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Bayerischer Wald, Moskau, Venedig: Mit GeoComPass die Welt erfahren

| Lesedauer: 8 Min.

GeoComPass, die Geographische Gesellschaft Passau e. V.,  ist mit ihren Veranstaltungen mittlerweile etablierter Bestandteil des Veranstaltungskalenders der Region. Mit Vorträgen und Exkursionsangeboten bietet sie einer großen Gruppe an geographisch Interessierten eine breite Palette an interessanten Themen. Im Sommersemester referieren namhafte Referenten unter anderem über den Bayerischen Wald, Venedig oder Moskau. Exkursionen, an denen Interessenten teilnehmen können, führen nach Kassel und nach Budapest. Die Vorträge finden - sofern nicht anders angegeben - im Hörsaal 9 (Audimax, Innstraße 31) statt.

Programm Sommersemester 2008 - Übersicht
Montag, 5. Mai: GeoComPass INTERN: 4. Mitgliederversammlung
Montag, 5. Mai: GeoComPass SPECIAL: Moskau - Stadtentwicklung unter alten und neuen Zaren
Montag, 26. Mai: GeoComPass THEMA: Venedig, Italien - Venice, Los Angeles - Venetian, Las Vegas
Das Original und seine amerikanischen Ableger
Freitag, 30. Mai bis Sonntag, 1. Juni: GeoComPass UNTERWEGS: Kassel und seine Parklandschaften
Montag, 23. Juni: GeoComPass REGIONAL: Nationalpark Bayerischer Wald - Wenn der Wald zur Wildnis wird
Montag, 30. Juni: GeoComPass THEMA: Malta - Umweltressourcen in einem kleinen Inselstaat - Problem oder Chance?
Donnerstag, 10. Juli: GeoComPass EVENT: Semesterabschlussfeier
Dienstag, 2. September bis Samstag, 06. September: GeoComPass UNTERWEGS: Von Buda nach Pest 

Montag, 5. Mai 2008 - 19.00 Uhr, HS 9
Moskau - Stadtentwicklung unter alten und neuen Zaren
Prof. Dr. Sebastian Lentz (Leipzig)
Seit Mitte der 1990er Jahre ist es im Moskauer Stadtbild unübersehbar: Westliche Beobachter registrieren, dass Moskau sich runderneuert, ganze Straßenzüge werden abgerissen, neu aufgebaut, saniert. Die Fachzeitschriften für Architektur sind voll von utopisch erscheinenden Großprojekten. Die Stadt rekonstruiert sich selbst, wie man in Anlehnung an den russischen Ausdruck sagen könnte - und das nicht zum ersten Mal in ihrer Geschichte. Sie hat mehrere solcher Bauschübe hinter sich, und der jetzige soll sie mitten in die Liga der Weltstädte des 21. Jahrhunderts katapultieren. Der Referent, Direktor des Leibniz-Instituts für Länderkunde in Leipzig und Lehrstuhlinhaber für Regionale Geographie an der Universität Leizpig, wird die Schichten der baulichen Entwicklung der Stadt aufzeigen, dem ästhetischen Reiz des Ungleichzeitigen am gleichen Ort nachgehen, Brüche und Kontinuitäten erörtern und Erklärungen zur Verbindung der historischen mit den aktuellen Veränderungen anbieten.
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Thema
Montag, 26. Mai 2008 - 19.00 Uhr, HS 9
Venedig, Italien - Venice, Los Angeles - Venetian, Las Vegas
Das Original und seine amerikanischen Ableger
Prof. Dr. Werner Gamerith (Passau)
Wohl von kaum einem zweiten städtebaulichen Original sind weltweit so viele Kopien angefertigt worden wie von Venedig. Bereits im 19. Jahrhundert mangelte es nicht an Versuchen, Abbilder der "Biberrepublik" (Goethe) anderswo erstehen zu lassen - oder zumindest an Bemühungen, die Kombination aus Architektur und Wasser mit der Etikette "(Klein )Venedig" zu versehen. Auf diese Weise gelangte übrigens auch Passau zu den Ehren eines "bayerischen Venedigs". Noch viel mehr Aufsehen jedoch erregten die völlig künstlichen Reproduktionen venezianischer Kanäle und Paläste, meist als Bestandteile unkonventioneller Vergnügungsparks und glitzernder Unterhaltungswelten. In aller Regel gehen solche Venedig-Bilder nur wenig pfleglich mit dem Original um und beschränken sich auf eine selektiv-verzerrte Wiedergabe einiger zentraler Venedig-Symbole. Amerika bildet da keine Ausnahme - im Gegenteil: Nirgendwo sonst gerinnt das Original der Lagunenstadt zu solch grotesk-simplifizierenden Kopien wie in Los Angeles oder in Las Vegas. Der Vortrag wird sich den "venezianischen Bildern" in Europa und vor allem in den USA kritisch annähern und diesen die räumlich-architektonische Semantik des Originals gegenüberstellen, das bei einem solchen Vergleich die Oberhand behält: Nur in der Lagune haben sich Architektur und Kommerz, Profanes und Sakrales, Einheimisches und Fremdes zu einem einzigartigen Wunder der Urbanität verdichtet, das Touristen - wenn überhaupt - nur hier erahnen können.
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Exkursion von Freitag, 30. Mai, bis Sonntag, 1. Juni 2008, mit Dipl.-Geogr. Branka Butina (Passau)
Kassel und seine Parklandschaften - das achte Weltwunder?
Das achte Weltwunder gibt es nicht - nach Meinung von Experten aber stünde dieses Prädikat den einzigartigen Kasseler Parklandschaften zu, die im Jahre 2013 in den Rang eines UNESCO-Weltkulturerbes erhoben werden sollen. Die dreitägige Exkursion bietet Einblicke in die faszinierende Welt historischer Gärten unterschiedlicher Epochen, die als inszenierte (Natur)Räume Ausdruck feudaler Machtentfaltung waren.
Auf dem Programm steht neben dem größten Bergpark Europas, der aufgrund seiner spektakulären Wasserspiele internationales Renommee genießt, der Staatspark Karlsaue mit seinen weitläufigen Alleen und der "Botanik-Insel Siebenbergen". Komplettiert wird das kulturhistorisch einzigartige Ensemble durch Park und Rokoko-Schloss Wilhelmsthal, das im Jahre 1949 als Residenz des Bundespräsidenten vorgeschlagen war.
Aber auch der Parkbegriff in seiner modernsten Prägung als "Sozialskulptur" ist in Kassel präsent: Die von Joseph Beuys anlässlich der documenta 7 ("Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung" 1982) im gesamten Stadtgebiet gepflanzten 7.000 Eichen stehen als magisches Bedeutungsnetz gleichrangig neben den historischen Parkanlagen und bilden - wenn auch erst neuerdings als solche erkannt - die vierte und größte Kasseler Parklandschaft.
Französische Strenge gepaart mit englischer Natürlichkeit machen den Reiz der Kasseler Gartendenkmale aus: Keine andere Stadt in Europa kann eine vergleichbare Vielfalt von Parkanlagen aufweisen, in denen sowohl barock-symmetrische Elemente als auch Formen der englischen Landschaftsarchitektur eine anspruchsvolle Synthese miteinander eingehen: "…vielleicht das Grandioseste, was irgendwo der Barock in Verbindung von Architektur und Landschaft gewagt hat", so der deutsche Kunsthistoriker Georg Dehio.

