Lange war seine Ankunft erwartet worden, am Mittwoch schließlich war es soweit: Der neue Dienstwagen der Universitätsleitung ist in Passau angekommen. Warum die große Vorfreude? Zum ersten Mal handelt es sich um ein vollelektrisches Auto: Auf einen Plug-in-Hybrid folgt nun ein BMW iX xDrive 50. Auch dies sei ein sehr leistungsstarkes Fahrzeug, dennoch ist der Wechsel ein wichtiges Signal in Richtung Nachhaltigkeit, findet Prof. Dr. Ulrich Bartosch, Präsident der Universität Passau: „Wir befinden uns mitten in der Verkehrs- und Energiewende. Damit dieser Wandel gelingen kann, muss jeder Einzelne von uns seinen Beitrag leisten. Dazu gehört für mich sicherlich, vielfach das Rad statt des Autos zu nutzen. Das tue ich regelmäßig. Aber die Uni-Leitung muss auch größere Strecken absolvieren. Ein Dienstfahrzeug ist schon sehr wichtig. Der Umstieg auf einen emissionsfreien Dienstwagen ist also ein sichtbares Zeichen, dass wir nachhaltiges Handeln an dieser Hochschule forcieren. Für mich scheint angemessen, auf diesem Weg die weitere Entwicklung der Elektromobilität auch mit unseren Erfahrungen und durch unser Beispiel voranzubringen. Wir werden im Wortsinne genau beobachten, wie weit wir damit kommen“, sagt Prof. Dr. Bartosch mit einem Augenzwinkern. Dass Passau die erste Universität in Bayern mit einem vollelektrischen Präsidentenfahrzeug sei, freue ihn sehr und unterstreiche den hohen Stellenwert, der diesem Thema hier zugemessen wird.
„Mit dem sukzessiven Umstieg auf moderne E-Autos vollziehen wir den nächsten logischen Schritt in einem Prozess, der vor bald 45 Jahren begonnen wurde: Schon bei der Gründung unserer Universität wurden regenerative Systeme zur Energiegewinnung mitgedacht und umgesetzt“, erklärt Prof. Dr. Werner Gamerith, Beauftragter der Universitätsleitung für Nachhaltigkeit. „Fossile Brennstoffe sind im Kreislauf der Universität auf ein Minimum reduziert. Für unseren Fuhrpark gilt dies in zunehmender Weise ebenfalls.“ Schon seit 2017 nutzt die Abteilung Facility Management einen vollelektrischen Kleintransporter. Ab November 2020 war dann auch die Universitätsleitung zumindest zum Teil emissionsfrei unterwegs: So konnten mit dem Plug-in-Hybrid immerhin rund 25 Prozent der Fahrten rein elektrisch bewältigt werden. „Das liegt aber vor allem daran, dass wir im vergangenen Jahr unverhältnismäßig wenig Langstreckenfahrten hatten“, weiß Kurt Schopf, Fahrer der Universitätsleitung. „Wegen der Pandemie mussten viele Auswärtstermine abgesagt werden oder fanden virtuell statt.“ In normalen Jahren käme man mit dem Fahrzeug auf eine Kilometerleistung von 40.000 km, zuletzt waren es nur rund 16.000 km. „Wir haben uns hauptsächlich im Stadtgebiet und der näheren Umgebung bewegt. Das war mit dem Plug-in-Hybrid gut machbar.“ Dessen rein elektrische Reichweite lag bei nicht einmal 60 km, mit dem neuen iX ist mehr als das Zehnfache davon möglich: laut Herstellerangaben bis zu 620 km. „Natürlich müssen wir erst sehen, wie groß die Reichweite in der Praxis tatsächlich ist, aber für den Großteil der Fahrten wird das sicher ausreichen“, so Schopf. „Und bei längeren Strecken, etwa nach Berlin, haben wir bisher auch immer schon Zwischenstopps gemacht. Die nutzen wir dann künftig einfach zum Aufladen an Schnellladestationen.“ Zuhause wird das Fahrzeug an einer Elektro-Ladesäule in der Tiefgarage des Verwaltungsgebäudes in der Innstraße „aufgetankt“, insgesamt eine von aktuell drei Stück am Campus. Sieben weitere Ladesäulen sind bereits beauftragt. Zudem gibt es Lademöglichkeiten über diverse 230V-Steckdosen in verschiedenen Tiefgaragen, die von den Beschäftigten sehr gut angenommen werden. Den Strom dafür bezieht die Universität Passau ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.