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Dr. Christoph Barmeyer wird Lehrstuhlinhaber für Interkulturelle Kommunikation

| Lesedauer: 4 Min.

Dr. Christoph Barmeyer

Das Leben zieht Kreise: 1994 verließ Christoph Barmeyer als ein Diplomkulturwirt der  ersten  Stunde die Universität Passau, nach 14 Jahren kommt er als Professor wieder zurück: Dr. Christoph Barmeyer ist ab 1. September Inhaber des neuen Lehrstuhls für Interkulturelle Kommunikation. Am Montag (21. Juli) erhielt er von Universitätspräsident Professor Dr. Walter Schweitzer die Ernennungsurkunde.

Von Strasbourg nach Passau
Vom Dreiländereck Deutschland/Frankreich/Schweiz zum Dreiländereck Deutschland/Österreich/Tschechien, vom Rhein an die Donau - so könnte man den Wechsel beschreiben, der Dr. Christoph Barmeyer nun bevorsteht. Für ihn, als Experten in Sachen interkultureller Kommunikation, dürfte dies allerdings keine Problem bedeuten. Eine Veränderung, die er als spannender empfindet, ist der Wechsel von einer Grande Ecole (Business School) an eine deutsche Universität, vom französischen Hochschul-System ins deutsche System.

Geboren im Rheinland und studiert in Passau...
Geboren wurde Christoph Barmeyer 1967 im Rheinland, er absolvierte nach der Schule zunächst eine Lehre als Bankkaufmann, ehe er 1989 das Studium der "Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien" an der Universität Passau aufnahm. In dieser Zeit hat er die Gruppe FLIC ("Frankophone Initiative der Culture-Wirte") gegründet, die jahrelang jedes Semester eine Vorlesungsreihe zu Frankreich und der Frankophonie veranstaltete. Nach seinem Studienabschluss 1994 begann er seine wissenschaftliche Laufbahn als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Romanische Kulturwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation (Prof. Dr. Hans-Jürgen Lüsebrink) an der Universität des Saarlandes, wo er 2000 mit einer Arbeit über Interkulturelles Management und Lernstile promoviert wurde; die Arbeit wurde mit dem Dr. Eduard-Martin-Preis der Universität des Saarlandes und dem Prix dExcellence der Regierung von Québec ausgezeichnet.

Gelehrt in Strasbourg...
Von 2000 bis 2008 war er Hochschullehrer (Maître de Conférences) in Betriebswirtschaftslehre an der Grande Ecole Ecole de Management de Strasbourg/Université R. Schuman und Leiter des Studiengangs Personalmanagement (Master Grande Ecole) und eines berufsbegleitenden Weiterbildungsstudiengangs (Master Professionnel) in Management. Er lehrte dort in englischer, französischer und deutscher Sprache.
Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind das kulturvergleichende und Interkulturelle Management (mit Schwerpunkt Frankreich-Deutschland-Québec), interkulturelle Personalentwicklung (Training, Coaching, multikulturelle Teams, interkulturelle Führung, Lernstile), interkulturelle Kommunikation (mit Schwerpunkt Frankreich-Deutschland), Bildungssysteme und Karrierewege, der internationale Transfer von Organisationskulturen sowie die kulturelle und institutionelle Analysen von Wirtschaftssystemen. Die Forschungsarbeiten von Dr. Christoph Barmeyer haben eine interdisziplinäre, empirische und anwendungsorientierte Ausrichtung. Als langjähriger Gastprofessor für Interkulturelles Management an der ENA (Ecole Nationale dAdministration) Paris/Strasbourg, der Ecole de Management, Lyon, dem IAE Aix-en-Provence, der HEC Lausanne und am Europa-Institut der Universität des Saarlandes bewegt er sich bereits heute in der akademischen Lehre zwischen dem französischen und deutschen Kulturraum.

Von 2000 bis 2004 war Barmeyer Vorstandsmitglied von SIETAR Deutschland (Society for Intercultural Education, Training and Research), der größten interkulturellen Vereinigung. Er ist außerdem Mitglied von EGOS (European Group of Organizational Studies) und der französischen wissenschaftlichen Vereinigung für Personalmanagement AGRH (Association Francophone de Gestion des Ressources Humaines). Er ist Autor und Co-Autor zahlreicher Artikel und Bücher in deutscher, französischer und englischer Sprache.

Als "interkultureller Brückenbauer" ist Barmeyer als Berater und Trainer für Unternehmen tätig, die in einem deutsch-französischen Kontext agieren, wie ARTE, Bosch, Contintental oder EnBW. Diese Erfahrung schafft einen anregenden Perspektivenwechsel und fördert den Austausch zwischen Praxis und Theorie.

Und in Passau...?
Seiner neuen Tätigkeit in Passau blickt Barmeyer gespannt entgegen: "Es ist natürlich etwas Besonderes, an seinen Studienort zurückzukommen. Ich freue mich auf den Lehrstuhl-Aufbau, die Studierenden, die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Kollegen in Passau und Konatkte zu Unternehmen." Den neuen Lehrstuhl will er stark auf die interkulturelle Kompetenzentwicklung, auf die Betrachtung von Organisationskulturen und den Blick auf unterschiedliche Wirtschaftssysteme/Kulturräume ausrichten. "Als ehemaliger Kulturwirt-Student und Hochschullehrer mit Unternehmenskontakten habe ich ein klares Bild vom erwarteten Wissens- und Anforderungsprofil der Studierenden." In Passau wird er zudem in der Leitung des Zentrums für Schlüsselqualifikationen mitwirken, das er als außerordentlich bedeutende Einrichtung ansieht. "Ich selbst habe Anfang der 90er Jahre als Kulturwirtschaftsstudent enorm von den Kompaktseminaren zu Soft Skills profitiert. Sinnvolle Schlüsselkompetenzen für die Studierenden anzubieten ist ein tolles, innovatives Konzept, das bereits ein neues Markenzeichen der Universität Passau geworden ist", sagt Barmeyer. "Meiner Überzeugung nach wird interkulturelle Kommunikation durch die Internationalisierung in allen Lebens- und Arbeitsbereichen immer wichtiger. Dabei sind kulturelle Unterschiede nicht nur problematisch, sondern stellen auch eine Bereicherung dar und dienen der persönlichen Entwicklung", sagt Barmeyer. Seine Hobbys sind - wenig verwunderlich - französische Kultur sowie Joggen und Halbmarathons.

Profilelement Kulturwirtschaft an der Universität Passau
Mit der Einrichtung dieses Lehrstuhls will die Universität ihren wichtigen Profilbereich "Kulturwirtschaft" weiter ausbauen. Seit der Einführung des Studiengangs vor fast 20 Jahren hat sich dieser Bereich als ausgezeichnetes Lehrkonzept erwiesen, das in der Forschung weiter verstärkt werden soll. Das Lehrangebot des neuen Lehrstuhls wird aber nicht nur den künftigen Kulturwirten offen stehen, sondern auch den Studierenden in anderen interkulturell ausgerichteten Studiengängen. Zudem sollen Angebote zur interkulturellen Kommunikation im Zentrum für Schlüsselqualifikationen künftig eine noch größere Rolle spielen.

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