Bus-Exkursion
Kosten (Busfahrt, 2 x Ü/Frühstücksbuffet im ****Hotel, Zimmer Du/WC):
€ 199,-- (EZ-Zuschlag € 38,--) - 4% Ermäßigung für GeoComPass MITGLIED
Mindestteilnehmerzahl 25 / Anmeldeschluss 15. Mai 2008
Veranstalter: Fürst Reisen GmbH & CoKG Hutthurm
Anmeldung und weitere Informationen bei Fürst Reisen oder GeoComPass
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Regional
Mo, 23. Juni 2008 - 19.00 Uhr, HS 8
Wenn der Wald zur Wildnis wird - Beobachtungen zur Entwicklung der Lebensräume im Nationalpark Bayerischer Wald am Beispiel der Vogelwelt
Dr. Wolfgang Scherzinger (St. Oswald)
Kooperationsveranstaltung mit dem Naturwissenschaftlichen Verein Passau
Nationalparks sind großräumige Schutzgebiete, in denen ein Stück unverfälschter Natur dauerhaft gesichert wird. Nach international definiertem Standard soll in den Lebensräumen ein Höchstmaß an Naturnähe erreicht werden, indem menschliches Eingreifen, Regulieren und Nützen ausgeschlossen bleiben.
Der Nationalpark Bayerischer Wald ist als "Erster Deutscher Nationalpark" 1970 gegründet worden - allerdings nicht in einer unberührten Urlandschaft, sondern in bislang regulär bewirtschafteten Waldgebieten. Auf dem Weg vom Wald zur Wildnis traten überraschende Entwicklungen auf, die die einen begeistern, andere wiederum beunruhigen.
Wie aber reagieren die Wildtiere auf den Wildwuchs im Reservat? Der Zoologe Dr. Wolfgang Scherzinger zeigt am Beispiel von Eulen, Spechten, Auerhühnern und Co. auf, wie sich deren Lebensbedingungen durch zunehmendes Baumalter, Sturmwurf und Borkenkäferbefall in den letzten 35 Jahren verändert haben.
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Montag, 30. Juni 2008 - 19.00 Uhr, HS 9
Malta: Umweltressourcen in einem kleinen Inselstaat - Problem oder Chance?
Prof. Dr. Jörg Bendix (Marburg)
Malta ist einer der kleinsten und jüngsten Staaten der Europäischen Union, weist aber gleichzeitig eine der höchsten Bevölkerungsdichten auf. Ressourcenkonflikte sind daher vorprogrammiert. Dabei konzentriert sich die Bevölkerung auf die Stadtregion um Valletta im Norden der Hauptinsel Malta, während sich an der Südküste und im Landesinneren noch "ländliches Idyll" findet. Aber auch hier hat der Mensch seit der Jungsteinzeit deutliche Spuren hinterlassen. Freie Flächen stehen kaum mehr zur Verfügung; daneben gefährden Rohstoff- und Wassermangel die weitere Entwicklung. Jedoch besitzt Malta eine strategisch günstige Lage im Mittelmeer, welche die Entwicklung zu einem führenden Containerschiff-Terminal begünstigt, und ein für den Tourismus attraktives Klima. Dennoch bemängeln Touristen häufig die mangelnde Umweltqualität und das karge Landschaftsbild, entstanden durch die gnadenlose Abholzung der Inseln. Die Erfolge von Aufforstungsmaßnahmen vor allem mit einheimischen Baumarten sind noch nicht gesichert. Der Vortrag wird die natürlichen Ressourcen Maltas im Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ökologie aufzeigen.
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Exkursion von Dienstag, 2., bis Samstag, 6. September 2008, mit Prof. Dr. Peter Meusburger (Heidelberg)
Von Buda nach Pest, vom Parlament zum Chinesenmarkt - Bekannte und weniger bekannte Facetten der ungarischen Metropole
Wohl zu Unrecht stand Budapest jahrhundertelang im Schatten Wiens. Dass Wien als "Donaumetropole" firmiert(e) (obwohl sich Wien immer von der Donau abwandte) und Budapest nie mit diesem Titel bedacht wurde (obwohl die Donau mitten durch die Stadt fließt), mag als weitere Ungerechtigkeit im Vergleich der beiden Städte empfunden werden. Prof. Dr. Peter Meusburger (Universität Heidelberg), einer der herausragendsten Ungarn- und Budapest-Kenner in der deutschsprachigen Geographie und seit vielen Jahren auf Forschungs- und Lehrreisen in Pannonien unterwegs, ist wohl wie kaum jemand anderer qualifiziert, Budapest in ein neues Licht zu rücken und einem GeoComPass-Publikum auch die unbekannten (und dennoch landestypischen) Seiten der ungarischen Hauptstadt vor Augen zu führen. Ob die vielen symbolischen Orte der ungarischen Geschichte, von der Politik mit besonderen Bedeutungen aufgeladen, ob die räumlichen Reminiszenzen jüdischer Kultur oder ob der quirlige Chinesenmarkt als Ausdruck einer der größten Chinesengemeinden in Europa - dieses GeoComPass UNTERWEGS wird Ihnen Budapest aus einer ganz anderen als der "normalen" touristischen Perspektive näherbringen.

