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Europäische Wochen an der Uni Passau

"20 Jahre nach dem Mauerfall", "Anne Frank und andere Juden", Ausstellung "Auf dem Weg zum Mond".

Passauer Tetralog mit Reiner Kunze, Vortrag von Prof. Wolffsohn und Kunstwerk von Wilhelm Holderied

| Lesedauer: 5 Min.

Drei bemerkenswerte Veranstaltungen finden im Rahmen der Europäischen Wochen Passau 2009 an der Universität Passau statt: Beim Passauer Tetralog am 14. Juni diskutieren unter der Leitung von Professor Dr. Heinrich Oberreuter Reiner Kunze, Dr. Kazimierz Wóycicki (Warschau) und Maria Schmidt (Budapest). Am Freitag, 3. Juli, wird auf der Innwiese die Ausstellung "Auf dem Weg zum Mond" von Wilhelm Holderiederöffnet. Und schließlich spricht am Montag, 6. Juli, Prof. Dr. Michael Wolffsohn von der Universität der Bundeswehr München über "Du sollst dir kein Bildnis machen. Anne Frank und andere Juden."

12. Passauer Tetralog: Deutschland und Europa - 20 Jahre nach dem Mauerfall. Ein Podiumsgespräch Sonntag, 14. Juni, 11.45 Uhr (Audimax, Hörsaal 9, Innstraße 31)
Gesprächsteilnehmer:
- Dr. Kazimierz Wóycicki, Zentrum für Internationale Beziehungen, Warschau
- Maria Schmidt, Direktorin des Museums „Haus des Terrors, Budapest
- Reiner Kunze, Autor

- Valery Bogomolov, seit 2003 Mitglied der Staatsduma, 1989 Sekretär in der sowjetischen Botschaft in Ost-Berlin
Leitung:
Prof. Dr. Dr. h.c. Heinrich Oberreuter, Direktor der Akademie für Politische Bildung, Tutzing

Das Ende des Kalten Krieges markiert nach dem Zweiten Weltkrieg die zweite epochale Zeitenwende des 20. Jahrhunderts. Trotz der Anfänge an der ungarischen Grenze, wo zuerst der Stacheldraht durchschnitten wurde, gilt der Berliner Mauerfall vom November 1989 auch über Deutschland hinaus als markanter Fixpunkt für den Beginn einer neuen Ära. Seit dem Wendejahr 1989 sind nun zwanzig Jahre vergangen, in denen das einst geteilte Europa weitgehend wieder zusammengewachsen ist. Hat das damals von vielen erwartete Goldene Zeitalter von Frieden und Wohlstand tatsächlich Einzug gehalten? Wie sind die aktuelle Lage und die Zukunftsperspektiven Deutschlands und Europas zu sehen? Akteure des Wandels zwischen Ost und West diskutieren diese Fragen im Lichte ihrer Erfahrungen.

Der Passauer Tetralog, 1998 initiiert von Prof. Dr. Dr. h.c. Heinrich Oberreuter und Dr. Pankraz Freiherr von Freyberg, wird jährlich mit großem Publikumserfolg innerhalb der Festspiele durchgeführt. Mit diesem Gesprächsforum werden neben dem kulturellen Schwerpunkt auch die politischen und gesellschaftlichen Ziele der Festspiele zum Ausdruck gebracht.

Eröffnung der Ausstellung "Auf dem Weg zum Mond"
Eine Skulptur von Wilhelm Holderied, Eröffnung am Freitag, 3. Juli, 16.30 Uhr, Innwiese vor dem Nikolakloster; der Künstler ist anwesend.
Dauer der Ausstellung: 3. Juli bis voraussichtlich 2. Oktober 2009

