Die Universität Passau hält ihre Dozierenden fit für die Lehre. Aus dem gemeinsamen Bund-Länder-Programm „Qualitätspakt Lehre“ erhält sie bis 2016 knapp 348.000 Euro jährlich. Damit finanziert sie eine Koordinatoren-Stelle, die verschiedene Kurse für Hochschuldidaktik plant, organisiert und durchführt. Das Angebot dieser „ProfiLehrePlus“ an der Universität Passau umfasst wechselnde Grundlagen- und Vertiefungskurse, derzeit etwa Veranstaltungen zum Einsatz neuer (sozialer) Medien, zur Kunst schwieriger Feedback- und Beratungsgespräche bis hin zu Grundlagen der Planung von Lehrveranstaltungen. Das Projekt unter der Leitung der Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Jutta Mägdefrau erweitert damit die bereits vorhandenen hochschuldidaktischen Angebote. „Wir können mit den zusätzlichen Mitteln sowohl Kollegen verschiedener Fachrichtungen als auch mit unterschiedlicher Berufserfahrung – vom Berufseinsteiger bis zum Professor – passgenaue Fortbildungen bieten. Die Palette reicht von Seminaren über Workshops, Hospitationen bis hin zu individuellen Einzelcoachings“, erklärt Dr. Susanne Günther. Die qualifizierte Erwachsenenbildnerin teilt sich die neue Koordinatoren-Stelle mit ihrer Fachkollegin Stefanie Reinhardt. Die Umstellung auf Bachelor und Master sowie die zunehmende Heterogenität der Studierenden fordere von den Lehrenden ein fachlich differenziertes wie breites Spektrum an Lehr-Kompetenzen, so Günther. „Diesen Herausforderungen wollen wir aktiv begegnen, um die Lehre in Passau auf dem hohen Niveau zu halten, das sich in guten Rankingergebnissen widerspiegelt.“ Die Bundesmittel ermöglichen auch den Einsatz externer Fachspezialisten, um ein breites und zugleich differenziertes Didaktikprogramm abzudecken. Zu den weiteren Aufgaben der Projektmitarbeiterinnen zählt die universitätsübergreifende Zusammenarbeit mit den Koordinatoren anderer Universitäten – mit dem Ziel, ein bayernweites Kompetenzzentrum Didaktik zu etablieren.
Für Universitätspräsident Prof. Dr. Walter Schweitzer steht vor allem der Vernetzungsgedanke im Vordergrund. Die zusätzlichen Mittel sind das Ergebnis eines Verbundantrages, an dem sich alle bayerischen Landesuniversitäten beteiligt haben. Die Universität Bayern e. V. hat diesen Antrag beim Bundesministerium eingereicht und im Projekt eine verbindende Funktion übernommen. Durch Schaffung einer gemeinsamen Datenbank zur Erfassung und Verteilung des Angebotes profitieren Mitarbeiter künftig von einem einheitlichen Zugang zum bayernweiten Kurssystem. „Das ermöglicht es etwa Passauer Nachwuchswissenschaftlern das begehrte Zertifikat Hochschullehre Bayern zu erwerben, indem sie Veranstaltungen auch in Regensburg oder München belegen – und umgekehrt. Das stärkt die Attraktivität dieses Siegels für gute Lehre und sorgt für einen verstärkten Austausch. Beides erhöht die Zukunftschancen unserer wissenschaftlichen Mitarbeiter“, so Schweitzer. Das Programm stärke damit die Rolle der Lehrkompetenz für eine erfolgreiche wissenschaftliche Karriere und orientiert sich in seiner Umsetzung an internationalen Standards. „Die Studierenden profitieren durch diesen Ansatz von Lehrkräften, die nicht nur fachlich, sondern auch didaktisch auf dem neuesten Stand arbeiten“, so Schweitzer.
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