Zunehmender Wettbewerbsdruck und veränderte Nachfrage zwingen immer mehr produzierende Unternehmen dazu, ihr Angebot um industrielle Services zu ergänzen. Der erfolgreiche Verkauf und Export von Services ist besonders für kleine und mittelständische Unternehmen ein strategisch wichtiger Faktor.
Hier setzt das Interreg-Projekt an: Beteiligt ist auch das Centrum für Marktforschung der Universität Passau. „Unser Ziel ist es, das verarbeitende Gewerbe in Mitteleuropa dabei zu unterstützen, sein Angebot an industriellen Dienstleistungsexporten auf internationale Märkte zu erweitern“, erklärt Geschäftsführer Dr. Stefan Mang.
Im Rahmen des Projekts wird durch den Aufbau eines transnationalen Netzwerks in Mitteleuropa, bestehend aus Hochschulen, Wirtschaftsagenturen, kleinen und mittelständischen Unternehmen und politischen Entscheidungsträger eine breite Wissensbasis genutzt, um eine zukunftsfähige Unterstützung des verarbeitenden Gewerbes in Zentraleuropa zu gewährleisten und vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen einen erleichterten Zugang zu Forschung und Innovation zu ermöglichen.
Darüber hinaus werden mit der Entwicklung und Bereitstellung von zwei innovativen Online-Tools Advanced Manufacturers – also Hersteller, die ihre Produkte und Prozesse technologisch besonders innovativ gestalten – dabei unterstützt, industrielle Services erfolgreich zu verkaufen und zu exportieren.
Das Interreg-Projekt ProsperAMnet greift hier auf das Ergebnis aus einem anderen Interreg-Vorhaben zurück: Im Rahmen des Projektes ISEM hat das Team des Centrums für Marktforschung an der Universität Passau einen Industrial Service Excellence Monitor (ISEM) entwickelt. Dieser identifiziert interne Stellhebel in Unternehmen zur Verbesserung bei der Entwicklung, beim Verkauf und beim Management von industriellen Dienstleistungen. Zudem stellt er Handlungsempfehlungen und Benchmarks mit anderen Unternehmen bereit. Die praktische und grenzüberschreitende Relevanz des Tools verdeutlicht auch der gewonnene Cross Border Award 2019, der durch die IHK Niederbayern, die Südböhmische Wirtschaftskammer und die Wirtschaftskammer Oberösterreich jährlich verliehen wird.
Bislang haben den ISE-Monitor knapp 300 Unternehmen vor allem aus Deutschland und Österreich genutzt. Im Rahmen des Projekts ProsperAMnet ist der Monitor nun in verschiedenen Sprachen (CZ, EN, HU, IT, SL, SK) verfügbar um auch produzierenden Unternehmen aus den Ländern Mitteleuropas Zugang zu ermöglichen. Zu finden ist der Monitor unter www.ise-monitor.eu/monitor.
Mit dem Service Export Radar werden dann in einem zweiten Schritt mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz Daten über Exportmärkte und spezifische Branchen gesammelt und ausgewertet. Dadurch können verschiedene strategische Fragestellungen von Unternehmen beim Serviceexport beantwortet werden.
Beteiligte und Förderung
Die FH Oberösterreich Forschungs- und Entwicklungs-GmbH leitet das Projekt. Beteiligt sind neben dem Centrum für Marktforschung der Universität Passau weitere neun Partner aus Deutschland, Italien, Österreich, Slowenien, Slowakei, Tschechien und Ungarn sowie zahlreiche assoziierte Partner.
Die Europäische Union fördert das Projekt drei Jahre lang aus Mitteln des europäischen Regionalentwicklungsfonds Interreg Central Europe.
Weitere Informationen zum Projekt unter www.interreg-central.eu/prosperamnet.