Schlechte Regierungsführung hemmt häufig die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in Ländern des globalen Südens – beispielsweise, weil Gewalt und Konflikte Menschenrechte bedrohen, weil der Zugang zu Bildung nicht allen gleichermaßen offensteht und/oder die Chancen auf Gleichberechtigung und soziale Sicherheit sehr ungleich verteilt sind. Gerade vielen jungen Menschen wird ihr Recht auf Bildung vorenthalten. Das Helmut-Schmidt-Programm „Public Policy and Good Governance (PPGG)“ des DAAD fördert daher potenzielle Führungskräfte aus Ländern des globalen Südens: Sie sollen an Universitäten in Deutschland studieren können, um später in ihren Heimatländern wichtige Arbeit, beispielsweise in der Demokratisierung, leisten zu können.
Konkret werden die Studierenden mit 850 Euro monatlich unterstützt, müssen keine Gebühren im Studium zahlen, bekommen Zuschüsse für Miete, Krankenversicherung und ihre Forschungsprojekte. Außerdem werden Auslandsaufenthalte und Praktika sowie die Teilnahme an Vernetzungsveranstaltungen gefördert. Zusätzlich werden den Hochschulen Mittel für intensive Betreuungsmaßnahmen der Stipendiatinnen und Stipendiaten zur Verfügung gestellt.
Die Stipendiatinnen und Stipendiaten sollen nach Exzellenzkriterien ausgewählt werden: Sie müssen nicht nur herausragende Noten in ihrem Bachelorstudium erzielt haben – vor allem ihr soziales und politisches Engagement ist bei der Bewerbung wichtig. Der Masterstudiengang Governance und Public Policy ist bereits seit mehr als zehn Jahren (2010) Teil des Programms und wird auch weiterhin gefördert. Aus dem Masterstudiengang Development Studies werden in den kommenden sechs Jahren nun ebenfalls pro Kohorte 10-12 Personen gefördert. Passau ist damit die einzige deutsche Universität, die doppelt vom Helmut-Schmidt-Programm unterstützt wird.
„Dies ist ein großer Erfolg für die Universität Passau und wird uns helfen, die Internationalisierung weiter voranzutreiben und den Schwerpunkt in Nachhaltigkeit und Entwicklung weiter in Lehre und Forschung zu stärken“, sagt Prof. Dr. Michael Grimm vom Lehrstuhl für Development Economics, Leiter des Förderprogramms in Passau und Stellvertretender Leiter des Studiengang Development Studies. „Der Master Development Studies, der erst 2015 mit knapp 25 Studierenden startete, hat mittlerweile in der jüngsten Kohorte 55 Studierende, die aus mehr als 20 verschiedenen Ländern kommen, überwiegend Asien, Afrika und Lateinamerika. Damit hat sich der Studiengang fest in der Passauer Universitätslandschaft verankert.“ Für die Stipendien, die nun zum ersten Mal im kommenden Wintersemester vergeben werden, gingen rund 900 Bewerbungen ein. Dazu kamen fast 400 Bewerberinnen und Bewerber über das normale Aufnahmeverfahren.
Nähere Informationen zum Helmut-Schmidt-Programm finden Sie auch auf der Website des DAAD.