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Neuer Studiengang „Legal Tech“ startet zum Wintersemester

Mit dem neuen Bachelorstudiengang der Juristischen Fakultät „Legal Tech“ startet zum Wintersemester 2020/21 ein deutschlandweit einzigartiges Studienangebot. Wenn von Legal Technology oder „Legal Tech“ die Rede ist, geht es um weit mehr als nur Software für Anwälte: Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die berufliche Tätigkeit von Juristinnen und Juristen künftig aussehen wird. Die Bewerbung ist online bis 20. August möglich. Vorlesungsbeginn ist am 2. November 2020.

| Lesedauer: 2 Min.

Die Juristische Fakultät der Universität Passau. Foto: Universität Passau

Die Juristische Fakultät der Universität Passau. Foto: Universität Passau

Studiengangsleiter Prof. Dr. Michael Beurskens. Foto: Universität Passau

Studiengangsleiter Prof. Dr. Michael Beurskens. Foto: Universität Passau

Der neue Bachelorstudiengang behandelt in acht Semestern einerseits klassische juristische Pflichtfächer wie Privatrecht und Staatsrecht, andererseits Kerninhalte eines Studiums der Wirtschaftsinformatik. Bereits ab dem zweiten Semester besuchen Studierende die ersten Legal Tech-spezifischen Veranstaltungen, namentlich zu Algorithmen und Recht sowie zum Internet Computing. Warum das deutschlandweit einzigartig ist, erläutert Studiengangsleiter Prof. Dr. Michael Beurskens: „Juristen und Technik haben traditionell eine schwierige Beziehung – Gerichte, Verwaltung und Anwaltschaft gelten eher als technologiefeindlich. Entsprechend gehören technische Fragen bislang nicht zur Juristenausbildung. Zunehmend erkennen Universitäten jedoch den entsprechenden Bedarf – und bieten Ergänzungsangebote oder Masterstudiengänge („LL.M.“) an, in denen Juristen spezielle Veranstaltungen gerade für ihren Bereich erhalten. Unser Ansatz ist jedoch anders und deutschlandweit einmalig: Die Studierenden im LL.B. Legal Tech sitzen von Anfang an mit Studierenden der Wirtschaftsinformatik, aber auch mit Staatsexamensstudierenden in einem Hörsaal. Wir bieten ein strukturiertes, grundständiges Studium an, das ohne Vorkenntnisse besucht werden kann.“ 

Im weiteren Studium folgen u. a. Kurse zu Schuldrecht, Sachenrecht, Strafrecht, Verwaltungsrecht einschließlich Polizei- und Baurecht, Europarecht, zum Umgang mit Daten und Datenbanken inkl.Big Data“, Softwareentwicklung, aber auch zentrale Bausteine der Betriebswirtschaft, etwa Rechnungslegung, Organisation und Kostenrechnung. Über das rein wissenschaftliche Studium hinaus belegen die Studierenden auch praxisbezogene Kurse, etwa zum rechtlichen Rahmen für die Erbringung von Rechtsdienstleistungen sowie zum IT- und Datenrecht. Auch ein Praktikum ist Teil des Studienverlaufs, ebenso wie die Bachelorarbeit, auf die ein Intensivkurs zum rechtswissenschaftlichen Schreiben vorbereitet.

Auf dem Arbeitsmarkt ist die neuartige Kombination gefragt: „Derzeit suchen insbesondere große Kanzleien und Startups dringend nach Personen, die sowohl Rechtskenntnisse haben als auch in der Lage sind, technische Lösungen für deren praktische Handhabung zu konzipieren und zu evaluieren. Die Zahl der Stellenangebote im Bereich Legal Tech wächst jährlich in erheblichem Umfang. Dennoch gibt es bislang nur wenige potentielle Bewerberinnen und Bewerber“, erläutert Beurskens.

Das Studium ist zulassungsbeschränkt (Numerus Clausus) und kann nur im Wintersemester begonnen werden. Die Bewerbung um einen Studienplatz ist bis 20. August online möglich. Studienvoraussetzung ist die Allgemeine Hochschulreife oder fachgebundene Hochschulreife mit Fachbindung Wirtschaft.

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