"Wir freuen uns sehr und sind ehrlich gesagt noch ziemlich baff", so Mannschaftssprecherin Felicitas Köck. "Auch wenn wir nun schon zum dritten Mal bei der Deutschen Meisterschaft dabei waren, hätten wir nicht damit gerechnet, es so weit zu schaffen."
Das Passauer Team durchlief das Turnier ohne Niederlage und lieferte sich einen nervenaufreibenden Finalwettkampf mit dem Titelverteidiger Rheinos Bonn, in dem die Passauer zwischenzeitlich zehn Punkte zurücklagen. Die Wende gelang schließlich Co-Trainer Sami Fekkak, der den Schnatz fing und damit das Spiel zu Passauer Gunsten entschied. "Wir haben gerade in den letzten Wochen viel an unserem Zusammenhalt als Team gearbeitet. Unsere Stärke ist, dass wir nicht nur sportlich eine Mannschaft sind. Wir kennen und vertrauen uns auch außerhalb des Sports", sagt Felicitas Köck.
Insgesamt war es bisher eine sportlich erfolgreiche Saison für die "Drachen": Bereits im Januar erreichten sie den zweiten Platz in der EM-Qualifikation; bei den Europäischen Spielen schafften sie es unter die Top Ten. 2014 gegründet ist das Passauer Team eine der "dienstältesten" Mannschaften in Deutschland; im aktiven Kader sind derzeit rund 30 Spielerinnen und Spieler gelistet.
Quidditch ist seit Anfang der 2000er-Jahre in den USA und Großbritannien eine eigenständige Sportart. In der deutschen Szene kam die von "Harry Potter" inspirierte Disziplin erst vor wenigen Jahren an - und hat immer noch Schwierigkeiten, ihr Kinderbuch-Image abzuschütteln, wie Felicitas Köck weiß: "Auch wenn Quidditch in Deutschland immer bekannter wird, wird unser Sport immer noch häufig belächelt. Man nimmt uns nicht so ernst wie andere Sportvereine", bedauert Köck. "Wir hoffen, dass unsere letzten Erfolge und gerade auch der Deutsche Meistertitel uns helfen, die Ernsthaftigkeit der Sportart Quidditch in der Region zu etablieren."
Auch neue Spielerinnen und Spieler sind den "Three River Dragons" nach wie vor willkommen, denn das nächste sportliche Ziel steht schon fest: "Den Titel verteidigen, ganz klar!"