Passau. Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Passau verleiht Stephan Götzl, Präsident und Vorsitzender des Vorstands des Genossenschaftsverbandes Bayern, die Würde des Doktors der Wirtschaftswissenschaften ehrenhalber (Dr. rer. pol. h. c.). Eine akademische Feier anlässlich der Verleihung findet am Mittwoch, 21. Mai, um 18 Uhr im Hörsaal 9 (Audimax, Innstraße 31) statt. Die Fakultät würdigt damit Götzls Wahrnehmung von Führungsverantwortung in Wirtschaft, Politik und Verbandswesen in ständiger Auseinandersetzung mit den neuesten betriebs- und volkswirtschaftlichen Erkenntnissen. Der Fakultät ist er zudem als Lehrbeauftragter verbunden, außerdem arbeitet er mit der Fakultät in vielfältiger Weise zusammen.
"Dipl.-Kfm. Stephan Götzl unterstützt unsere Fakultät in vielfältiger Weise, indem er für die Vermittlung von Vorträgen, Praktikantenplätzen, Seminaren, Diplom- und Doktorarbeiten sorgt", so Professor Dr. Jürgen Steiner (Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre) in seiner Laudatio. "Hervorzuheben sind außerdem sein hohes Engagement und seine Initiative im Zusammenhang mit dem 2006 geschlossenen Vertrag zwischen dem Arbeitgeberverband VBM (Verband der bayerischen Metall- und Elektroindustrie) und der Universität Passau mit der Zielsetzung, Studien zu mittel- und osteuropäischen Ländern anzufertigen und den möglichen Nutzen einer Kooperation für bayerische Unternehmen aufzuzeigen - so etwa über Expertisen zu Expansions- und Verlagerungsplänen, zu arbeitsrechtlichen Themen oder zur Vermittlung von akademischem Nachwuchs." Der Fakultät ist Götzl zudem seit 2005 als Lehrbeauftragter verbunden - "mit großem Zuspruch der Studierenden". Zur Person
Stephan Götzl wurde am 3. Februar 1960 in Kemnath-Stadt in der Oberpfalz geboren. Nach dem Abitur 1979 in Nürnberg, dem Grundwehrdienst und dem anschließenden Abschluss einer Stammhauslehre bei Siemens AG begann er 1983 das Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen/Nürnberg, das er 1987 als Dipl.-Kfm. abschloss.
Seinen anschließenden beruflichen Werdegang startete Götzl bei der Siemens AG in Berlin, wechselte als Leiter der Organisation von dort zur Kienbaum Unternehmensberatung, Düsseldorf, als Seniorberater für Strategie und Organisation, um dann als Staatssekretär für Umwelt und Gesundheit bei der Landesregierung von Rheinland-Pfalz in Mainz tätig zu sein. Sein unternehmerisches Engagement bewies er auch bei der Landesregierung als Aufsichtsratsvorsitzender in verschiedenen landeseigenen Gesellschaften.
Stephan Götzl kehrte dann an den Ursprung seiner beruflichen Tätigkeiten zurück und wirkte von 1992 bis 1996 als Beauftragter des Bereichsvorstandes Verkehrstechnik wieder bei der Siemens AG. Die Schwerpunkte seiner Tätigkeit lagen im Key Account Management bei Großprojekten und Konsortialverträgen im Zusammenhang mit Aufträgen aus den USA, der Volksrepublik China und Thailand. Auf Initiative des damaligen Bundeskanzlers Kohl und dessen chinesischen Amtskollegen entwickelte Götzl deutsch-chinesische Infrastrukturprojekte.
Von 1996 bis 1999 war Stephan Götzl im Konzern der Pfleiderer AG als Geschäftsführer der Pfleiderer Infrastrukturtechnik GmbH & Co. KG tätig, zunächst zuständig für den weltweiten Vertrieb und die Strategie von Pfleiderer und dann die Gesamtleitung. Hierbei oblag ihm die Verantwortung für mehr als 2.000 Mitarbeiter und einen Umsatz von 440 Millionen Mark in europäischen und amerikanischen Werken.
Mitte 1999 wurde Götzl Hauptgeschäftsführer von vbw Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. sowie VBM Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e. V. und ab Juli 2000 auch vom damals neu gegründeten BayME Bayerischer Unternehmensverband Metall und Elektro e. V., seit 2005 ist er Präsident und Vorsitzender des Vorstands des Genossenschaftsverbundes Bayern.
Erfolgreiche Karriere in der Unternehmens- und Verbandspraxis mit volks- und betriebswirtschaftlicher Reflexion
Insbesondere seine Aktivitäten in den Funktionen als Hauptgeschäftsführer haben die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Passau veranlasst, Stephan Götzl die Würde eines Doktors der Wirtschaftswissenschaften ehrenhalber zu verleihen. Professor Steiner nennt hier beispielsweise die im Jahr 2000 erfolgte Mitbegründung der Finanzplatzinitiative München und Mitwirkung bei der Novellierung von Mittelstandsgesetz und unternehmenssteuerlichen Konzeptionen und seine Initiative und Mitwirkung bei der Konzeption von "Bildung neu denken" und der dreibändigen Publikation hierzu mit Vorschlägen zur Veränderung des deutschen Schul- und Hochschulsystems sowie seine Mitwirkung bei der Publikation "Die neue Soziale Marktwirtschaft". Zudem war Götzl Mitglied der Deregulierungskommission (Henzler-Kommission) der bayerischen Staatsregierung (2003). Schließlich nennt Professor Steiner sein maßgebliches Mitwirken bei der Modernisierung der Tarifautonomie und bei Anstößen von Veränderungen zur Verbesserung der Wettbewerbssituation der deutschen Wirtschaft in den Jahren 2001 bis 2005.
Seine hohe Reputation zeigt sich unter anderem in seiner Berufung in den Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit (1999 bis 2004), in seiner Ernennung zum Präsidialmitglied der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (2002) und in seinen vielfältigen Berufungen als Vorsitzender des Anlageausschuss von Investmentfonds. Seine Verbundenheit zur universitären Entwicklung bekundet Götzl nicht nur durch die Wahrnehmung von Lehraufträgen an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, sondern auch dadurch, dass sich die genossenschaftlichen Banken Bayern - maßgeblich auf seine Initiative hin - als erste deutsche Banken der Vergabe von Studienkrediten widmen.
Götzl hat eine ausgesprochen erfolgreiche Karriere in der Unternehmens- und Verbandspraxis vollzogen. Seine Wahrnehmung von Führungsverantwortung in Wirtschaft, Politik und Verbandswesen erfolgt in ständiger Auseinandersetzung mit den neuesten betriebs- und volkswirtschaftlichen Erkenntnissen, was sich in einer Vielzahl von Reden, Arbeits- und Positionspapieren sowie Beiträgen zu Sammelwerken niedergeschlagen hat. "Die ständige Pflege der Kontakte zur Wissenschaft bis hin zum Lehrauftrag an der Universität Passau ist ein Ausdruck dieses Bemühens um wissenschaftlich fundierte Führungstätigkeit und gesellschaftliche Reformpraxis", so Steiner.
***************************************************
Hinweis an die Redaktionen: Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte an das Dekanat der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, Tel. 0851/509-2400, oder an die Pressestelle der Universität Passau, Tel. 0851/509-1430, E-Mail: pressestelle@uni-passau.de. Dieser Pressemitteilung ist das genaue Programm der Veranstaltung beigefügt.
Vertreter der Medien sind zur Veranstaltung herzlich eingeladen.