Bereits 2019 schlossen sich verschiedene Initiativen zusammen, um eine zentrale Plattform für Digitalisierungsfragen in Niederbayern, den Digital Tag, zu schaffen. An diesen Erfolg knüpft das Veranstalterteam, bestehend aus dem EU-geförderten Technologietransferprojekt „Kompetenznetzwerk Intelligente Produktionslogistik“, dem Gründerzentrum Digitalisierung Niederbayern (GZDN) und dem Hochschulverbund Transfer und Innovation Ostbayern (TRIO) an. Mit seinen zahlreichen Kompetenzen und Schwerpunkten bietet es den Teilnehmenden ein praxisnahes Programm, welches am 6. Mai virtuell durchgeführt wird. Interessierte können sich unter digital-tag.org kostenlos anmelden. Dort findet sich auch das ausführliche Programm sowie Informationen zu Vorträgen und Referierenden.
Mehrwert für mittelständische Unternehmen
Gerade bei neuen Technologien und Methoden ist der Austausch untereinander besonders wichtig. Daher ermöglicht der Digital Tag ausgiebiges und intensives Netzwerken – auch digital. Die Veranstaltung richtet sich insbesondere an kleine bis mittlere Unternehmen (KMU) aus Handwerk, Industrie und Handel sowie Forschende der ostbayerischen Hochschulen. Die Teilnehmenden bekommen einen Zugang zu Ansätzen und Strategien der Digitalisierung, Austauschmöglichkeiten mit Gleichgesinnten aus Wirtschaft und Wissenschaft und Beispiele für die Digitalisierung im eigenen Unternehmen.
Was kommt nach der Digitalisierung?
In diesem Jahr liegt der Fokus auf den Themen Data Science, Machine Learning, IoT Anwendungen und Veränderungskultur. Die Keynote „Was kommt nach der Digitalisierung? Alles wird digital – aber was dann?“ präsentiert Stephan Dörner (Finsbury Glover Hering). Die Digitalisierung unserer Wirtschaft und Gesellschaft ist gut, notwendig und macht diese auch in Krisen-Situationen resilienter, was nicht zuletzt die Coronakrise gezeigt hat. Doch Digitalisierung ist kein Selbstzweck, deshalb könnte die Sinn-Frage das nächste große Thema werden. Warum das nächste große Thema die Sinn-Frage werden könnte.
Themen aus Praxis und Forschung
Der Digital Tag startet mit vier parallel stattfinden Panels: Vertreter und Vertreterinnen aus Wissenschaft und Praxis erläutern gemeinsam die jeweiligen Themen aus theoretischer und praktischer Sicht und zeigen im Dialog mit den Teilnehmenden auf, welche Bedeutung sie für unternehmerische Tätigkeit haben. In Panel I „Data Science – Marketing-Gag oder tatsächlicher Mehrwert?“ werden anhand ausgewählter Anwendungsfälle aus Praxis und Forschung aufgezeigt, welche Möglichkeiten Datenanalysen und statistische Auswertungen für kleinere Unternehmen bieten können. Im zweiten Panel zum Thema Machine Learning wird das Projekt „AppliedAI“ vorgestellt. Hier wird demonstriert, wie Methoden aus künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen in konkreten Umsetzungsprojekten schnell und effektiv zur praktischen Anwendung gebracht werden. Das dritte Thema „IoT-Anwendungen“ beschäftigt sich mit dem Internet of Things als Grundlage für Verbesserungen von industriellen Prozessen bis hin zur Entwicklung von neuen digitalen Geschäftsmodellen. Anhand von aktuellen Forschungsergebnissen und Praxisprojekten werden sowohl die technischen Grundlagen erläutert als auch aufgezeigt, welche Potenziale sich in der betrieblichen Anwendung in Produktion und Logistik ergeben. „Personal- und Organisationsarbeit in der digitalen Transformation“ ist der Fokus im Panel IV. Die digitale Transformation stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen, bietet aber auch Chancen im Bereich Veränderung von Organisationen hin zu einer neuen Arbeitskultur. An einem Beispiel wird präsentiert, wie die Umsetzung in der betrieblichen Praxis aussehen und gelingen kann.
