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Leuchtturm Technik Plus an der Universität Passau

| Lesedauer: 4 Min.

Prof. Dr. Ernst Struck (Vizepräsident für Lehre und Studium), Präsident Prof. Dr. Walter Schweitzer, MdL Bernd Sibler und Prof. Dr. Burkhard Freitag (Vizepräsident für Forschung und Technologietransfer) im Dialog

Prof. Dr. Ernst Struck (Vizepräsident für Lehre und Studium), Präsident Prof. Dr. Walter Schweitzer, MdL Bernd Sibler und Prof. Dr. Burkhard Freitag (Vizepräsident für Forschung und Technologietransfer) im Dialog

MdL Bernd Sibler und die Mitglieder der Universitätsleitung diskutieren das Konzept Technik Plus, das Kompetenz und internationale Wettbewerbsfähigkeit im Bereich Technik und Innovation am Standort Passau stärkt. Eine Gesamtstrategie setzt auf den Aufbau eines Transferzentrums Technik und Innovation sowie die Einrichtung neuer Lehrstühle im Bereich Informationstechnik. Neue Lehrstühle und Ressourcen für Innovationsmanagement, Common Law, Technik und Gesellschaft sowie Usability-Forschung gehören ebenfalls zum Gesamtkonzept. Die Universität will damit alle Facetten des Wissenstransfers stärken und zugleich die Attraktivität für internationale Studierende und Partner erhöhen.

Die Universität Passau antwortet auf die politische Diskussion über den Ausbau des Hochschulstandorts Niederbayern mit einem Konzept zur Stärkung ihrer Kompetenz in Technik und Innovationsmanagement. Im Gespräch mit MdL Bernd Sibler erläuterte Präsident Prof. Dr. Walter Schweitzer die Vorstellungen der Universitätsleitung. „Wir wollen Bildungskarrieren fördern, die Technik- und Wirtschaftskompetenz in allen Phasen von der Grundschule bis zur Promotion oder einer leitenden Position in der Wirtschaft vermitteln“, sagt Schweitzer. „Unsere bereits vorhandene Kernkompetenz wollen wir ausbauen, den Wissenstransfer in die Wirtschaft ganzheitlich stärken und unsere Attraktivität für internationale Studierende und Wissenschaftler weiter erhöhen“, erklärt Prof. Dr. Burkhard Freitag, Vizepräsident für Forschung und Technologietransfer und Koordinator von Technik Plus. Dies soll durch eine Professionalisierung der Schulkontakte der Universität, insbesondere in den mathematisch-technischen Fächern (MINT), und eine Verstärkung der Lehrerbildung in diesem Bereich begleitet werden.

Kernstück des Konzepts bildet der Ausbau der bestehenden Fakultät für Informatik und Mathematik zu einer Technischen Fakultät.  „Wir wollen die bestehenden Kapazitäten ergänzen durch Lehrstühle im Bereich Informationstechnik - einem Fachgebiet, das an der Schnittstelle zwischen Elektrotechnik und Informatik ein enormes Innovationspotential bietet. Die wirtschaftliche Dynamik der Region beruht zu einem guten Teil auf Innovationen in diesem Gebiet und kann durch unser Konzept spürbar verstärkt werden. Außerdem tragen wir durch die Einbeziehung der Schulen und eine Steigerung unserer internationalen Anziehungskraft noch stärker bei zur Behebung des Fachkräftemangels der Wirtschaft im MINT-Bereich“, erklärt Burkhard Freitag. Dass es genügend Anknüpfungspunkte gibt, zeigen die Zahlen: Nach 7,5 Millionen 2009 ist die Gesamtsumme an eingeworbenen Forschungsmitteln 2010 auf über 9 Millionen Euro gestiegen. 5 Millionen davon trugen die Wissenschaftler der Fakultät für Informatik und Mathematik bei.

Parallel zum Ausbau der wissenschaftlichen Seite soll aufbauend auf vorhandenen Strukturen ein Transferzentrum Technik und Innovation mit hauptamtlichem Management entstehen. Die existierende Industrieforschung, beispielsweise mit BMW, praxisnahe Transferprojekte mit der regionalen IT-Wirtschaft und internationale Forschungskooperationen sollen eine dauerhafte, stabile Basis bekommen.

