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Japan meets Althochdeutsch

| Lesedauer: 3 Min.

Professor Dr. Rüdiger Harnisch (von<br> links), Professor Dr. Susumu Kuroda<br> und Professor Dr. Hans-Werner Eroms

Prof. Dr. Susumu Kuroda von der Universität Tsukuba, Japan, ist seit dem 1. August für einen einjährigen Forschungsaufenthalt an der Universität Passau. Als Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung forscht er am Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft unter der Betreuung seines Doktorvaters, des früheren Inhabers des Lehrstuhls, Prof. Dr. Hans-Werner Eroms, sowie des jetzigen Lehrstuhlinhabers, Professor Dr. Rüdiger Harnisch, an einem Problem der althochdeutschen Grammatik, das er mit den Verhältnissen in der deutschen Gegenwartssprache vergleicht.

Für Professor Kuroda ist sein derzeitiger Aufenthalt nicht die erste Begegnung mit Passau: Er war bereits von 1995 bis 1997 für seine Dissertation an der Universität Passau. In seiner Heimat hatte er Germanistik studiert, für ein Auslandssemester war er damals an der Universität Bonn. Während seines Studiums hat er Aufsätze von Professor Dr. Hans-Werner Eroms, dem damaligen Inhaber des Lehrstuhls für Deutsche Sprachwissenschaft an der Universität Passau, gelesen. Da dessen Forschungen eine wichtige Grundlage für sein eigenes Dissertationsvorhaben bildeten, hat er sich mit einem Brief bei Eroms beworben und erhielt eine Zusage. Sein damaliger Aufenthalt wurde vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert. Mittlerweile ist er in Japan an der Universität in Tsukuba Professor. Neben ihm unterrichten dort elf weitere Kollegen Deutsch, er ist allerdings der einzige, der zusätzlich Skandinavische Sprachen lehrt. So war er in den Jahren 2000 und 2001 Gastprofessor am germanistischen Institut der Åbo Akademi (Finnland). An seiner Heimatuniversität müssen fast alle Studierenden mindestens zwei Sprachen lernen unabhängig von deren Studiengang. Da die Professoren auch den Sprachunterricht anbieten müssen, erklärt sich die hohe Zahl der Professoren. Deutsch steht in der Beliebtheit bei den Studierenden an zweiter Stelle.  "Bis etwa in die 70er, 80er Jahre war Deutsch sogar noch beliebter, damals belegten bis zu sechs Mal mehr Studierende Deutsch. Aber auch heute wählen von jeweils etwa 2.000 neuen Studierenden etwa 800 Deutsch obwohl auch mehrere andere Sprachen zur Wahl stehen, beispielsweise Russisch, Chinesisch oder Koreanisch", so Kuroda. "Auf universitärer Ebene ist Deutsch nach wie vor die zweitstärkste Fremdsprache."

Derzeit forscht Kuroda an einem Problem der althochdeutschen Grammatik, das er mit der deutschen Gegenwartssprache vergleicht: Er untersucht, wie aus intransitiven Verben, beispielsweise "lächeln", durch Präfigierung Formen wie "anlächeln" oder "zulächeln" abgeleitet werden, die ein Akkusativ- bzw. Dativobjekt regieren. Insbesondere interessiert er sich für den Mechanismus, der dies steuert und dessen historische Entwicklung.

Im Rahmen dieses Projekts war ein Aufenthalt in Deutschland naheliegend. "Die Betreuung während meiner Dissertation in Passau war hervorragend daher war Passau für mich auch jetzt wieder erste Wahl", so Prof. Kuroda. "Zudem hat mir Passau sehr gut gefallen, das historische Stadtbild ist sehr schön und die Stadt nicht zu groß. Die kurzen Wege sind ein echter Vorteil." Zur Deutsch-Japanischen Gesellschaft in Passau hat er ebenfalls bereits Kontakte geknüpft, so ist er regelmäßig bei deren Treffen zu Gast. Kuroda ist nicht alleine in Passau: er wird von seiner Frau und seinem Sohn begleitet.

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Hinweis an die Redaktionen: Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte an Professor Kuroda, Tel. 0851/509-2786, oder an die Pressestelle der Universität Passau, Tel. 0851/509-1430, E-Mail: pressestelle@uni-passau.de.

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Nicola Jacobi und Barbara Weinert
Tel.: +49 851 509-1434, -1450
kommunikation@uni-passau.de

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