Mit dem Neubauvorhaben wird der Universitätsstandort Passau nachhaltig gestärkt. Auf rund 5000 Quadratmetern Nutzfläche entstehen in den nächsten Jahren neue Seminar-, Büro- und Besprechungsräume sowie eine Cafeteria. Herzstück des neuen Gebäudes wird ein 800 qm großer Hörsaal sein, der aufgrund seiner 200 Quadratmeter großen Bühne und seiner Akustikausstattung auch als Konzertsaal genutzt werden kann. Der Entwurf stammt vom Linzer Architekturbüro Riepl Riepl Architekten, das sich in einem nicht offenen Realisierungswettbewerb gegen 39 Mitbewerber durchsetzen konnte.
Bauministerin Kerstin Schreyer zeigte sich bei der Bekanntgabe des Wettbewerbssiegers erfreut: „Mit dem neuen Wissenschaftszentrum legen wir heute einen großen weiteren Baustein für die Zukunft einer der renommiertesten Universitäten in Deutschland und setzen so ein starkes Zeichen für Forschung, Wissenschaft und Lehre. Der ausgewählte Entwurf verzahnt gekonnt Universität und Stadt und schafft so einen lebendigen Begegnungsort nicht nur für Lehrende, Studierende und Beschäftigte der Universität, sondern für alle Bürgerinnen und Bürger von Passau:“
Wissenschaftsminister Bernd Sibler betonte: „Der Siegerentwurf für den Neubau des internationalen Wissenschaftszentrums auf dem Spitzberg macht die strategische Weiterentwicklung und Profilschärfung der Universität in den letzten Jahren architektonisch sichtbar. Mit diesem bislang größten Erweiterungsprojekt für die Universität Passau schaffen wir einen gestalterisch hochwertigen und gleichzeitig funktionalen Rahmen für interdisziplinäre Forschung und Lehre in Themenfeldern der Zukunft, wie KI, Internet Sciences und vernetzte Gesellschaft. Als Wissenschafts- und Kunstminister freut es mich zudem besonders, dass der Entwurf Wissenschaft und Kultur durch das vielfältig nutzbare Audimax bewusst verzahnt. Wissenschaft, Gesellschaft und Kultur beeinflussen und bedingen einander und bekommen durch den Neubau des Wissenschaftszentrums einen gemeinsamen Raum.“
Präsident Prof. Dr. Ulrich Bartosch begrüßte die Entscheidung mit „Freude, Dankbarkeit und Hoffnung“: Die Gelegenheit zum Aufbruch werde in Passau eindrucksvoll angepackt und setze „ein Signal zur rechten Zeit“. Das zukünftige Internationale Wissenschaftszentrum werde „die Verbindung von Universität und Stadt wie ein kunstvolles Gelenk repräsentieren. Universität und Stadt bilden eine topographische Einheit und gestalten einen gemeinsamen kulturellen Raum.“ Zudem setze das Projekt Spitzberg den Grundgedanken der Nachhaltigkeit, der die Universität von Beginn an begleite, erfolgreich fort.
Im Mittelpunkt des Entwurfs, der aus einem viergeschossigen Baukörper im Süden des Grundstücks in der Neuen Mitte Passau und einem langestreckten Riegel vor der Löwenbrauerei besteht, steht ein zentraler Platz, der Universität und Stadt in besonderer Weise verbindet und als Treffpunkt für Studierende, der Passauer Stadtgesellschaft und der Universitätsverwaltung dient. Durch die neue Mensa mit einer vorgelagerten Terrasse, von der sich ein wunderbarer Blick auf das Nikolakloster und die Stadt bieten wird und nicht zuletzt den Hörsaal, der dem Kulturleben der Stadt auch als Konzertsaal zur Verfügung stehen wird, wird ein belebter und attraktiver Ort der Begegnung im Herzen der Stadt entstehen.
Das Bauvorhaben auf dem Spitzberg ist die erste grundlegende Erweiterungsmaßnahme des Passauer Campus. Insgesamt investiert der Freistaat Bayern rund 100 Millionen Euro in das neue Wissenschaftszentrum. Nach derzeitigem Planungsstand sollen die Bauarbeiten im ersten Halbjahr 2023 beginnen.