Im Jahre 1989 an der Universität Passau aus der Taufe gehoben, hat der "KuWi", der damalige Diplomstudiengang "Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien" bzw. heutige Bachelor- und Masterstudiengang "International Cultural and Business Studies", eine Reihe von Absolventen mit ungewöhnlichen Profilen hervorgebracht. Viele der Diplom-Kulturwirte blieben auch nach dem Studium ihrem Fernweh treu und folgten dem Ruf in die weite Welt: Als ausgebildete Länderexperten starteten sie den Neuanfang in der Fremde. In diesem Jahr feiert der "KuWi" 20. Geburtstag.
"Die Welt ist zu groß und zu spannend, um das Leben nur an einem Ort zu verbringen" - nach diesem Motto ergriff Christian Müller (Diplom-Kulturwirt, Abschlussjahr 2002) die Gelegenheit, im Dienste der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) für ein Projekt zur Katastrophenvorsorge nach Pakistan zu gehen: "Es war eine (…) besondere Herausforderung, die wohl nicht alle Tage wiederkommt. (…) Da Katastrophenvorsorge ein typisch interdisziplinäres Thema ist, hilft der aus dem Studium geschulte Blick über den Tellerrand und über fachliche Grenzen hinaus immer wieder."
Die Kuwis mit Fernweh sind auf dem ganzen Globus zu finden: Über die GTZ in Sri Lanka hat auch Diplom-Kulturwirtin Stefanie Krause (Abschlussjahr 2003) ihren Traumjob gefunden. Nachdem sie beim Arbeiter-Samariter-Bund nach dem Tsunami ein Wiederaufbauprogramm mit durchgeführt hatte, leitete sie ein Armutsreduzierungsprogramm der GTZ im Süden des Landes und arbeitet dort seit 2008 als Beraterin im Bildungsbereich. Ulrike Glatz (Diplom-Kulturwirtin, Abschlussjahr 2004) dagegen verbringt als interkulturelle Beraterin einen Großteil ihrer Zeit in Indien, um deutsche Unternehmen bei der Expansion in den indischen Raum zu begleiten. Vom bezaubernden Argentinien ist Christopher Raabe (Diplom-Kulturwirt, Abschlussjahr 2008) so fasziniert, dass er als Travel Consultant Manager bei Enchanting South America das Land als Reiseziel bewirbt. Für Philipp Hecker (Diplom-Kulturwirt, Abschlussjahr 1998) war das ausschlaggebende Argument vor allem die Liebe und die Neugier, das Experiment New York "einfach mal mitzumachen". Seither arbeitete er erfolgreich als Berater bei der Boston Consulting Group und ist nun als "Head of Strategy and Business Development" bei der Deutschen Bank tätig. Ins internationale Bankgeschäft stieg auch Juliane Rickermeier (Diplom-Kulturwirtin, Abschlussjahr 1996) bei der Citibank ein und wechselte 2007 nach Petersburg: "Mich hat das Abenteuer gereizt - ich sprach kein Wort Russisch, als ich zum Interview nach Petersburg flog. (…) Ich denke, das Studium hat meine Aufmerksamkeit auf das andere geschult, Unterschiede wahrzunehmen und fremdem Verhalten mit Neugier zu begegnen, war besonders im Anfang wichtig."
Nicht nur in exotische Länder, sondern auch zu unseren europäischen Nachbarn hat es die Kuwis gezogen: Kathrin Urschel (Diplom-Kulturwirtin, Abschlussjahr 2006) beispielsweise genießt als Doktorandin an der National University of Ireland die gute Förderung und Betreuung englischsprachiger Unis. Auch ihr helfen dabei nicht nur die Fremdsprachenkenntnisse, sondern auch der Unterschied zu vielen Kollegen, "Dinge aus einem viel größeren Zusammenhang und umfangreicheren Blickwinkel zu sehen und zu kombinieren, auch was die interkulturelle Komplexität angeht".
Der KuWi feiert sein Jubiläum in der Woche vom 14. bis 19. Juni 2009 mit Events und Spezialitäten aus allen Kulturräumen. Den Abschluss der Feierlichkeiten bildet das XIV. KuWi.symposium "KuWi 2.0 - 20 Jahre Netzwerken" vom 19. bis 21. Juni 2009 an der Universität Passau, bei dem sich alles um die Frage: "Wie baue ich mir ein strategisches Netzwerk auf?" drehen wird.
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