Präsidentin Prof. Dr. Carola Jungwirth eröffnete die Tagung und stellte heraus, dass die Kongressthematik sehr gut zu den Themenschwerpunkten der Universität Passau passe: "Digitalisierung, vernetzte Gesellschaft und (Internet)kulturen", "Europa und globaler Wandel" sowie "Migration, nachhaltige Entwicklung und gerechte Ordnung". Die Anstrengungen in den Bereichen Internationalisierung und Digitalisierung seien gerade im Bereich der universitären Lehrerbildung sehr wichtig, um die Lehrkräfte von morgen auf ihre zukünftigen Anforderungen und Herausforderungen vorzubereiten und Lehrerinnen und Lehrer, die bereits im Beruf stehen, auf dem aktuellsten Stand fortbilden zu können.
Im Anschluss hieß Prof. Dr. Matthias Brandl, Vorstandsvorsitzender des Zentrums für Lehrerbildung und Fachdidaktik (ZLF) der Universität Passau, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer willkommen und stellte die Lehrerbildung an der Universität mit ihren zentralen Aufgaben und Projekten vor. "An der Universität Passau ist das Klassenzimmer der Zukunft bereits Realität: Als tatsächlicher Trainings-, Aus- und Fortbildungsort, aber vor allem auch in den Köpfen derer, die hier lehren und lernen. Hier erforschen wir im Rahmen verschiedener Pilotprojekte für alle Schularten, wie die zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer vor dem Hintergrund und mit den Werkzeugen der Digitalisierung ihren Unterricht besser und nachhaltiger machen können - und welche Veränderungen unsere Bildungslandschaft hierfür braucht", so Brandl.
Dr. Hans-Stefan Fuchs, Leiter des Praktikumsamts für die Lehrämter an Grund- und Mittelschulen und Mitglied der kollegialen ZLF-Abteilungsleitung "Internationalisierung der Lehrerbildung", stellte den Auf- und Ausbau der Internationalisierung der Lehrerbildung in den Mittelpunkt seiner einführenden Worte zur ersten Keynote. "Diese ist an deutschen Hochschulen unterschiedlich weit vorangeschritten und umfasst viele Ebenen des universitären Lebens", so Fuchs. So steige die Anzahl der Studierenden, die während ihres Studiums internationale Erfahrungen machten, internationale Studierende und Dozierende bereicherten den interkulturellen Austausch an der eigenen Hochschule. "Diese Ausgangslage lässt sich jedoch weiter verbessern. Eine höhere Mobilität im Lehramt ist nicht nur erwünscht, sondern hat sogar großes Potenzial, das es auszuschöpfen gilt." Dr. Frederik Ahlgrimm von der Universität Potsdam knüpfte daran in seiner Keynote mit dem Thema "Internationalisierung der Lehrerbildung: Wunsch, Wille, Wirklichkeit". Prof. Dr. Guido Pollak, Emeritus der Universität Passau, stimmte mit seiner Keynote "Von der "Medienkompetenz' zur ,Information and Media Literacy' - ein Plädoyer für Kritische Medienbildung" aus den Themenschwerpunkt "Digitalisierung" ein. "Versteht man unter ,Digitalisierung' nicht nur einen technischen Vorgang, sondern einen umfassenden sozio-kulturellen ,Mediatisierungsprozess', dann verfehlen technokratisch-didaktische Ansätze die Komplexität dessen, was ,Digitalisierung' in pädagogischer Hinsicht tatsächlich erfordert", so seine zentrale These. Alle Redner fanden in den Diskussionspanels des Kongresses rege Resonanz.
Der zweite Kongresstag schloss mit einem Plenum, in dem die Organisationsentwicklung der Netzwerkarbeit der Zentren für Lehrerbildung und Professional Schools of Education diskutiert wurde. "Die Zentren für Lehrerbildung und Professional Schools of Education sind Teil der Internationalisierung und Digitalisierung im hochschulischen wie auch im schulpraktischen Kontext. Wir freuen uns, dass wir dem Diskurs über die damit verbundenen Herausforderungen an der Universität Passau eine konstruktive und fruchtbare Plattform bieten konnten", resümiert Florian Stelzer, Geschäftsführer des Zentrums für Lehrerbildung und Fachdidaktik an der Universität Passau und Organisator des Kongresses.