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Projekt erforscht psychologische und technische Hindernisse beim Recht auf Datenportabilität

Warum machen Nutzerinnen und Nutzer von ihrem Recht auf Datenportabilität kaum Gebrauch? Die Universität Passau beteiligt sich am Projekt „amiDaPo“, das dieser Frage aus psychologischer und technischer Sicht nachgeht.

| Lesedauer: 2 Min.

Wie kann Datenportabilität am effektivsten umgesetzt werden? Die Universität Passau forscht hierzu aus psychologischer Sicht. Symbolfoto: Colourbox

Wie kann Datenportabilität am effektivsten umgesetzt werden? Die Universität Passau forscht hierzu aus psychologischer Sicht. Symbolfoto: Colourbox

Die EU-Datenschutzgrundverordnung sieht in Artikel 20 ein Recht auf Datenportabilität vor: Seit Mai 2018 können Nutzerinnen und Nutzer ihre personenbezogenen Daten mitnehmen, wenn sie die Plattform wechseln wollen. Online-Dienste wie Google, Facebook, Instagram oder Twitter stellen deshalb inzwischen Datendownload-Tools zur Verfügung. Der europäische Gesetzgeber erhoffte sich vieles von diesem Recht: Es könnte den Datenschutz verbessern, den Nutzerinnen und Nutzern mehr Kontrolle über ihre Daten geben und den Wettbewerb zwischen Online-Diensten erhöhen. Praktisch aber macht davon kaum jemand Gebrauch.

Warum? Dieser Frage geht das Projekt „Awareness, Motivation and Implementation of Data Portability (amiDaPo)“ unter der Leitung der Ludwigs-Maximilians-Universität München nach – sowohl aus technischer als auch aus psychologischer Perspektive. Beteiligt an dem Projekt ist Prof. Dr. Susanne Mayr, Inhaberin des Lehrstuhls für Mensch-Maschine-Interaktion an der Universität Passau. „Wir wollen untersuchen, wie Datenportabilität aus psychologischer, wirtschaftlicher und technologischer Sicht am effektivsten umgesetzt werden kann“, erläutert sie. 

Welche psychologischen Faktoren wirken?

Die Passauer Forscherin und ihr Mitarbeiter Dr. Robert Luzsa konzentrieren sich dabei auf die psychologischen Ursachen. „Wir schauen uns beispielsweise an, wie soziodemografische Variablen, Einstellungen und Persönlichkeitsmerkmale auf die Motivation der Nutzerinnen und Nutzer wirken“, so Prof. Dr. Mayr. Das Team nimmt auch die Benutzeroberflächen der Plattformen in den Blick: Wie könnten diese gestaltet sein, um zum einen die Nutzerinnen und Nutzer für das Recht zu sensibilisieren und zum anderen die Datenmitnahme zu erleichtern?

Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts nimmt wirtschaftliche und regulatorische Aspekte in den Blick: Wie wirkt sich Datenportabilität auf den Wettbewerb zwischen den Online-Diensten aus? Welche Rolle spielt der Staat? Den dritten Schwerpunkt bildet die Technik. Das Verbundprojekt analysiert derzeit existierende Datendownload-Tools, identifiziert Herausforderungen und entwickelt dafür Lösungen.

Beteiligte und Förderung

Prof. Dr. Johann Kranz, Professor für Internet Business und Internet Services an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, leitet das Forschungsvorhaben. Beteiligt ist neben der Universität Passau auch die Technische Universität München mit Prof. Dr. Jens Grossklags, Professor für Cyber Trust.

Das Bayerische Forschungsinstitut für Digitale Transformation (bidt) fördert das Projekt über eine Laufzeit von zwei Jahren.

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