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Dr. Ondřej Kalina erhält Kulturpreis der E.ON Bayern AG

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Prof. Dr. Gisela Anton, Professorin für Experimentalphysik an der Universität Erlangen-Nürnberg, überreicht Dr. Ondřej Kalina den Kulturpreis der E.ON Bayern AG.

Prof. Dr. Gisela Anton, Professorin für Experimentalphysik an der Universität Erlangen-Nürnberg, überreicht Dr. Ondřej Kalina den Kulturpreis der E.ON Bayern AG.

Dr. Ondřej Kalina aus Bayerisch Eisenstein, Absolvent des Lehrstuhls für Politikwissenschaft I an der Universität Passau, ist am Donnerstag mit dem mit 4.000 Euro dotierten Kulturpreis Bayern der E.ON Bayern AG ausgezeichnet worden. Seine ausgezeichnete Dissertationsschrift trägt den Titel "Ein Kontinent - Eine Nation? Prolegomena zur Bildung eines supranationalen Demos im Kontext der Europäischen Union".

Dass es der Europäischen Union selbst schwer fiele, die demokratischen Mindeststandards für eine Aufnahme zu erfüllen, ist inzwischen ein gern ventiliertes Bonmot. Vor allem verweist es auf ein Demokratiedefizit der EU, das sich bei näherem Hinsehen jedoch als ein europäisches Demokratiedilemma entpuppt: "Demokratisches Regieren" ist erst in einer Gemeinschaft möglich, die sich auch als solche versteht. Denn nur dann sehen sich Bürger überhaupt motiviert, die ihnen offen stehenden demokratischen Beteiligungsmöglichkeiten auch tatsächlich wahrzunehmen, nur dann sind Minderheiten gewillt, Mehrheitsbeschlüsse als auch für sie bindend anzuerkennen, und nur dann können sozialpolitische Maßnahmen allgemeingültige Akzeptanz finden. In seiner Doktorarbeit erläutert Kalina den aktuellen Stand der Europaforschung, wertet die darin enthaltenen Vorschläge auf ihre Wirksamkeit wie auch Umsetzbarkeit hin aus und kommt zu dem Schluss, dass eine Vielzahl davon der soziopolitischen Realität nicht gerecht wird. Vielmehr würden sie wegen der mangelnden Europaorientierung der Unionsbürger das gegenwärtige Legitimationsproblem noch verschärfen. Der 29-Jährige entwickelt auf Basis eines originellen Konzepts eine ganzheitliche Strategie, wie und mit welchen Resultaten sich das europäische Legitimationsdilemma durchbrechen lässt. Seine pragmatischen Reformvorschläge richten sich vorrangig an die Politik. Mit der Bereitstellung eines Analyserasters deckt er allerdings zugleich auch die Europawissenschaften ab.

Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Publikation Kalinas Doktorarbeit ist unter dem nachfolgendem Titel im Buchhandel verfügbar: Ein Kontinent - eine Nation? Prolegomena zur Bildung eines supranationalen Demos im Rahmen der EU, Wiesbaden (VS Verlag) 2009, ISBN: 978-3-531-16821-0.

Ondřej Kalina: Von Plzeň nach Passau
Dr. Ondřej Kalina wurde 1980 in Plzeň (heutiges Tschechien) geboren, er hat Politikwissenschaft, Wirtschaftswissenschaften und Geschichte an der Universität Passau studiert und hier auch sein Promotionsstudium im Fach Politikwissenschaft absolviert. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Europäische Integrationsforschung, die Integration von Gesellschaften, Vergleichende politische Systemlehre, sowie die mittel- und osteuropäische Region.

Der E.ON-Kulturpreis ist nicht die erste Auszeichnung, die Kalina erhalten hat. Von 2005 bis 2008 wurde er mit einem Forschungsstipendium des Elitenetzwerks Bayern gefördert, von 2000 bis 2005 erhielt er ein Stipendium der Dr.-Hans-Kapfinger-Stiftung und ein Online-Stipendium von e-fellows.net. Trotz seiner vielfältigen wissenschaftlichen Arbeiten bleibt ihm auch Zeit für seine Hobbys, insbesondere für den Sport: Bergsteigen, Telemark, Skilanglauf, Mountainbike, Schwimmen, Volleyball. Ondřej Kalina liest viel, insbesondere tschechische Literatur des frühen 20. Jahrhunderts, außerdem unternimmt er gerne Länderreisen.

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