Arbeit der Zukunft
Im Anschluss folgt eine Diskussionsrunde zum Thema „Kompetenzen für das zukünftige Arbeiten“. In dem stark interaktiven Part beschäftigen sich die Teilnehmenden mit Fragen wie „Was erwarten wir uns vom Arbeitnehmenden der Zukunft?“, „Wie werden wir effizienter und effektiver?“ oder „Mit welchen Tools gelingt die Arbeit in Zukunft noch besser?“. Die darauffolgenden Praxisimpulse befassen sich wieder mit den Kernthemen: Data Analytics für KMU – aus Ideen Mehrwert generieren, Praxisimpuls Maschinelles Lernen, Internet of Things in der intelligenten Produktionslogistik sowie Förderung der organisatorischen Wahrnehmung und des Verhaltens durch die Blockchain-Technologie.
Über das TZ PULS:
An der Außenstelle der Hochschule Landshut arbeiten, lehren und forschen vier Professoren gemeinsam mit ihren Mitarbeitern. Herzstück des TZ PULS ist eine 900 m² große Lern- und Musterfabrik. In begleiteten Führungen können innovative Technologien (Industrie 4.0) und intelligente Produktions- und Logistiksysteme in einer vollständig integrierten Fabrik im Einsatz von Unternehmen gesehen werden. Weiterhin wird ein Einblick in das Thema Lean Production / Lean Logistics gegeben und demonstriert, wie effiziente Prozesse geplant und umgesetzt werden.Die Hochschule Landshut steht für exzellente Lehre, Weiterbildung und angewandte Forschung. Die sechs Fakultäten Betriebswirtschaft, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen, Informatik, Interdisziplinäre Studien, Maschinenbau und Soziale Arbeit bieten über 30 Studiengänge an. Das Angebot ist klar auf aktuelle und künftige Anforderungen des Arbeitsmarktes ausgerichtet. Die rund 5.000 Studierenden profitieren vom Praxisbezug der Lehre, der individuellen Betreuung und der modernen technischen Ausstattung. Für Forschungseinrichtungen und Unternehmen bietet die Hochschule eine breite Palette an Projektthemen, die von wissenschaftlichen Fachkräften mit bestem Know-how betreut und umgesetzt werden. Über 115 Professorinnen und Professoren nehmen Aufgaben in Lehre und Forschung wahr.
Über Transfer und Innovation Ostbayern (TRIO):
Transfer und Innovation Ostbayern (TRIO) ist ein Projekt der sechs ostbayerischen Hochschulen. Das Projekt wird aus dem Programm „Innovative Hochschule“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert und hat eine Laufzeit von fünf Jahren. TRIO sieht sich als Impulsgeber für Innovationen in Ostbayern. Ziel von TRIO ist es, Wissens- und Technologietransfer auszubauen und aktiv zu gestalten und den Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft in der Region zu verstärken. Die ostbayerischen Hochschulen planen dazu unter anderem, ihre Kompetenzen - schwerpunktmäßig im Bereich Digitalisierung – fächerübergreifend zu bündeln und transparent zu machen.
Über GZDN:
Das Gründerzentrum Digitalisierung Niederbayern (GZDN) ist ein Verbundkonzept der drei niederbayerischen Hochschulstandorte Passau (INN.KUBATOR), Landshut (LINK) und Deggendorf (ITC1). Gemeinsam entsteht an den drei Standorten eine hochwertige Infrastruktur für Existenzgründer im Bereich Digitalisierung sowie ein tragfähiges Netzwerk mit Strahlkraft auf ganz Niederbayern für Gründer und etablierte Unternehmen. Das GZDN ermöglicht, die bestehenden, komplementären Ausrichtungen im Bereich Digitalisierung und Unternehmertum zusammenzuführen, individuelle Initiativen zu verzahnen, den Gründergeist zu bündeln und sich schlagkräftig aufzustellen, um international führende Unternehmen im Bereich digitale Technologien hervorzubringen. Hierzu vermittelt das GZDN Beratungssuchende an die jeweiligen Netzwerkpartner. Startups bis fünf Jahre haben die Möglichkeit, günstig Büroräume und Co-Working Spaces im INN.KUBATOR, dem ITC1 oder dem LINK zu mieten.