiche interkulturelle Kommunikation dazu beiträgt, dass sich Stakeholder willkommen und wertgeschätzt fühlen. Indem ich ihre Bedürfnisse und Erwartungen verstand und ihnen gleichzeitig Einblicke in die lokale Kultur und Traditionen geben konnte, war ich in der Lage, Vertrauen aufzubauen und positive Erfahrungen zu schaffen. Es war faszinierend zu sehen, wie effektive interkulturelle Kommunikation dazu beitrug, Barrieren abzubauen und eine Verbindung zwischen verschiedenen Kulturen zu schaffen.

Eines meiner weiteren Highlights war mein Italienisch-Sprachkurs. Dort durfte ich viele großartige Menschen kennenlernen. Natürlich erlernte ich dort die Italienische Sprache, aber noch interessanter waren die Einblicke in die italienische Kultur.
Die Stadt Bozen selbst bietet ein breites kulturelles Angebot an Bars, Restaurants, Museen und Wochenmärkten. Eine besondere Attraktion ist die Museumsnacht, bei der kostenloser Zugang zu den Museen gewährt wird, so zum Beispiel auch in das weltberühmte Ötzi Museum. Zudem bieten Nachbarstädte wie Meran ein vielfältiges Angebot. Dort besuchte ich zum Beispiel die Therme. Südtirol hält außerdem zahlreiche Wander- und Wintersportmöglichkeiten bereit. Innerhalb von nur 30 Minuten erreicht man von der Stadt aus den Kalterer See zum Wandern oder das Skigebiet Obereggen zum Skifahren.

Meine halbjährliche berufliche Erfahrung in Bozen, Italien, war geprägt von aufregenden Erlebnissen und lehrreichen Erfahrungen, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben und mein Leben auch zukünftig bereichern werden. Besonders beeindruckt haben mich dabei die idyllische Umgebung, die Gastfreundschaft und die facettenreiche Kultur in Südtirol. Ich werde immer für die Chance dankbar sein, Bozen und Südtirol auf diese Weise erlebt haben zu dürfen und so viele wertvolle Erinnerungen geschaffen zu haben. Besonderer Dank gilt auch dem Ökoinstitut, das mich mit offenen Armen in Empfang nahm. So darf ich nun auch einige meiner Kolleg:innen Freunde nennen.

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