Gemeinden, die grundlegende wie spezielle Bedürfnisse Radfahrender in ihren Stadtentwicklungsplänen umsetzen, dürfen sich „fahrradfreundliche Stadt“ nennen – eine Bezeichnung, die die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen in Bayern (AGFK) regelmäßig als Zertifikat an ihre Mitgliedsgemeinden vergibt. Für die Zertifizierung verpflichtend ist ein Beschilderungskonzept: Wo dürfen Radfahrerinnen und Radfahrer fahren? Wo stellen sie ihre Räder am besten ab, um die schönsten Ecken der Stadt zu Fuß zu erkunden?
Dieser Aufgabe widmet sich nun ein Team der Professur für Regionale Geographie an der Universität Passau – ein durchaus herausforderndes Vorhaben, denn die im nördlichen Schwaben gelegene Große Kreisstadt Donauwörth ist nicht nur Verwaltungssitz des Landkreises Donau-Ries, sondern auch Knotenpunkt für eine Vielzahl überregionaler Rad- und Wanderwege. Jährlich reisen, beispielsweise über den Donau-Radweg oder den Jakobsweg, zahlreiche Tourenradlerinnen und -radler und Wanderbegeisterte durch die Stadt.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erstellen unter der Leitung von Prof. Dr. Werner Gamerith, Dr. Janine Maier und Ina Voshage ein touristisches Beschilderungskonzept, das die Besucherinnen und Besucher schnell und sicher auf den schönsten Wegen durch die Stadt bringt. „Zudem soll Wissenswertes zu den Sehenswürdigkeiten in und um Donauwörth sowie zentrale Informationen zu öffentlichen Einrichtungen deutlicher im Stadtbild verankert werden“, erläutert Ina Voshage.
Die Grundlage für das Vorhaben bilden Kartierungen und Befragungen relevanter Akteure vor Ort. Bei einem ersten Strategietreffen mit den Projektverantwortlichen um Christiane Kickum (City Initiative Donauwörth) und Marlene Schmerer (Stadtbauamt) in Donauwörth konnte das universitäre Projektteam vor Ort erste Eindrücke sammeln und das Vorgehen konkretisieren. Die erste Bestandsaufnahme und Erhebungsrunde ist auf Mitte März terminiert.