Das Transferzentrum bilde zudem eine hervorragende Grundlage für eine enge Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Deggendorf. Die Universität sei zu einer gleichberechtigten Partnerschaft im Transferzentrum bereit, ergänzt Präsident Schweitzer.

„Wichtig ist uns aber, dass nicht nur reine Technikforschung betrieben wird. Wir wollen auch Strategien entwickeln zur Umsetzung neuer Ergebnisse im Unternehmen. Und zugleich wissenschaftliche Erkenntnisse erarbeiten zum Innovationsmanagement und über die rechtlichen Rahmenbedingungen, besonders auf der internationalen Bühne. Diese sollen im Transfer für Unternehmen nutzbar gemacht werden“, so Freitag. „Außerdem wollen wir uns verstärkt wissenschaftlich mit der Wechselwirkung von Technik mit Mensch und Gesellschaft befassen. Dazu gehören zum Beispiel Lehrstühle für Technik und Gesellschaft sowie die psychologische Usability-Forschung, also zur Frage, wie Technik konzipiert werden sollte, damit der Endverbraucher sie bedienen kann.“

Die erforderlichen Flächen könnten in sehr kurzer Zeit nutzbar gemacht werden – in attraktiver Nähe zum Campus. „Wir haben sogar verschiedene Alternativen für den Ausbau“, so Kanzler Ludwig Bloch.

Die Region bietet noch sehr viel Potential zur akademischen Qualifikation. Um den Fachkräftemangel in den MINT-Fächern bei der Wurzel zu packen, sollen die Kontakte zu Schulen wesentlich verstärkt und professionalisiert werden. Zudem will die Universität Passau die Lehrerausbildung in den Bereichen Mathematik und Informatik stärken. „Für die entsprechenden Fächer sehen wir Bedarf in doppelter Hinsicht. Auf unsere Lehramtstudierenden warten nicht nur gute Berufsaussichten dank vergleichsweise vieler Stellen, sondern auch die Herausforderung, ihre Schüler für die mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer zu begeistern. Das nötige didaktische Rüstzeug erhalten sie, wenn wir uns fachlich sowie unsere Kapazitäten verstärken“, so Schweitzer. „Wir decken mit Technik Plus den nahezu kompletten Bildungsweg ab: Wir werben frühzeitig um die Schüler, bieten ihnen als Studierende bestmögliche Bedingungen und als Absolventen die Möglichkeit, Praxisforschung zu betreiben und in Kontakt mit attraktiven Arbeitgebern zu treten“, ergänzt Freitag. 

Über alle Bereiche hinweg arbeitet die Universität Passau außerdem an der Steigerung ihrer Attraktivität für internationale Studierende und Wissenschaftler. Mit einem neuen Recruiting- und Welcome-Center wird die im bayernweiten Vergleich bereits vorhandene Spitzenstellung gesichert. Die Universitätsleitung will den Ausbau des internationalen Studienangebots forcieren - auch mit englischsprachigen Lehrangeboten, wo dies aus fachlicher Sicht möglich ist. 

„Die Universität kann die Umsetzung ihrer Pläne sofort durch interne Umstrukturierungen initiieren. Um aber tatsächlich zu einem Gesamtkonzept zu kommen, das sichtbar Wirkung entfalten kann, sind erhebliche zusätzliche Investitionen und der politische Wille erforderlich“, erklärt Schweitzer. Der Universitätspräsident setzt darauf, dass die politischen Ansätze Früchte tragen, die Regionen außerhalb der Ballungsräume durch den Ausbau der Bildungsinfrastruktur zu fördern. Dafür bietet sich die Universität Passau als Partner erster Wahl an. „Wir sind vernetzt in der Region, wir kennen die Bildungsbedürfnisse der jungen Menschen. Wir kennen auch den Fachkräftebedarf der Wirtschaft. Wir stehen für eine gewachsene und leistungsfähige Struktur, die flexibel auf Veränderungen reagieren kann. Auf dieser Basis leisten wir einen starken Beitrag zum Ausbau des Bildungsstandorts Niederbayern.“


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Hinweis an die Redaktionen: Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte an die Pressestelle der Universität Passau, Tel. 0851/509-1430 oder an Prof. Dr. Burkhard Freitag, Tel. 0851/509-3130.

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