Das Flugboot oder der Flugschlitten AUF DEM WEG ZUM MOND von Wilhelm Holderied schwebt im Zwischenraum von Himmel und Erde. Mit der Skulptur versucht der Künstler uns in nicht fassbare Ebenen zu führen, in andere Wirklichkeiten, die mit dem inneren Auge gesehen werden können. Das Flugfahrzeug, geladen mit all seinen Geheimnissen, mit uns unbekannten Visionen oder Geschichten, soll zu einer Reise der Phantasie verleiten. Fluggedanken zwischen zukünftigen Orten und unvorstellbaren Unendlichkeiten. Aus dem täglichen Balanceakt zwischen dem Gewicht des Seins und dem nicht löschbaren Gewicht der Sehnsucht zu entschweben und für Augenblicke zu hoffen, in fernen Zwischenländern verweilen zu dürfen, ist das Ziel.

Wilhelm Holderied, 1940 in Kaufbeuren/Allgäu geboren, arbeitet in München und Geretsried. Als Maler und Bildhauer beschäftigt er sich seit 1970 mit Zeichen und Spuren, Gewichten und Schatten und magischen Masken. Symbole haben seit jeher die Menschen begleitet und eine große Wirkung auf sie ausgeübt. Mit ihnen und ihrer Kraft, Dinge zu erklären und begreifbar zu machen, beschäftigt sich sein Werk. Holderied hinterlegte so sein Erdzeichen "Eine Insel für die Zeit" am Münchner Flughafen, das Steinzeichen "Der steinerne Magnet" in Kronach und anderswo seine magischpoetischen Skulpturen. Zahlreiche Ausstellungen u. a. in München, Berlin, New York, Chicago, San Francisco und Seoul zeugen von der hohen Qualität seiner Werke. Seine unzähligen Reisen führten ihn auf viele Kontinente und dort zu magischen Orten.

Gefördert von:
Öller GmbH, Malereibetrieb + Gerüstbau, Passau,
WAGNER Möbelwerkstätten, Vornbach


Prof. Dr. Michael Wolffsohn (Universität der Bundeswehr München): "Du sollst dir kein Bildnis machen. Anne Frank und andere Juden."
Montag, 6. Juli, 18.30 Uhr (Audimax, Hörsaal 10, Innstraße 31)
Der deutschjüdische Historiker Prof. Dr. Michael Wolffsohn zeichnet die allgemeinhistorische, kulturhistorische und hochpolitische Bedeutung des Bilderverbots in der jüdisch-christlichen Welt nach und interpretiert es ganz und gar neu. Auf diese Weise erschließt er, jenseits des rein Religiösen, den tieferen Sinn des Bilderverbotes und überträgt ihn auf die faszinierende Persönlichkeit Anne Franks, auf das Bild von "den" Juden und von "dem" Anderen überhaupt.

Michael Wolffsohn ist der Sohn einer 1939 nach Palästina geflüchteten jüdischen Kaufmannsfamilie und Enkel des Verlegers und Kinopioniers Karl Wolffsohn. Nach der Einschulung in Israel 1953 übersiedelte er 1954 mit seinen Eltern nach West-Berlin und begann 1966 sein Studium an der Freien Universität Berlin. 1968 absolvierte er zusätzlich das israelische Abitur. Von 1967 bis 1970 diente er als Wehrpflichtiger in der israelischen Armee. Danach kehrte er nach Berlin zurück.

1975 promovierte er in Geschichte, 1979 erfolgte seine Habilitation in Politikwissenschaft und 1980 seine erweiterte Habilitation in Zeitgeschichte. Seit September 1981 lehrt Wolffsohn an der Universität der Bundeswehr in München als Professor für Neuere Geschichte. 1991 hat er dort die Forschungsstelle Deutsch-Jüdische Zeitgeschichte gegründet. Er ist Autor zahlreicher Bücher wie "Deutschland, jüdisch Heimatland" (2008), "Juden und Christen" (2008), "Wem gehört das Heilige Land?" (8. Auflage 2007) und schreibt für mehrere Zeitungen im In- und Ausland. Wolffsohn ist Mitglied im Stiftungsrat der Eugen-Biser-Stiftung.


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