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Werkstatt-Modell für angehende Lehrkräfte

Die Universität Passau bietet ab diesem Wintersemester ein Lehramtsstudium mit intensivierter Praxisphase an. Das Lehr:werkstatt-Modell steht unter dem Motto „Mehr Mensch pro Schüler“. Für ein Jahr bilden Studierende und Lehrkräfte Tandems, die gemeinsam unterrichten.

| Lesedauer: 2 Min.

Bildhinweis: Das Bild zeigt die Projektpartner, Lehrkräfte und Studierenden der Universität Passau bei der Auftaktveranstaltung zum neuen Praktikumsmodell "Lehr:Werkstatt". Foto: Universität Passau

Die Projektpartner, Lehrkräfte und Studierende der Universität Passau bei der Auftaktveranstaltung zum neuen Praktikumsmodell "Lehr:Werkstatt".

Durch die Unterrichtsassistentinnen und -assistenten (genannt „Lehr:werker") erhalten die Lehrkräfte („Lehr:mentoren") die Möglichkeit, im Unterricht gezielt auf individuelle Schwierigkeiten einzelner Schülerinnen und Schüler eingehen zu können. „Moderner Unterricht verlangt von der Lehrkraft das Anknüpfen am jeweiligen Vorwissen der Lernenden. Hat man ‚mehr Mensch pro Schüler’ in der Klasse, ist dies natürlich leichter umsetzbar", erklärt die Leiterin des Passauer Lehrerbildungszentrums, Prof. Dr. Jutta Mägdefrau, die Vorteile des neuen Schulpraktikums. „Während zum Beispiel die Lehr:werker in Gruppen mit Schülerinnen und Schülern arbeiten, die etwas noch nicht verstanden haben, bespricht die Lehrkraft mit anderen ihre Hausarbeiten, während wieder andere Kinder in Stillarbeit an individuell auf sie zugeschnittenen Arbeitsblättern üben."

Die Universität Passau bietet schon seit längerem ein erweitertes Schulpraktikum für Lehramtsstudierende an, das „exercitium paedagogicum". Durch die Lehr:werkstatt kommt nun eine neue Qualität hinzu: Die Tandems aus Studierenden und Lehrkräften nehmen über das ganze Schuljahr hinweg an Kompetenzworkshops teil, die an der Universität durchgeführt werden. Darin befassen sie sich mit Themen modernen Unterrichtens wie Team-Teaching (das Unterrichten in Lehrerteams), individualisierendem Unterrichten und der Gestaltung kooperativer Lernumgebungen. „Für uns ist dieses Intensivpraktikum ein wichtiger Baustein für eine Lehrerbildung, die die Verbindung von Wissen und praktischem Können von Beginn des Studiums an im Auge hat", sagt Jutta Mägdefrau.

Zusätzlich besuchen die Studierenden jedes Semester ein begleitendes Pädagogik-Seminar an der Universität. „Hier werden theoretisch erworbenes Wissen und praktisches Tun in hervorragender Weise verknüpft", sagt der Leiter des Praktikumsamtes für die Realschulen in Niederbayern, Christian Sobotta. Entwickelt wurde das Projekt Lehr:werkstatt von der Eberhard von Kuenheim Stiftung in München, die sich um nachhaltige Entwicklungsprojekte bemüht. Projektbetreuerin Elisabeth Benz arbeitet nun in Passau erstmals mit der Hans Lindner Stiftung aus Arnstorf zusammen, die für das Zentrum für Lehrerbildung der Universität zusätzlich zum Praktikumsamt Partner bei der Planung und Umsetzung des Projekts ist.

Das Zentrum für Lehrerbildung stellt zum Auftakt die Realschule ins Zentrum der Lehr:werkstatt. „Bei entsprechendem Interesse der Verantwortlichen bieten wir die Lehr:Werkstatt ab dem Wintersemester 2014/15 gerne auch für die anderen Schularten an", gibt Jutta Mägdefrau einen Ausblick. „Die positiven Reaktionen auf die Auftaktveranstaltung und die ersten Workshops lassen auf ein spannendes und Gewinn bringendes Lehr:Werkstatt-Jahr hoffen."

Kontakt

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Nicola Jacobi und Barbara Weinert
Tel.: +49 851 509-1434, -1450
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