„Wir haben mobile Internetnutzer nach ihrem Medienrepertoire gefragt, wollten also wissen, welche Medien sie wie nutzen, um sich über aktuelle Nachrichten zu informieren“, erklärt Cornelia Wolf. „Zudem haben wir versucht herauszufinden, welche Rolle Gewohnheiten bei der Medienauswahl spielen. Wir konnten zeigen, dass ein gewisser Teil der Mediennutzung habitualisiert abläuft: Wer mit einer bestimmten Medienauswahl gute Erfahrung gemacht hat, wird diese immer wieder wählen. Das gilt nicht nur für ein einzelnes Medium, sondern für die Kombination unterschiedlicher Medien zu einem stabilen Repertoire.“
Die repräsentative Studie ist aus einem gemeinsamen Lehrforschungsprojekt der Universitäten Passau und Mainz entstanden. Sie beruht auf 498 Face-to-Face-Interviews mit deutschsprachigen Nutzern des mobilen Internets, quotiert nach Alter, Bildung und Geschlecht. „Wir schließen damit definitiv eine Lücke in der Rezeptionsforschung“, so Wolf. „Der Bereich der mobilen Internetnutzung ist gerade in Deutschland noch wenig erforscht.“
Cornelia Wolf (Jahrgang 1982) hat von 2003 bis 2008 Kommunikationswissenschaft, Politikwissenschaft sowie Kultur- und Wirtschaftsgeografie an der katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt studiert. Seit April 2009 promoviert sie an der Universität Passau zum Thema „Mobiler Journalismus in Deutschland“ und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Computervermittelte Kommunikation an der Universität Passau. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Journalismus- und Kommunikatorforschung sowie der Rezeption und Aneignung neuer Medien, insbesondere in Bezug auf Crossmedia und mobilen Journalismus.
Im Rahmen eines Vortrags auf der 63. Jahrestagung der ICA vom 17. bis 21. Juni in London werden die beiden Wissenschaftlerinnen die Ergebnisse ihrer Studie zur Rolle der Habitualisierung von Mediennutzung im Informationsrepertoire präsentieren und die Auszeichnung entgegennehmen.
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