In die Wohnung zurückkehren, ohne Auto oder Nahverkehrsanbindung den Einkauf erledigen, den Umzug zum Studienbeginn abwickeln, zum Nebenjob antreten, prüfungsrelevante Unterlagen fristgerecht einwerfen oder an Bücher aus der Bibliothek kommen: Die Schließung der Landesgrenze und die damit verbundene Quarantänepflicht waren für alle Betroffenen belastend, vor allem aber für Studierende ein schier unüberwindbares Hindernis.
Rechtlich ist es nicht zulässig, dass die Universität ihren Studierenden in Österreich Pendlerbescheinigungen ausstellt, wie es für Berufstätige gemacht wird. Und selbst wenn dies möglich gewesen wäre, hätten die Studierenden bisher nur über Mariahilf einreisen können. „Die Bewohnerinnen und Bewohner des oberösterreichischen Wohnheims Hamberg hätten dadurch beispielsweise einen täglichen Umweg von 13 Kilometern meistern müssen – ohne Auto und unter der Maßgabe, danach erst einmal 14 Tage in Quarantäne zu gehen“, fasst Kanzler Dr. Achim Dilling die bisherige Situation zusammen.
An der Universität findet zurzeit kein Präsenzbetrieb statt, die Gebäude bleiben für Studierende geschlossen. Allerdings ist der Gang in die Stadt zur schlichten Alltagsbewältigung für die Studierenden im Wohnheim Hamberg notwendig. Sie waren durch die bisherigen Einreisebeschränkungen unverhältnismäßig benachteiligt. „Wir begrüßen die Bemühungen der Politik um den Infektionsschutz, aber wir haben auch eine Verantwortung gegenüber den jungen Menschen, die wir ausbilden, und eine Fürsorgepflicht gegenüber unseren Beschäftigten“, so Dilling.
Die Maßgaben des Grenzschutzes und des Infektionsschutzes zu berücksichtigen und diese mit den sozialen Belangen der Studierenden und der Anwohnerinnen und Anwohner in Einklang zu bringen: eine massive Herausforderung, verbunden mit einem umfangreichen behördlichen Dienstweg auf beiden Seiten der Landesgrenze. Die Universität habe mit ihren Anliegen bei der Bundespolizei Passau und ihrem Leiter PD Stephan Schrottenbaum von Anfang an großes Verständnis und sehr verlässliche Unterstützung erfahren, hebt Dilling hervor. „Wir sind der Bundespolizei und Stephan Schrottenbaum für die sehr gute Zusammenarbeit und den hohen persönlichen Einsatz, der den Prozess und die Problemlösung über alle beteiligten Institutionen hinweg deutlich beschleunigt hat, außerordentlich dankbar.“