Bus-Exkursion
Kosten (Busfahrt, 4 x Ü/Frühstücksbuffet im ****Hotel, Zimmer Du/WC):
€ 389,-- (EZ-Zuschlag € 112,--) - 4% Ermäßigung für GeoComPass MITGLIED
weitere 3% Frühbucher-Ermäßigung bei Buchung bis 01. Juni 2008
Mindestteilnehmerzahl 25 / Anmeldeschluss 15. August 2008
Veranstalter: Fürst Reisen GmbH & CoKG Hutthurm
Anmeldung und weitere Informationen bei Fürst Reisen oder GeoComPass
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Alle Veranstaltungen des Semesterprogrammes finden - soweit nicht anders angegeben - jeweils um 19 Uhr im Hörsaal 9 statt. Eintritt GeoComPass THEMA & SPECIAL: 2,50 Euro / ermäßigt 1,50 Euro. GeoComPass-Mitglieder haben freien Eintritt zu allen Vortragsveranstaltungen.

Auch für das Wintersemester 2008/09 steht bereits das Semesterprogramm: Dann wird sich GeoComPass mit dem Themenschwerpunkt "Katastrophen, Krisen und Konflikte" befassen.

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Hinweis an die Redaktionen: Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte an Prof. Dr. Werner Gamerith, Tel. 0851/509-2733, oder an die Pressestelle der Universität Passau, Tel. 0851/509-1430, E-Mail: pressestelle@uni-passau.de.

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Referat für Medienarbeit

Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte an:

Nicola Jacobi und Barbara Weinert
Tel.: +49 851 509-1434, -1450
kommunikation@uni-passau.de

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