Der steigende Ressourcenverbrauch und das damit verbundene Abfallaufkommen, insbesondere in der Verpackungsindustrie, stellt eine der größten aktuellen Herausforderungen unserer Gesellschaft dar. Rufe der breiten Öffentlichkeit nach nachhaltigen Verpackungslösungen, insbesondere für den Bereich der Kunststoffverpackungen, werden immer lauter. Die beiden Projektregionen Oberösterreich und Bayern gelten als Produktionshochburgen der Kunststoffproduktion und -verarbeitung. In Zukunft werden Unternehmen zunehmend kreislauffähige Produkte und sogar Dienstleistungen anbieten müssen, um im globalen Wettbewerb konkurrenzfähig bleiben zu können.
„Zirkuläres Wirtschaften ist kein Branchentrend, sondern das Wirtschaftsmodell der Zukunft“, betont Alfred Mayr, Geschäftsführer des Umwelttechnologie-Clusters Bayern. „Das Projekt Circular Academy treibt den Wissenstransfer zur Umsetzung zirkulärer Geschäftsmodelle in der bayerischen Wirtschaft weiter voran. Wir freuen uns auf eine besonders enge grenzübergreifende Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft in diesem Projekt. Die Vernetzung beider Welten verstehen wir als unsere zentrale Aufgabe um die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft unserer Unternehmen zu fördern.“
Entwicklung von zirkulären Geschäftsmodellen
Technische Lösungen und Ansätze zur Produktion von nachhaltigen Kunststoffverpackungen sind zwar bereits zahlreich vorhanden, die dafür notwendigen Geschäftsmodellinnovationen stecken jedoch in Kinderschuhen. Dies ist mitunter der Grund, warum technische Lösungen letztendlich am Markt scheitern und von Konsumentinnen und Konsumenten sowie Geschäftspartnerinnen und -partnern nicht angenommen werden. So ist eine korrekte Preissetzung für nachhaltige, zirkuläre Produkte eine der größten Herausforderungen für Unternehmen aber gleichzeitig unabdingbar für eine erfolgreiche Markteinführung. Es stellt sich damit die Frage nach der Preisakzeptanz und des Vertrauens der Endkonsumentinnen und -konsumenten in die Produkte und Dienstleistungen.
Enge Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen
Bislang fehlt die Einbeziehung aller relevanten Akteure im Wertschöpfungsnetzwerk bei der Entwicklung von nachhaltigen, kreislauffähigen und profitablen Verpackungslösungen. „Ziel des Projekts ist unter anderem die Entwicklung und Implementierung innovativer Geschäftsmodelle eines zirkulären Wirtschaftens. Um diese möglichst zielgerichtet und praxisorientiert gestalten zu können wird von Beginn an ein Netzwerk regional ansässiger Unternehmen und Experten aufgebaut und der Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis unter anderem in Gesprächsrunden und Design-Thinking-Workshops gefördert“, erklärt Dr. Stefan Mang, Geschäftsführer des Instituts CENTOURIS der Universität Passau. Sämtliche Ergebnisse des Projekts werden auf einer Online-Wissensplattform zur Verfügung gestellt, die als Vernetzungs- und Austauschplattform fungiert sowie Lern- und Weiterbildungsprozesse anstoßen soll.
Aktuell erfolgt im Projekt die technische und kommerzielle Diagnose, welche das zu betrachtende Wertschöpfungsnetzwerk von nachhaltigen Verpackungslösungen definiert und aktuell verwendete Geschäftsmodelle sowie deren Status Quo der Nachhaltigkeit erfasst.
Im weiteren Projektverlauf sind Unternehmen herzlich dazu eingeladen, aktiv die Circular Academy mitzugestalten. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die Email-Adresse der Circular Academy für weitere Infos.