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Neue Nutzung und neuer Glanz für „Innsteg-Turnhalle“

Universität startet im Zusammenhang mit Baumaßnahme Sponsoringinitiative

| Lesedauer: 3 Min.

Sie ist ein architektonisches Schmuckstück: Die zwischen Nikolakloster und Inn gelegene sogenannte Innstegbibliothek der Universität Passau. Erbaut wurde das Gebäude 1889 als Exerzierhalle im neuromanischen Stil in unmittelbarer Nähe des damals als Kaserne genutzten Nikolaklosters. In den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde sie als Turnhalle genutzt. Seit der Gründung der Universität erfuhr das Gebäude erneut einen Nutzungswechsel zur „Innstegbibliothek“. Nun wird das Gebäude umgebaut – künftig wird es als Prüfungsraum genutzt; nach der Sanierung wird der markante Bau zwischen Inn und Innstraße in neuem Glanz erstrahlen.

Das 1889 für die Nikolaikaserne von dem Passauer Baumeister Kiefer für 43.700 Mark errichtete „Exerzierhaus“ diente ursprünglich als Offiziersreithalle und ist heute ein wichtiges Zeugnis des gründerzeitlichen Ausbaus am  linken Innufer. In seiner neuromanischen Formensprache stellt der denkmalgeschützte, mit Lisenen gegliederte Ziegelbau stilistisch einen besonderen Bezugspunkt zu benachbarten Bauwerken aus dieser Zeit her: der altkatholischen Auferstehungskirche und zur Eisenbahnbrücke, von deren Portalen nur noch ein Turm erhalten ist.

Interessant ist auch, wie ein Vermessungsblatt der Stadt Passau aus dem Jahr 1826 belegt, dass auf dem Bauplatz des Exerzierhauses zuvor ein Salzstadel mit vergleichbaren Ausmaßen stand. Bevor die Universität Passau das Gebäude übernahm, um dort 1977 eine Behelfsbibliothek einzurichten, diente es fast 20 Jahre als Schulsporthalle.

Die neue Nutzung als Prüfungs- und Seminargebäude für die Universität ist auch für das „Baudenkmal Innsteghalle“ ein Gewinn. Der Bedarf an großflächigen Räumen ermöglicht, im Inneren den ursprünglichen Hallencharakter weitgehend wiederherzustellen und das historische Dachtragwerk wieder sichtbar zu machen. Auch außen soll der Baukörper von den nachträglich hinzugekommenen Anbauten – der Hausmeisterwohnung im Osten und dem Heizhaus im Süden – befreit werden, damit erhält der Hallenbau seinen repräsentativen Charakter wieder zurück. Mit dem Umbau sind jetzt auch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an Dach, Fenster und Fassaden erforderlich, um das Gebäude den aktuellen Baustandards anzupassen. Die bisherige vorübergehende Nutzung als Bibliothek war baulich nur ein Provisorium.

Das Raumprogramm der Universität beinhaltet im Wesentlichen zwei große, durch eine mobile Trennwand unterteilte Prüfungs- und Seminarräume, die bei Bedarf zu einem großen Raum von rund 550 qm verbunden werden können. Jede der beiden Raumeinheiten ist dabei mit einer eigenen Nebenraumzone (WC-, Lager- und Büroflächen) sowie einem eigenen Zugang ausgestattet, die – spiegelsymmetrisch an den Kopfenden der Halle angeordnet – eine voneinander unabhängige Nutzung der beiden Prüfungs- und Seminarräume zulassen.

Die unterschiedlichen Anforderungen an einen Prüfungs- und Seminarbetrieb erfordern einen flexiblen Innenausbau, der in der Halle dann auch andere Veranstaltungen der Universität wie Ausstellungen, Empfänge, Konzerte oder Theateraufführungen zulassen wird.

Mit der geplanten Baumaßnahme erhält die Universität Passau die dringend benötigten Prüfungs- und Veranstaltungsräume. Gleichzeitig kann ein interessantes Baudenkmal aus der Gründerzeit durch eine gut verträgliche Weiternutzung langfristig erhalten werden, und das Stadtbild Passaus erfährt durch die Wiederherstellung der Innsteghalle in ihrem historischen  Erscheinungsbild eine weitere Aufwertung. 

Finanziert werden soll die Baumaßnahme aus laufenden Bauunterhaltsmitteln der Universität und aus Sondermitteln des Wissenschaftsministeriums. Nicht zuletzt aufgrund der Finanzsituation der öffentlichen Haushalte will die Universität aber auch private Mittel für die Baumaßnahme akquirieren. So sollen regionale Unternehmen aus Handwerk und Baugewerbe für eine Zusammenarbeit gewonnen werden, aber auch Privatpersonen können sich mit einer relativ geringen Summe an dem Projekt beteiligen – deren Namen werden dann auf einer Namenstafel dauerhaft verewigt. Mit einer Broschüre, in der das Projekt vorgestellt wird, wirbt die Universität bei potenziellen Kooperationspartnern für das Projekt. Ansprechpartnerin für dieses Fundraising- und Sponsoringprojekt ist Bettina Caspary, Tel. 0851/509-1013; E-Mail: marketing@uni-passau.de

Bisher war in der Innsteg-Turnhalle juristische Literatur sowie das Institut für Ostbairische Heimatforschung und dessen Bibliothek mit 25.000 Bänden untergebracht. Ein Teil der juristischen Literatur wird künftig in der benachbarten Bibliothek im Nikolakloster aufgestellt, der Rest im Magazin in der Karlsbader Straße. Das Institut für Ostbairische Heimatforschung und dessen gesamter Literaturbestand zieht in die Staatliche Bibliothek Passau in der Michaeligasse 11 in der Passauer Altstadt.

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Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle der Universität Passau, Tel. 0851/509-1430, E-Mail: pressestelle@uni-passau.de, oder an das Staatliche Bauamt Passau, dort unter Tel. 0851/5017-300 an Herrn BD Sterl oder unter Tel. 0851/5017-499 an Herrn BOR Escherich. Fotos des Gebäudes sowie ein Plan über dessen künftige Gestaltung können beim Hochbauamt bzw. bei der Pressestelle angefordert werden.

 

 

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Nicola Jacobi und Barbara Weinert
Tel.: +49 851 509-1434, -1450
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