Im Mittelpunkt der Tagung, die der Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft der Universität Passau ausrichtet. steht die sogenannte Movierung. Dabei handelt es sich um einen Wortbildungsprozess, bei dem im Deutschen einer männlichen Form (z. B. Student, Bäcker) ein „-in“ angehängt wird (Studentinnen, Bäckerin), um damit Frauen zu bezeichnen. Die Movierung hat in den letzten Jahren viele gesellschaftliche Debatten nach sich gezogen, etwa über gendergerechtes Sprechen, sprachliche Diskriminierung und Normierung. Seit einigen Jahren gibt eine umfangreiche sprachwissenschaftliche Forschung zu diesem Themengebiet.
Die Tagung in Passau, die den Titel „Die Movierung: Formen – Funktionen Bewertungen“ trägt, widmet sich dem Themenspektrum in insgesamt 24 Vorträgen. Neben dem Deutschen werden hierbei auch andere Sprachen wie das Englische, Französische und Spanische beleuchtet. Zu Gast sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Frankreich, Italien, Luxemburg, der Schweiz und Deutschland.
„Die Tagung möchte ein Forum für einen intensiven Forschungsaustausch zum sprachlichen Gendern bieten“, sagt Prof. Dr. Alexander Werth, Inhaber des Lehrstuhls für Deutsche Sprachwissenschaft. „Im Mittelpunkt stehen empirische Forschungen, die sich mit dem Gebrauch und der Bewertung gendergerechter Sprache beschäftigen und damit zu einer Versachlichung der teils sehr hitzig geführten öffentlichen Debatte beitragen können.“
Die Tagung findet am 13. bis 15. Oktober in Raum NK 401 im Nikolakloster statt.