Deutlich steigende Studierendenzahlen werden bis etwa 2015 an Bayerns Universitäten erwartet. Für diesen Boom sorgt insbesondere der doppelte Abiturjahrgang aus dem acht- und dem neunjährigen Gymnasium, der 2011 an die Hochschulen drängt. Bayern schafft daher bis 2012 insgesamt 38.000 neue Studienplätze, die Universität Passau erhält insgesamt 648 zusätzliche Studienplätze.
40 Prozent eines jeweiligen Jahrgangs sollen studieren so die politische Zielvorgabe. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen zusätzliche Studienplätze geschaffen werden, insbesondere im ingenieur-, natur- oder wirtschaftswissenschaftlichen Bereich. 80 Prozent der neuen Studienplätze werden zu gleichen Teilen auf die Fachhochschulen und Universitäten verteilt, die restlichen 20 Prozent dienen der "Nachsteuerung": Damit sollen Studienplätze in den Studienfeldern geschaffen werden, in denen die tatsächliche Nachfrage der Studieninteressenten besonders hoch ist.
An der Universität Passau werden zunächst 648 neue Studienplätze eingerichtet. Die neuen Studienplätze verteilen sich wie folgt auf folgende Fächergruppen: Informatik (51 zusätzliche Studienplätze), Wirtschaftswissenschaften (141), Rechtswissenschaft (120), Sprach- und Kulturwissenschaften sowie Sozialwissenschaften (336).
Zum Aufbau dieser Studienplätze soll die Universität Passau im Zeitraum von 2009 bis 2013 insgesamt über 8 Millionen Euro erhalten (2009 etwas über 800.000, 2010 gut 1,1 Millionen Euro und 2011 bis 2013 jeweils etwas über 2 Millionen Euro). Mit diesen Mitteln kann die Universität in den nächsten Jahren insgesamt 26 Stellen schaffen. Sollten die zusätzlichen 648 Studienplätze nicht ausreichen, stehen für die Universität Passau weitere 1,1 Millionen Euro ("Ausbaureserve") zur Verfügung.
Tatsächlich könnten auch deutlich mehr neue Studienanfänger nach Passau kommen: Einige Studiengänge, beispielsweise in der Informatik oder einige Lehramtstudiengänge, sind nicht zulassungsbeschränkt, außerdem werden insbesondere im Masterbereich noch weitere Studiengänge hinzukommen, so dass sich die Gesamtstudierendenzahl auch noch deutlich stärker erhöhen kann als "nur" um 648.
Mit dem Wissenschaftsministerium in München haben die bayerischen Universitäten sogenannte "Ausbau-Zielvereinbarungen" geschlossen, in denen die Mittelvergabe festgehalten ist. "Uns geben diese zusätzlichen Mittel Planungssicherheit für die nächsten Jahre", begrüßt Universitätspräsident Prof. Dr. Walter Schweitzer die Vereinbarungen. "Wobei allen bewusst ist, dass diesen Planungen ein Stück Unsicherheit anhaftet: Für welche Universitäten und welche Studienfächer sich die Studierenden in den nächsten Jahren tatsächlich entscheiden, lässt sich nur vermuten", so Schweitzer weiter. "Daher war es uns wichtig, 20 Prozent der Mittel für Nachjustierungen bereitzuhalten."
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