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Reallabore: Testräume für Innovation und Regulierung

Die Digitalisierung schreitet nicht erst seit der Corona-Krise unaufhörlich voran und stellt Unternehmen ebenso wie Kommunen immer wieder vor komplexe Herausforderungen. Auch wenn Lösungen in Form von Ideen und Innovationen aus der Wissenschaft zahlreich sind, stehen einer Erprobung oft regulatorische und rechtliche Rahmenbedingungen entgegen. Genau hier sollen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderte Reallabore Abhilfe schaffen, da diese ausdrücklich als „Testräume für Innovation und Regulierung“ fungieren sollen.

| Lesedauer: 3 Min.

Sind Reallabore auch für Ostbayern ein Weg, die Digitalisierung voranzutreiben und neben der Wissenschaft bei der Lösungsentwicklung auch Wirtschaft und Gesellschaft einzubinden? Auf Einladung des Hochschulverbunds Transfer und Innovation Ostbayern (TRIO) und des Netzwerks Internet und Digitalisierung Ostbayern (INDIGO) informierten sich 45 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der virtuellen Veranstaltung zu BMWi-geförderten Reallaboren. Nissrin Arbesun Perez vom Fraunhofer Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung Institutsteil Industrielle Automation (IOSB-INA) schilderte in ihrem Vortrag die Umsetzung von zahlreichen Digitalisierungsprojekten in drei Reallaboren.

Das Reallabor SmartFactoryOWL forscht und entwickelt Lösungen im Bereich Industrie 4.0. Hierzu stehen eine physische und eine virtuelle Forschungsfabrik sowohl Unternehmerinnen und Unternehmern als auch interessierten Besucherinnen und Besuchern für die praxisnahe Erprobung von Entwicklungsprojekten z.B. im Bereich intelligente Sensor- und Kommunikationssystemen oder Cybersicherheit offen.

Ergänzend dazu soll das BMWi-geförderte KI-Reallabor in den nächsten Jahren den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in der Produktion vorantreiben. Als weitere Zielgruppe werden die Kommunen in der Region Ostwestfalen-Lippe im Reallabor Lemgo DIGITAL adressiert. Hier werden mit Hilfe einer digitalen Agenda Digitalisierungsprojekte in den Bereichen Mobilität, Umwelt, technische Infrastruktur und attraktive Innenstädte begleitet.

Wichtige Erkenntnisse aus den drei Reallaboren über Einschränkungen durch rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen werden an die Politik weitergeleitet. Durch diesen Wissenstransfer wird ermöglicht, dass die Wissenschaft aktiv zur Gestaltung von gesetzlichen Rahmenbedingungen beiträgt und auch die Einführung von wichtigen Technologien, z.B. im Bereich 5G oder KI, beschleunigt. Im Ergebnis sollen Regularien für innovative Technologien oder Geschäftsmodelle entwickelt werden, die Wirtschaft und Gesellschaft voranbringen und bei allen Beteiligten Akzeptanz finden.  

Bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung fand der Ansatz der Reallabore auf Anhieb großes Interesse: Sie zogen in einer Onlineumfrage für sich den Schluss, dass sie gerne einmal in Reallaboren mitwirken und dieses Format des Wissenstransfers im Rahmen von TRIO und INDIGO begleiten und unterstützen würden.

Transfer und Innovation Ostbayern (TRIO)

Transfer und Innovation Ostbayern (TRIO) ist ein Projekt der sechs ostbayerischen Hochschulen. Das Projekt wird aus dem Programm „Innovative Hochschule“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert und hat eine Laufzeit von fünf Jahren. TRIO sieht sich als Impulsgeber für Innovationen in Ostbayern. Ziel von TRIO ist es, Wissens- und Technologietransfer auszubauen und aktiv zu gestalten und den Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft in der Region zu verstärken. Die ostbayerischen Hochschulen planen dazu unter anderem, ihre Kompetenzen - schwerpunktmäßig im Bereich Digitalisierung – fächerübergreifend zu bündeln und transparent zu machen. Am Hochschulverbund TRIO beteiligt sind als Koordinatorin die OTH Regensburg, außerdem die OTH Amberg-Weiden, die TH Deggendorf, die Hochschule Landshut und die Universität Passau (wissenschaftliche Leitung); die Universität Regensburg ist Kooperationspartner.

Netzwerk Internet und Digitalisierung Ostbayern

Im Netzwerk Internet und Digitalisierung Ostbayern (INDIGO) bündeln sechs ostbayerische Hochschulen ihre Kompetenzen im Bereich Internet und Digitalisierung, um die Region Ostbayern als exzellenten Wissenschaftsstandort, aber auch als Ort von leistungsstarken und erfolgreichen Wirtschaftsunternehmen dauerhaft zu stärken und weiter auszubauen. Hierbei fördert INDIGO insbesondere die fachübergreifende Kooperation auf dem Gebiet der angewandten Forschung und Grundlagenforschung zu Digitalisierungsthemen zwischen den beteiligten Hochschulen.

Kontakt

Referat für Medienarbeit

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Nicola Jacobi und Barbara Weinert
Tel.: +49 851 509-1434, -1450
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