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"Hol das Stöckchen!" oder wie erzieht man einen Roboterhund? Robotik-Praktikum an der Universität Passau

| Lesedauer: 3 Min.

Studierende haben während der Semesterferien frei? Mitnichten: Hausarbeiten, Prüfungsvorbereitungen oder Praktika stehen in dieser Zeit an. So auch in der Fakultät für Mathematik und Informatik (FMI) an der Universität Passau: Vom 21. bis 25. Februar kamen 18 Studierende der Informatik an ihrer Fakultät zusammen, um das erstmalig angebotene Praktikum „Robotersehen für AIBO-Hunde“ zu absolvieren. In dieser von Prof. Dr. Joachim Denzler geleiteten Blockveranstaltung ging es konkret um die immer von der Industrie geforderten berufsqualifizierenden Elemente in der Ausbildung: An der FMI am Beispiel des Programmierens von Roboterhunden praktiziert.

Unter dem enormen Termindruck von gerade mal vier Tagen für die Projektarbeit bestand die Aufgabe darin, in Teams zu drei Personen den sechs Roboterhunden der Marke Sony AIBO das von Hunden aus Fleisch und Blut so oft demonstrierte Apportieren „beizubringen“: Der Hund sollte einen beliebigen Gegenstand gezeigt bekommen, sich diesen merken und danach verfolgen und wieder finden. Am Ende des Praktikums mussten sich alle Teams in einem Wettkampf mit ihrem Vierbeiner untereinander messen und ihre Lösung in einem Kurzvortrag werbeträchtig verkaufen.

Dass 18 studentische Teilnehmer aus dem Studiengang Informatik dem Aufruf von Prof. Denzler gefolgt sind, lässt auf großes Interesse für praktische Anwendungen der in der Theorie erlernten Konzepte schließen. Denzler, bis zum vergangenen Sommer Professor an der Uni Passau, hatte im September einen Ruf an die Universität Jena angenommen hatte und ist dort Inhaber des Lehrstuhls für Digitale Bildverarbeitung. Für die Praktikumswoche war er extra nach Passau zurückgekehrt. Er weiß das Engagement seiner Studierenden sehr zu schätzen: „Es erfordert sehr viel Fleiß und Einsatz, sich eine Woche lang intensiv mit dem komplexen System der Sony Aibo Roboterhunde zu beschäftigen und am Ende doch sehr fortgeschrittene Lösungen zu präsentieren.“ Dieser Fleiß drückt sich vor allem durch die geleistete Arbeitszeit aus: Keines der Teams verbrachte weniger als 50 Stunden an dem Projekt und das Team, das am Ende den Wettkampf gewann, fand sich am letzten Abend noch weit nach Mitternacht in den Laborräumen wieder. „Man hat ein Auf und Ab in der Motivation und nach einer Woche ist es auch gut, wenn der Stress erst einmal vorbei ist“, berichtet der Student Jens Dörre am Ende des Praktikums. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass die Arbeit mit den so genannten eingebetteten Systemen – eine enge Verknüpfung von technischen Geräten und Informationstechnologie, wie es auch bei den Roboterhunden vorzufinden ist – eine wichtige Erfahrung bedeutet. „Die gesamte Software muss auf einen 16 MB Memory-Stick passen – eine große Umstellung im Vergleich zu den heutigen PCs von der Stange mit mindestens 512 MB Arbeitsspeicher“ erklärt die Praktikumsbetreuerin Eva Gutsmiedl die größten Schwierigkeiten für die Teilnehmer. Außerdem habe die Kamera des Hundes eine weitaus schlechtere Qualität als Standard-Webcams von Multimedia PCs.

All diese Probleme wurden mit sehr viel Engagement von den teilnehmenden Studentinnen und Studenten im Team gelöst. Im abschließenden Wettkampf gewann das Team, das seine Lösung einfach gehalten hatte – eine Beobachtung, die auch für die Praxis sehr lehrreich ist. Am Ende gab es große Übereinstimmung zwischen Teilnehmern und Betreuern: „Ein solches Praktikum sollte auch in der Zukunft wieder angeboten werden.“

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Tel.: +49 851 509-1434, -1450
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