Studierende der Universität Passau, die vor der Entscheidung stehen, ihr Studium abzubrechen, finden zunächst in der Studienberatung in der Verwaltung, den Beraterinnen und Beratern in den Fakultäten sowie beim Career Service der Universität Ansprechpartner für ihre Situation. Diese Stellen sind in das Angebot eingebunden. „Die Studierenden können sich dort in vertraulichem und persönlichem Rahmen über alternative Karrierepfade sowie Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten informieren“, erklärt Dr. Achim Dilling, Fachstudienberater für den Bereich Wirtschaftswissenschaften und Koordinator des neuen Programms. Im nächsten Schritt vermittelt die Universität geeignete Ansprechpartner in den Partner-Institutionen. „Unser Ziel ist, den Betroffenen einen reibungslosen und schnellen Wechsel in den Beruf zu ermöglichen“, sagt Achim Dilling. „Sie sollen den Studienabbruch nicht als Karriereknick sehen, sondern als Chance, ihr Wissen, ihre Fähigkeiten und ihre Motivation in Handwerk, Handel oder Industrie einzubringen.“
Prof. Dr. Carola Jungwirth, die das Projekt von Seiten der Universität Passau initiiert hat, verweist auf eine wichtige Aufgabe, die die Unternehmenskontaktstelle der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Passau für die Region mit „Neustart – Karriere 2.0“ erfüllt. „Mit diesem Anschlussangebot für Studienabbrecher setzen wir proaktiv um, was die Politik schon länger fordert“, sagt sie. „Gleichzeitig können wir dadurch einen Beitrag zur nachhaltigen Bewältigung des Fachkräftemangels leisten.“
Eva-Maria Kelch, Geschäftsführerin Operativ der Passauer Agentur für Arbeit betont die Wichtigkeit, gerade Studienabbrecher beim Prozess der Neuorientierung intensiv zu unterstützen. „Die Agentur für Arbeit steht allen Studierenden, die sich neu orientieren wollen, mit ihrem Beratungsangebot auch direkt an der Universität offen. Auf der Grundlage einer umfassenden Ausbildungs- und Arbeitsmarktkenntnis zeigen unsere Beratungsfachkräfte individuelle und auf die jeweiligen Neigungen und erworbenen Kenntnisse ausgerichtete Alternativen für den weiteren Berufsweg auf.“
Kurt Negele von der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, der den Geschäftsbereich „Berufliche Bildung“ leitet, warnt davor, bei einem Neustart von einem Absturz zu sprechen. „Vom Campus in den Chefsessel – das ist die Perspektive, die das Handwerk bietet. In den nächsten zehn Jahren stehen rund 10.000 Handwerksbetriebe in Niederbayern und der Oberpfalz zur Übergabe an Nachfolger an.“
Auch Thomas Genosko, Bereichsleiter Berufliche Bildung bei der IHK Niederbayern, appelliert dazu, den Neustart als Chance zu begreifen: „Viele Unternehmen haben trotz hoher Ausbildungsbereitschaft Schwierigkeiten, den passenden Fachkräftenachwuchs zu finden – ihnen fehlen die geeigneten Bewerber. Gerade beruflich Qualifizierte werden von den Betrieben gesucht. Für Studierende, die sich beruflich neu orientieren möchten, bietet die betriebliche Aus- und Weiterbildung sehr gute Karrierechancen.“
Ihre Ansprechpartnerinnen und -partner bei der Pressekonferenz sind:
Thomas Genosko, Bereichsleiter Berufsausbildung, Industrie- und Handelskammer Niederbayern
Kurt Negele, Leiter des Bereichs Berufsbildung, Grundsatzfragen, Prüfungen, Qualitätsmanagement der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz
Eva-Maria Kelch, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit in Passau
Prof. Dr. Carola Jungwirth, Lehrstuhlinhaberin für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Internationales Management der Universität Passau
Dr. Achim Dilling, Akademischer Rat und Fachstudienberater an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Passau
Ihre Anmeldungen richten Sie bitte an das Referat für Medienarbeit der Universität Passau, Tel. 0851 509-1439.
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