Kürzlich erschien der sechste und letzte Band der achten Neuauflage des seit 1889 bestehenden Staatslexikons. Das Werk wurde an der Universität Passau von einem Stab unter Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. Heinrich Oberreuter betreut. Am Freitag, 3. Juni, übergab der Politikwissenschaftler den Band feierlich an Universitätspräsident Prof. Dr. Ulrich Bartosch. „Es ist uns gelungen, die Expertise ausgewiesener Fachleute in einem umfassenden interdisziplinären Werk zu bündeln. Wie schon in den Vorauflagen soll nicht allein die Fachwelt angesprochen werden, sondern insbesondere auch die Bürgerinnen und Bürger, die sich für das Gemeinwesen interessieren und in der heutigen Zeit schnell verfügbarer Informationsfluten eine verlässliche Quelle suchen“, erläuterte Oberreuter.
Oberreuter informierte Universitätspräsident Bartosch auch darüber, dass die achte Auflage die letzte Überarbeitung in Druckform sein würde. Aktualisierungen der Inhalte erfolgen künftig in einer digitalen Ausgabe des Staatslexikon unter www.staatslexikon-online.de. „Wir sind sehr stolz, dass Herr Prof. Oberreuter die letzte haptische Ausgabe des Staatslexikons koordinierend betreut hat“, erklärte Bartosch.
Digital stehen inzwischen die Bände 1 bis 4 allen Interessierten frei zur Verfügung, Band 5 und 6 folgen in Kürze. „Aktuell ist es nicht mehr ausreichend, sechs Bände im Druck vorzulegen. Informationen müssen schnell und digital verfügbar sein – sie müssen aber auch aktuell und korrekt sein, um eine Grundlage für informierte Debatten zu liefern“, betont Heinrich Oberreuter: Umso mehr freue es ihn, die Möglichkeit zu haben, an der Aktualisierung der online-Präsentation zu arbeiten und zudem zusätzliche Angebote zu erarbeiten. „Wir werden diese digitale Fortführung des Staatslexikons mit großem Interesse weiterverfolgen“, so Bartosch.
Das Staatslexikon, herausgegeben von der Görres-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaften und dem Verlag Herder (Freiburg), umfasst in seiner achten Auflage wissenschaftlich verlässliches und ethisch orientiertes Wissen zur Beantwortung humanitärer, ökologischer, ökonomischer, gesellschaftlicher und politischer Grundsatzfragen - von „ABC-Waffen“ bis „Zweites Vatikanisches Konzil“.
Die Arbeiten an der achten Auflage begannen 2012 mit der Einrichtung des Redaktionsbüros an der Universität Passau. „Der Abschluss des Projekts ist ein wirklich schöner Erfolg, der ohne die engagierte Mitwirkung aller Beteiligten nicht möglich gewesen wäre: Fachredaktionen, Autorinnen und Autoren und unser Team an der Universität Passau haben gemeinsam hervorragende Arbeit geleistet.“